Wieder eine grosse Etappe 22.12.18

Wir wollen unbedingt an Weihnachten am Malawisee sein, so wollen wir heute sehr nah an der Grenze campieren, nämlich im Bongo Camping, damit wir früh schon in Malawi sind. Auf besten Strassen (China sei Dank)fahren wir auf rund 1800 m durch aufgeforstetes Gebiet. Hier hat es Holz zum verschwenden, Eukalyptus und verschiedene Nadelhölzer. Die Nutzwaldfläche ist riesig, man kann sich kaum vorstellen, wie riesig Tansania ist und was für ein Potenzial da ist. Mafinga, Sao Hill, Nyololo, Idofi heissen hier die Dörfer. Bei Makambako fahren wir parallel zur Eisenbahnlinie, die von Dar es Salaam über Sambia bis nach Südafrika führt. Es ist bewölkt, draussen sind die kurzen Hosen nicht mehr angebracht, zu kalt. Heute Morgen hatten wir 20 Grad im Bus, so hatten wir einen „tüfa, gsunda Schlof“. Super! Herrlich, ohne zu schwitzen zu schlafen! Am Strassenrand werden Pilze angeboten, richtig grosse. Die Kinder halten sie stolz in die Höhe. Die Polizeikontrollen gehen uns etwas auf die Nerven, man weiss nicht recht halten sie uns an oder nicht. Einer will es wieder wissen, hält uns an, fuchtelt mit seinem Messgerät herum und behauptet wir seien 60 km /h gefahren. Haha..stimmt gar nicht entgegen wir. Er ist allein und hat kein Brot gegen uns. Er verunsichert uns noch und fragt, ob wir sein Gerät anzweifeln. Ja und wie! Er könnte das Bild ausdrucken zum Beweis, nur das koste natürlich dann das Doppelte an Strafe. Haben wir schon gehört! Aber wir bleiben hart und sagen ganz bestimmt, dass wir bestimmt nicht zu schnell gefahren sind, dass wir auf dem Tacho die Geschwindigkeit kontrolliert hätten (stimmt ausnahmsweise!) Punkt aus fertig! Genau und mit Bligg Musik „Bart aber herzlich“ (kennen wir schon auswendig und können schon einige Songs mit rappen) geht’s weiter. Haha dem haben wir es aber gezeigt!! Er musste uns abziehen lassen. Wir fahren auf einer grosszügig ausgebauten Strasse, welche die Dörfer links und rechts der Strasse richtig klein erscheinen lässt. Viele Kinder sehen wir gruppenweise spielen, es sind Weihnachtsferien. Jetzt taucht rechts von uns das grosse Sumpfgebiet des Usungu auf. Im Sumpf blüht momentan eine gelbe Blume, die den Anblick verschönert. Langsam wird es wärmer und wir durchfahren Igawa, noch auf 1135 m gelegen. Bald nähern wir uns dem Rift Valley. Überall auf den Feldern liegen kleine und grosse Brocken Vulkangestein, die Erde hat eine dunkle Farbe, die Felder werden meist noch mit Ochsengespann bearbeitet, es gibt viel zu tun und überall sehe ich die Farmers säen, vielleicht weil heute Vollmond ist? Das schöne ist, dass alle mithelfen, Gross und Klein, Alt und Jung. Es ist fruchtbares Land, wir befinden uns jetzt im Highland Valley von Mbeya, „Schottland von Afrika“. Uyole erreichen wir gegen 16.00, es hat schon ziemlich Verkehr und wir wollen noch einkaufen bevor wir Richtung Süden herunter stechen. Um 18.40 sind wir immer noch unterwegs Richtung Bongo Camping vor Tukuyu am erloschenen Vulkanberg Rungwe (2960m) vorbei. In Kwira (1370m)kaufen wir noch Bier ein und die Einkäufe für Weihnachten sind einigermassen abgeschlossen. Zum Glück ist es noch nicht dunkel und wir erreichen unser Ziel nach 342km.
Am nächsten Tag machen wir uns früh auf, damit wir die Grenze nach Malawi noch vor dem Mittag passiert haben. Die jungen Männer, Chrispo und Lucas, des Community Camping, beide 19 Jahre alt, halten uns noch etwas auf. Sie halten uns ein Plakat vor die Nase mit gezeichneten Herzen darauf und fünf verschiedenen, europäische Lieblingsstaaten und stellen uns ihre Idee vor. Sie wollen in einem dieser europäischen Staat studieren. Es stellt sich heraus, dass sie nur den Sekundarschulabschluss haben. Werni versucht ihnen einen möglichen Weg aufzuzeigen. Kontakt aufnehmen mit Einheimischen, die dieses Ziel schon erreicht haben oder sich eine Arbeitsstelle in einem Hilfsprojekt zu verschaffen, um Kontakte zu knüpfen. Dass wir nichts für sie tun können als reisende Familie ohne Wohnsitz in einem ihrer Lieblingsdestinationen, ist ihnen klar geworden. Oder wollten sie Geld haben? Die Hochebene zur Grenze von Malawi ist hügelig, Tee, Mango, Avokado, Papaya, Bananen gedeihen hier gut und natürlich Mais, Casava, Bohnen, Kartoffeln, Karotten, Tomaten und einiges mehr. Wir kaufen für 1000 Tzh ( ca. 40 Cents) fast 40 süsse Minibananen. Die letzten Meter vor der Grenze sind gebührenpflichtig- Ähh??? 10 000 Tzh Mautgebühr (Wegzoll) für 100m Strasse, sonst öffnet sich die Barriere nicht. Tansania lässt grüssen!!! Endlich stehen wir an der Grenze.

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