Archiv für den Monat: Mai 2018

Ein Jahr unterwegs und noch kein bisschen müde

21.05.2018

Am 15.März sind wir von Äthiopien über Moyale in Kenia eingereist und seit dem 3.April hier in der Twiga Lodge im Süden von Mombasa am Tiwi Beach, wo wir das Strandleben in vollen Zügen geniessen. Zum Einkaufen nach Ukunda ist es nicht weit (rund 10 km) und man kann sich mit allem, was das Herz begehrt, eindecken. Wir fahren einmal in der Woche zum Grosseinkauf hin. Langsam wissen wir, wo was günstig ist. Wo es gute Früchte oder feines Gemüse hat. Bei Mohamed an der Kreuzung, bevor es zur Tiwi Beach geht, bekommt Werni 4 Mangos für 100 KES. Das Wasser kaufen wir in 10 Liter Flaschen auch an der Kreuzung. Es kostet 150 KES / 1.50Fr(Supermarket 250 KES). Früchte, Gemüse und Fisch kann man aber auch direkt am Strand kaufen, was etwas teurer ist. Dafür hat man den Weg eingespart. Für eine Banane will er 20 KES, was wir runtermarkten auf 15 KES, weil man im Dorf eine Banane für 5 – 10 KES bekommt. Das Geld geht hier auch zackig weg. Ein Grosseinkauf mit Wein und Bier und einen Essensstopp bei dem Havannarestaurant (3x Pizza Margerita vom Holzofen, 1650 KES / 165 $.)kommt uns gut auf 10000 KES / 100 $. Tusker Bier 150 KES, 5 Liter Wein a. 2800 KES und einen halben Liter Milch kostet so 45KES. Für die Übernachtung zahlen wir 1100 KES pro Nacht. Nach zwei Wochen Aufenthalt sind sie uns um 100 KES entgegengekommen, was gar nicht selbstverständlich ist. Josef, der Manager der Twiga Lodge, sitzt und schläft jeden Tag auf dem gleichen Stuhl vor der Bar Theke, in der Bar steht ein kleiner TV, auf dem der ganze Tag Kenya-News laufen. Nach zwei Wochen ist der Fernseher verschwunden, Josef muss nun in seinem Zimmer schlafen und News schauen. Im Restaurant trinken wir ab und zu ein „Balozi“( Bier), 230 KES, für ein Sprite tucken wir 100 KES und eine 1,5 Liter Wasserflasche kostet 150 KES!!!! Alles nicht ganz billig. Dafür gibt’s Wifi und Musik.
Um einzukaufen, muss man am schönen weissen Sandstrand entlanglaufen, bei Ebbe kann man den Kongo River überqueren. Danach erreicht man die Congo Mosque ( eine historische Moschee aus der alten Swaheili Zivilisation um das 16. Jahrhundert, wo anscheinend die Sklaven gehandelt und verschifft wurden). Mit dem Tuk Tuk (30 -50 KES pro Nase) fährt man dann auf der Mainroad nach Diani zum „Chandarana“ Supermarket zum Einkaufen, wo es eben auch das Restaurant mit den leckeren Pizzen gibt.
Hier an der Küste ist die Regenzeit nicht so heftig (April / Mai) wie im Landesinnern, nun klingt sie langsam ab. Nur die hohe Luftfeuchtigkeit, es ist so um die 30 Grad, und die Moskitos machen uns zu schaffen. Die „tropische Malaria“ ist an der Küste auch nicht sehr verbreitet. So geniessen wir das tägliche Baden bei Wassertemperaturen um die 25 Grad.
Morgen sind wir schon sieben Wochen hier. Haben einige Overlanders kennengelernt, die wir nicht so schnell vergessen werden. Das Personal und viele andere Menschen (Beachboy und Verkäufer), welche regelmässig am Strand auftauchen sind uns ans Herz gewachsen und für Michi speziell die zwei Hunde Ernesto und Delorez.
Rudi, der Beachboy der mittlerweile 40 Jahre alt, versucht Kokosnüsse und Holz Namenschilder zu verkaufen, bringt auf Bestellung aber auch Chapati oder Mandis. Auch gibt es David, 70 Jahre alt aus Mosambik, welcher am Strand Holzfiguren verkauft. Er läuft jeden Morgen von Diani los und holt an der Tiwibeach seine Holfiguren aus irgendeinem Versteck heraus, um es den „Mazungus“ (die Weissen) feil zu halten. Immer winkt er mir mit einem Lächeln. Idy, der Angestellte bei Twiga, der das Geld von den Overlanders einkassiert . Ein aufgestellter 48 jähriger Mann, der Waschmaschinen überflüssig findet und die ganze Wiese mit dem Gärtner zusammen von Hand mäht mit einer speziellen Sichel, welche ca. 50 cm lang ist und welche mit Armbewegungen von rechts nach links und zurück nach rechts das Gras schneidet. Er meint beides waschen von Hand (erlegt selber Hand an bei der Wäsche!) und das Grasmähen von Hand ist gut für den Body. All diese Unikate werden wir vermissen.
Das Getöse der Brandung, das Gekrätze der verschiedenen Vögel, die unbekannten Geräusche in der Nacht von Tieren, welche ich nicht kenne. Die Spaziergänge zu den „Tauch- Pools“ im Vulkangestein, welche das Wasser einschliessen, wenn das Meer bei Ebbe ca. 100 Meter zum Riff zurückweicht, die schönen Muscheln, Seesterne. Die verschiedenen Affen, welche uns ganz frech beklauen, die kleinen Warane und Echsen, die farbigen Schmetterlinge und grossen Tausendfüssler. Die schönen mächtigen Baobabbäume mit ihren Riesenblüten, Mangobäumen und die vielen Kokospalmen.
Wir werden Bilder mitnehmen von den zwei Fischern mit Netz, die bei beginnender Ebbe rauslaufen zum ersten Riff oder die jungen Männer mit ihren selbstgebauten Harpunen, die auch beim Riff nach feinen Tintenfischen oder leckeren Red Snappers Ausschau halten. Auch die zwei, einfachen Schiffe der Fischer welche kurz vor Ebbe mit einem Segel zur Küste fahren. Die Kokosnusspflücker, die flink mit einer Schlinge um die Füsse auf die höchsten Palmen klettern, um die feinen Nüsse wie kleine Bomben runterwerfen und der Gefahr ausgesetzt, dass die Schlinge reisst oder sie zuoberst eine Schlange erwartet.
Den Kokosnüssen rückt Michael dann mit voller Begeisterung mit seinem Beil zu Leibe, es gibt „drinking“ and „for eat“ Kokusnüsse.
Das kleine Paradies in Tiwi werden wir sicher noch lange in Erinnerung behalten. Ein wunderschöner Flecken Erde, den wir jederzeit wieder besuchen würden. „Robinson Crusoe“ Life.
Es wird Zeit weiterzufahren, auch wenn wir locker nochmals 7 Wochen hierbleiben könnten.

Kenya II
Am 23 .05 verlassen wir Tiwi Beach, wir verabschieden uns von Eiji und Chizu, dem lustigen Japaner Ehepaar, und Huggi, der Deutsche, der hier in der Twiga Lodge auf die Rückkehr seiner Frau Kerstin wartet. Reg-ge, der überall bekannte Musiker aus Südafrika, hat uns schon gestern verlassen, er hatte einen Gigg im nahgelegenen Touristenort Diani.

Tschau Tiwi- Beach

Wir wollen nicht mehr durch Mombasa fahren, da die Strasse sehr schlecht und mit Container-Lastwagen ständig verstopft ist. Wir fahren am Camp von Mario vorbei durch die „Shimba Hills“. Hier gab es früher viele Elefanten, die nun in die Nationalparks Taswo -East und West umgesiedelt wurden, einige sind jedoch immer wieder zurückgewandert. Vor Vol übernachten wir in der Sagala Lodge, eine wunderbare Oase mit vielen Vögeln und Pflanzen. Am nächsten Tag möchten wir in Nairobi noch die leere Gasflasche auffüllen, doch die verstopften Strassen um Nairobi und eine Polizeikontrolle macht uns einen Strich durch die Rechnung. Bergaufwärts haben wir Fahrzeuge überholt, die Polizei stoppt uns. Sie erklären uns, dass wir eine Kaution von 6000KHS bezahlen sollen und uns vor Gericht verantworten müssen, um die fällige Busse von 15000KHS (150 $) zu begleichen. Ich erkläre ihm, dass alle hier so überholen, ich sei zwar ein Weisser“ Mazungu“, aber sehe nicht ein, wieso ich ein Strafe bezahlen solle. Weiter Polizisten belagern unseren Truck. Silvana erklärt ihnen, wir können höchstens 4000 KHS geben, nach einer Denkpause steckt er das Geld ein, gibt mir meine Driving License zurück. Quittung gibt es keine – Nötigung nennt man das – Korruption lässt grüssen. Wir erreichen auf Michis Schleichwegen die Gasfabrik, leider eine halbe Stunde zu spät.
Müde fahren wir ans andere Stadtende von Nairobi zur Jungle Junction von Chris, dem besten „Overlanderplace“ in Town. Die Campsite ist ziemlich sumpfig nach der Regenzeit. Müde, nach 364km auf dem berüchtigten Nairobi- Mombasa Highway schlafen wir schnell ein. Hier in Nairobi ist es merklich kühler, für die Einheimischen ist jetzt Winter, es sind aber immer noch 25 Grad am Tag, nachts fällt das Thermometer auf 18 Grad. Auch wir schlafen wieder unter der Daunendecke. Ein englisches älteres Ehepaar mit einen alten Wohnmobil und ein 60 jähriger Österreicher mit Fahrrad sind auch noch da.
Wir bleiben nur drei Nächte, fahren nochmals in die Stadt zur Gasfabrik und decken uns im grossen Carefour mit Lebensmittel ein. Wir haben noch Visa bis zum 11. Juni, so haben wir noch Zeit den Nordosten von Kenya zu erkunden.
Der nächste Zwischenstopp ist am Najvasha Lake, ein Vogelparadies, ja sogar Hyppos kann man hier beobachten. Nur ein Elektrozaun trennt uns vom Wasser. Im „Carnelley’s Camp“ treffen wir eine kanadische Familie mit drei Kindern, auch auf Weltreise, aber mit Flugzeug. Sie bereisten Island, nun mit Freunden Kenya und als nächstes Ziel Frankreich. 2 Tage bleiben wir, machen eine Bootstour um die verschiedenen Wasservögel, wie Fischreiher, Pelikane, Kormorane und Kingfisher zu beobachten. Immer wieder tauchen kleine Ohren am Seeufer auf, grassende Hippos. Da der See momentan Hochwasser hat, kommen die Nilpferde leider nicht aus dem Wasser. Michael ist, mit seinen neuen kanadischen Freunden und Einheimischen, die ganze Zeit auf dem Steg am Fischen. Am Abend haben wir wieder Zeit für ein Lagerfeuer, kriegen Besuch von Perlhühnern, einer grossen Gänsefamilie mit zehn Küken und lauschen den Tiergesängen zu.

Am 28.05. 2018 geht die Fahrt weiter nach dem 93 km entfernte Nakuru. Von Eiji habe ich eine Adresse von einem Holländer, welcher in Nakuru lebt, erhalten. Peter lädt uns zu sich nach Hause ein. Er ist schon über zwei Jahre hier, gestrandet nach einem schweren Autounfall in Tansania mit seinem Bremach Truck. Wir bleiben zwei Nächte bei seiner Familie, besuchen die Schule für sehr arme Kinder, für die sich seine kenianische Frau seit 25 Jahren einsetzt. Peter erzählt uns von den Schwierigkeiten mit dem Staat und den Lebensbedingungen von den Kindern. Silvana macht auch noch einen Rundgang durch die Slumquartiere und besucht einige der Familien der Schulkinder. Wir bringen den Schulkindern gesponsorte Springseile mit. Duja, die Tochter von Werni hat einen Onlineshop (jumprobe-sports.ch)und hat uns diese mitgegeben. Mit vielen eindrücklichen, auch nachdenklichen Bildern verlassen wir Nakuru. (Website der Schule www.lagca.center) Mehr zur Schule im Spezialbericht.

Kleine Kinder- grosse Freude

Wir fahren zum nahen Bogoria Lake, der sich im grossen Rift Valley befindet. Der See ist umschlossen vom Lake Bogoria National Reserve. Im „Lake Bogoria Spa Resort geniessen wir das Camp direkt am Swimming Pool, zusammen mit Maribus , Straussen und Vervet Affen. Wir unternehmen einen Spaziergang zum See. 50$ Eintritt pro Person erklärte uns die Frau am Eingang. Silvana diskutierte lange, schlussendlich gewährte man uns Einlass für 2000 KSH (20 $). Hier am See gibt es eine riesige Flamingo Population, auch ein Kroko können wir beobachten, das sich einen toten Flamingo mit zwei Maribus teilt.

Wir beschliessen das Wochenende am ca. 50 km entfernten Baringo Lake zu verbringen. Ein Glücksfall. Hier findet im Robert’s Camp, die jährliche „Baringo fishing competition“ statt. Ein Event zur Aufstockung des Fischbestandes im See. Schnell ist Michael auf der Teilnehmer Liste, im „HAM Team“ mit Hannah, Aron, einem Ehepaar aus Soroti, Uganda. Müde kehren die Fischer nach 7 Std vom See zurück, die Fischprotokolle werden geschrieben, es gibt ein leckeres Barbeque Buffet. Mehr dazu im Blog von Michael.
Am Sonntag heisst es Abschied nehmen, wir möchten durch das Rifft Valley über eine wunderbare Strasse mit atemberaubender Landschaft nach Iten auf 2370m.ü.M. hochfahren. Von hier sieht man das imposante Ausmass dieser Vulkansenke; ein Teil von Afrika wird sich hier irgendwann abspalten.
Über Eldoret steuern wir Kitale an. Hier müssen wir uns entscheiden, welche Route wir nach Uganda einschlagen. Die berüchtigte Nordpassage um den Mount Elgon oder über die übliche Südroute, den Grenzübergang in Malaba.
Wir nächtigen in Kitale im Iroko Garden Hotel und dürfen uns hinter dem Hotel auf dem Parkplatz aufstellen (mit 1000 KHS der billigste Schlafplatz in Kenya!!) Der Wetterbericht ist nicht schlecht für die nächsten Tage, so steuern wir die Nordroute an, doch nach 20 km auf schlechter und nasser Naturstrasse auf kenianischer Seite und einsetzendem Regen, beschliessen wir umzukehren.
Durch diesen Abstecher haben wir viel Zeit verloren, so erreichen wir erst nach 16.00 den Zoll in Malaba. Uganda – wir kommen!

Vor der Grenze und nach der Grenze (Kitale – Mbale)

Schönes Kenia

15.03.2018 Grenzpassage…Fahrt von Moyale- Marsabit -Nairobi…noch in Arbeit…sorry!-))

Grenze bis Marsabit

Nanjuki

Nairobi I

Kenja Ostermontag 2. April 2018
Heute ist ein Glückstag. Wir fahren Richtung Mombasa und wollen im kleinen Städchen Voi campieren. Erst sehen wir rechts, ziemlich weit weg, den Kilimanjaro und etwas später links einen kapitalen, schönen roten Elefantenbullen. Wir sind fast ausgeflippt…so nah einen freilebenden, ohrenwackelnden Elefanten zu sehen, haben wir heute nicht erwartet. Auch andere Vorbeifahrende haben angehalten, um Fotos zu schiessen. Später sehen wir noch Zebras am Strassenrand grasen…hallo sind wir da in einem Nationalpark? Nein…aber es grenzen einer rechts von der Strasse und der Eisenbahnlinie und einer auf der anderen Strassenseite; Tsavo West und Tsavo East. Dir Tiere benutzen die Tunnels unter der Eisenbahn, um auf die andere Seite zu gelangen, wenn sie das möchten. 216 km, von Kibwezi bis nach Mackinnon, fahren wir eigentlich mitten durch zwei Nationalparks. Wir diskutieren, welche Tiere wir wohl als nächstes antreffen werden und erweitern die Big Fünf auf Big zehn.

Auf dem Weg nach Mombasa

9 Tage blieben wir in dem „Jungle Junction“Camp in Nairobi und sind heute weitergefahren und wollen in Etappen Mombasa erreichen, um dort den warmen Indischen Ozean zu geniessen. Wir beschliessen kürzere Etappen zu fahren, um auch unser Getriebe nicht allzu sehr zu strapazieren. Werni musste es zum 7. Mal reparieren. Im Jungle Junction war alles bestens dafür eingerichtet. Ich hoffe, dass er es lange nicht mehr reparieren muss.
Die erste Etappe war ca. 160 km von Nairobi entfernt. Die Hunter`s Lodge wäre ein super Camping. Das Management hat aber gewechselt und wollen keine Overlanders mehr beherbergen. So schlafen wir vor der Lodge bei der Tankstelle, wo Souvenirverkäufer ihre schönen handgeschnitzten Figuren feilhalten. Es wird eine furchtbar laute Nacht. Musik vom Nachtschichttankstellenwart und die vielen Lastwagen, welche über eine Schwelle donnerten. Zum Glück gibt es Ohrenstöpsel!

Zweite Etappe logieren wir unterhalb des Lions Hill

Freitag 6.April
Wir besuchen Mario (Schweizer aus der Region Neftenbach)und seine Frau Alexandra (Österreicherin). Er hat uns eingeladen, nachdem ich mit ihm telefoniert habe. Ein Angestellter der Tiwi Lodge, wo wir momentan die Meeresluft geniessen, hat mir sein Visitenkärtchen überreicht und hat mir erzählt, dass er ihm zu seinem Landkauf verholfen hat. So werden wir um 11.00 von einem Taxichauffeur abgeholt und nach Matuga gefahren, welches 20 Minuten vom Tiwi Beach entfernt ist. Alexandra ist Künstlerin und auf dem Anwesen, welches bald als Campside angeboten wird, kann man überall ihre schönen, farbenfrohen Kunstgegenstände und Gemälde bewundern. Es soll Europäern angeboten werden, welche gern ein Seminar mit Erholungsurlaub kombinieren wollen und mal ein Time-out brauchen. Wir essen zusammen eine Kleinigkeit und bewundern das schöne, grosse Anliegen und die soliden Ausbauten und haben uns gegenseitig viel zu erzählen. Im 2011 hat er sich entschieden sein Geschäft (Tartaruga in Kleinandelfingen) zu verkaufen Er ist mit seinem Truck nach Afrika gereist und hier in Kenia gestrandet, um sich etwas Neues aufzubauen. Zu Hause beim Bus angekommen basteln Michi und Werni zwei Blasrohre und die Kokospalmen dienen als Zielscheiben. Werni hat schon gute Ideen und Michi hat Spass.

Time-Out-Art-Camp

Kenya II
Am 23 .05 verlassen wir Tiwi Beach, wir verabschieden uns von Eiji und Chizu, dem lustigen Japaner Ehepaar, und Huggi, der Deutsche, der hier in der Twiga Lodge auf die Rückkehr seiner Frau Kerstin wartet. Reg-ge, der überall bekannte Musiker aus Südafrika, hat uns schon gestern verlassen, er hatte einen Gigg im nahgelegenen Touristenort Diani. (Fotos in Michi`s Blog)
Wir wollen nicht mehr durch Mombasa fahren, da die Strasse sehr schlecht und mit Container-Lastwagen ständig verstopft ist. Wir fahren am Camp von Mario vorbei durch die „Shimba Hills“. Hier gab es früher viele Elefanten, die nun in die Nationalparks Taswo -East und West umgesiedelt wurden, einige sind jedoch immer wieder zurückgewandert. Vor Vol übernachten wir in der Sagala Lodge, eine wunderbare Oase mit vielen Vögeln und Pflanzen. Am nächsten Tag möchten wir in Nairobi noch die leere Gasflasche auffüllen, doch die verstopften Strassen um Nairobi und eine Polizeikontrolle macht uns einen Strich durch die Rechnung. Bergaufwärts haben wir Fahrzeuge überholt, die Polizei stoppt uns. Sie erklären uns, dass wir eine Kaution von 6000KHS bezahlen sollen und uns vor Gericht verantworten müssen, um die fällige Busse von 15000KHS (150 $) zu begleichen. Ich erkläre ihm, dass alle hier so überholen, ich sei zwar ein Weisser“ Mazungu“, aber sehe nicht ein, wieso ich ein Strafe bezahlen solle. Weiter Polizisten belagern unseren Truck. Silvana erklärt ihnen, wir können höchstens 4000 KHS geben, nach einer Denkpause steckt er das Geld ein, gibt mir meine Driving License zurück. Quittung gibt es keine – Nötigung nennt man das – Korruption lässt grüssen. Wir erreichen auf Michis Schleichwegen die Gasfabrik, leider eine halbe Stunde zu spät.
Müde fahren wir ans andere Stadtende von Nairobi zur Jungle Junction von Chris, dem besten „Overlanderplace“ in Town. Die Campsite ist ziemlich sumpfig nach der Regenzeit. Müde, nach 364km auf dem berüchtigten Nairobi- Mombasa Highway schlafen wir schnell ein. Hier in Nairobi ist es merklich kühler, für die Einheimischen ist jetzt Winter, es sind aber immer noch 25 Grad am Tag, nachts fällt das Thermometer auf 18 Grad. Auch wir schlafen wieder unter der Daunendecke. Ein englisches älteres Ehepaar mit einen alten Wohnmobil und ein 60 jähriger Österreicher mit Fahrrad sind auch noch da.
Wir bleiben nur drei Nächte, fahren nochmals in die Stadt zur Gasfabrik und decken uns im grossen Carefour mit Lebensmittel ein. Wir haben noch Visa bis zum 11. Juni, so haben wir noch Zeit den Nordosten von Kenya zu erkunden.

Nairobi II

Der nächste Zwischenstopp ist am Najvasha Lake, ein Vogelparadies, ja sogar Hippos kann man hier beobachten. Nur ein Elektrozaun trennt uns vom Wasser. Im „Carnelley’s Camp“ treffen wir eine kanadische Familie mit drei Kindern, auch auf Weltreise, aber mit Flugzeug. Sie bereisten Island, nun mit Freunden Kenya und als nächstes Ziel Frankreich. 2 Tage bleiben wir, machen eine Bootstour um die verschiedenen Wasservögel, wie Fischreiher, Pelikane, Kormorane und Kingfisher zu beobachten. Immer wieder tauchen kleine Ohren am Seeufer auf, grassende Hippos. Da der See momentan Hochwasser hat, kommen die Nilpferde leider nicht aus dem Wasser. Michael ist, mit seinen neuen kanadischen Freunden und Einheimischen, die ganze Zeit auf dem Steg am Fischen. Am Abend haben wir wieder Zeit für ein Lagerfeuer, kriegen Besuch von Perlhühnern, einer grossen Gänsefamilie mit zehn Küken und lauschen den Tiergesängen zu.

Najvasha Lake

Am 28.05. 2018 geht die Fahrt weiter nach dem 93 km entfernte Nakuru. Von Eiji habe ich eine Adresse von einem Holländer, welcher in Nakuru lebt, erhalten. Peter lädt uns zu sich nach Hause ein. Er ist schon über zwei Jahre hier, gestrandet nach einem schweren Autounfall in Tansania mit seinem Bremach Truck. Wir bleiben zwei Nächte bei seiner Familie, besuchen die Schule für sehr arme Kinder, für die sich seine kenianische Frau seit 25 Jahren einsetzt. Peter erzählt uns von den Schwierigkeiten mit dem Staat und den Lebensbedingungen von den Kindern. Silvana macht auch noch einen Rundgang durch die Slumquartiere und besucht einige der Familien der Schulkinder. Wir bringen den Schulkindern gesponsorte Springseile mit.

Grosse Freude

Duja, die Tochter von Werni hat einen Onlineshop (jumprobe-sports.ch)und hat uns diese mitgegeben. Mit vielen eindrücklichen, auch nachdenklichen Bildern verlassen wir Nakuru. (Website der Schule www.lagca.center) Mehr zur Schule im Spezialbericht.
Wir fahren zum nahen Bogoria Lake, der sich im grossen Rift Valley befindet. Der See ist umschlossen vom Lake Bogoria National Reserve. Im „Lake Bogoria Spa Resort geniessen wir das Camp direkt am Swimming Pool, zusammen mit Maribus , Straussen und Vervet Affen. Wir unternehmen einen Spaziergang zum See. 50$ Eintritt pro Person erklärte uns die Frau am Eingang. Silvana diskutierte lange, schlussendlich gewährte man uns Einlass für 2000 KSH (20 $). Hier am See gibt es eine riesige Flamingo Population, auch ein Kroko können wir beobachten, das sich einen toten Flamingo mit zwei Maribus teilt.

Lake Bogoria oder wir zahlen den Eintrittspreis wie Einheimische;-)

Wir beschliessen das Wochenende am ca. 50 km entfernten Baringo Lake zu verbringen. Ein Glücksfall. Hier findet im Robert’s Camp, die jährliche „Baringo fishing competition“ statt. Ein Event zur Aufstockung des Fischbestandes im See. Schnell ist Michael auf der Teilnehmer Liste, im „HAM Team“ mit Hannah, Aron, einem Ehepaar aus Soroti, Uganda. Müde kehren die Fischer nach 7 Std vom See zurück, die Fischprotokolle werden geschrieben, es gibt ein leckeres Barbeque Buffet.
(Mehr dazu im Blog von Michael)
Am Sonntag heisst es Abschied nehmen, wir möchten durch das Rifft Valley über eine wunderbare Strasse mit atemberaubender Landschaft nach Iten auf 2370m.ü.M. hochfahren. Von hier sieht man das imposante Ausmass dieser Vulkansenke; ein Teil von Afrika wird sich hier irgendwann abspalten.
Über Eldoret steuern wir Kitale an. Hier müssen wir uns entscheiden, welche Route wir nach Uganda einschlagen. Die berüchtigte Nordpassage um den Mount Elgon oder über die übliche Südroute, den Grenzübergang in Malaba.
Wir nächtigen in Kitale im Iroko Garden Hotel und dürfen uns hinter dem Hotel auf dem Parkplatz aufstellen (mit 1000 KHS der billigste Schlafplatz in Kenya!!) Der Wetterbericht ist nicht schlecht für die nächsten Tage, so steuern wir die Nordroute an, doch nach 20 km auf schlechter und nasser Naturstrasse auf kenianischer Seite und einsetzendem Regen, beschliessen wir umzukehren.
Durch diesen Abstecher haben wir viel Zeit verloren, so erreichen wir erst nach 16.00 den Zoll in Malaba. Uganda – wir kommen!

Äthiopien ll

Lalibela 24.02.18
Für 350 Birr pro Nacht, bleiben wir vier Nächte im Tukul Village Hotel und besichtigen tagsüber die bekannten Kirchen. Abends gehen wir Samosa essen, schauen NatGeoWild oder National Geografik, hängen ins WiFi oder geniessen bei Sonnenuntergang den traumhaften Ausblick über die umliegenden Täler. Meist verzichten wir auf das Tuk-Tuk, wir nehmen die Strecken unter die Füsse, Bewegung tut gut, haben immer Gesellschaft von mitlaufenden Kindern oder die Shop Besitzer wollen uns in ihre Souvenirläden locken.

Lalibela

Die Stadt der Engel ist wegen ihren in Fels gehauenen Kirchen bekannt. Kleinjerusalem ist hier entstanden. 50US$/ p.P. kostet der Besuch der Kirchen und das Ticket ist drei Tage gültig. Die Kirchen befinden sich an unterschiedlichen Orten in Lalibela, so braucht man Zeit, um all die Kirchen zu besuchen. Wir lernen Kinder kennen, welche neben der Schule, die entweder morgens oder nachmittags besucht wird, sich als Gide etwas dazu verdienen. Oder solche Kinder, die gar nicht in die Schule gehen und Schuhe putzen. Wenn sie in die Schule gehen, sind sie adrett mit ihren Schuluniformen unterwegs. Ist man zu Fuss unterwegs, ist man stets umzingelt von Kindern. Sogar kleine Vierjährige sind selbstsicher allein unterwegs, steigen dann mit fremden Frauen in ein Tuk-Tuk und fahren wieder den mitgelaufenen Weg nach Hause. So verlassen wir Lalibela, diesen speziellen Ort. Wir sind gesättigt von den Eindrücken dieser Stadt, auch von den Gesängen der Priester (eher monotones Lallen), welche uns jede Morgen um vier Uhr geweckt und uns müde gemacht hat.

Wir machen uns auf Richtung Gondor. Durch wunderschöne Berglandschaft führt die Strasse in Richtung Debre Tabor zum Lake Tana. Meist führt die Strasse über Hochebenen (bis 3000 m.ü.M.), dann runter und wieder hoch auf die nächste Ebene. Auch hier auf dieser Höhe wird Landwirtschaft betrieben, Menschen laufen am Strassenrand mit ihrem Hab und Gut und ihren Tieren, meist Schafe und Ziegen. Manchmal nehmen die Kinder Steine zur Hand und machen Drohgebärden. Sie bewerfen uns selten. Es trotzdem ein sehr unangenehmes Gefühl. Auch beim Mittagsrast am Strassenrand, werden wir von aufdringlichen Kindern belästigt und bald kommen Steine werfende Kinder von der nahen Schule dazu, so fahren wir essend weiter. Nach einer langen Reiseetappe erreichen wir am Abend müde Gondor, wo wir uns beim „Johannes“ einquartieren. Wir bleiben drei Tage da, erholen uns von Lalibela und der langen Reiseetappe von 360 km!!! Ein neuer Rekord.

Gondor

Auch treffen wir hier andere Overlander, mehrere Radfahrer, Noemi, und Karolis, ein lustiger Motorradfahrer aus Litauen. Wir diskutieren über einen Ausflug zu dem nahgelegenen Nationalpark in den Simien Mountains. Nur hier findet man die Dscheladas, eine Baboon Affenart.
Am nächsten Abend kommt Karolis, auf seinem Motorrad, ins Hotel zurück, gestürzt in den Simiens, mit dickgeschwollen Handgelenk. Doch es scheint nichts gebrochen zu sein. Er wird uns auf unserer weiteren Reise mehrfach begegnen, wir werden berichten. Wir beschliessen den Nationalpark nicht zu besuchen, der „Hike“ ist zu teuer, ca. 400 US$, und wir haben ja nur ein Visa für einen Monat bekommen, dass wir nicht verlängern wollen. Die Visa-verlängerung würde noch 100$/p. kosten. So fahren wir zurück zum Lake Tana, besuchen aber zuerst den Blauen Nil Wasserfall. Auf holpriger, staubiger Piste geht es zum Office. Wir lösen die Tickets, die rumstehenden jungen Männer möchten sich als Guides aufdrängen, einer sogar mein Fahrzeug bewachen. Wir schütteln alle ab und machen uns zu Fuss zum Wasserfall, begleitet, ja umzingelt von Menschen und Tieren die sich auf dem gleichen Weg vom Markt nach Hause aufmachen. Leider führt der Wasserfall nicht viel Wasser, doch wir können uns die Grösse des Wasserfalls zur Regenzeit gut vorstellen. Selbst Fotos zu machen ist schwierig, bettelnde Kinder und Frauen strecken ihre Hände hin.

Blauer Nil

Danach geht es zurück nach Bahir Dar, das am Südufer des Lake Tana liegt. Wir gehen in einem lokalen Restaurant essen. Am nächsten Tag machen wir einen Rundgang an der Uferpromenade, wo unzählige Männer sich oder ihre Kleider waschen. Auch hier könnte man Bootsfahrten zu nahgelegenen Inseln unternehmen, es soll Hippos und Pelikane geben. Wir machen einen Abstecher durch die Marktstände der Stadt. Die Menschen sind ziemlich aufdringlich. Auch den nächsten Tag verbringen wir im Ort und besuchen noch das bekannte „Burger“ Restaurant.

Bahir Dar

Lake Tana

Weiter geht es auf dem Weg Richtung Addis Abeba. Die Strassen sind nicht gut, zum Teil mit tiefen Löchern versehen. Zwischenhalt machen wir nach 255km in Debre Markos. Nach längerer Diskussion können wir uns hinter dem Hotel auf den Parking stellen. Im lokalen Restaurant vis à vis essen wir.

Debre Markos

Am Morgen bei der Wegfahrt sind einige sonderbare Geräusche unter dem Saviem zu hören. Es geht mehrheitlich bergab, die Geräusche scheinen verschwunden zu sein. Plötzlich ein lautes Knacken und Poltern, etwas schlägt unter dem Auto an die Karosserie. Wir rollen aus, Werni kriecht unter das Fahrzeug. Scheisse!! Die Antriebswelle zwischen dem Getriebe und dem 4×4 Getriebe ist gebrochen. Sie lässt sich auch nicht abschrauben. Die Schrauben und Muttern der Welle sind durch die Schläge wie verschweisst an den Flanschen des Getriebes. Bald sind wir von einer Menschentraube umringt. Die Kinder betatschen unser Fahrzeug, es wird gestikuliert und diskutiert. Hier das Getriebe auszubauen scheint mir keine gute Idee zu sein. Abschleppautos gibt es nicht, also ist das Aufladen auf einen Lastwagen die einzige Lösung.

Huckepack

Der erste herbeigerufene Lastwagen erweist sich als zu klein, der zweite ein grosser chinesischer Lastwagen mit grosser Brücke hält an. Es wird wieder diskutiert. Wie lädt man einen Kleinlastwagen ohne Rampe und Zugseil, auf eine Ladebrücke. Bald ist die Lösung gefunden, unterhalb des Dorfes befindet sich neben der Strasse ein ebener Platz, die Strasse könnte man dort als Auffahrtrampe benützen. Ich rolle die Strasse durchs Dorf, verfolgt von der Menschentraube. Unterhalb wird der Lastwagen so positioniert, dass ich auf seine Brücke geschoben werden kann. Wuff!! geschafft. Wir beschliessen unseren Saviem in die ca. 250 km entfernte Hauptstadt, nach Addis abzuschleppen. Es wird wieder diskutiert, wir sollen auch noch Schiebegebühren bezahlen. 20 % des Abschlepppreises sackt der Vermittler gleich als „Kommission“ in seinen eigenen Sack, auch steckt er sich noch Schiebegeld in den Sack, obwohl er dem Geschehen nur zugeguckt hat. Die Einheimischen sind mit der Bezahlung nicht wirklich zufrieden. Wir sind froh hier nach ca. drei Stunden abfahren zu können. Der Lastwagenfahrer und sein Begleiter erklären uns, das mit der Bezahlung und Kommissionsgebühren sei hier so üblich. Über eine schreckliche Strasse geht es nun runter in die Nilschlucht und auf der anderen Seite wieder steil hoch. In den Dörfern stehen viele Lastwagen herum. Überall um Addis Abeba gibt es immer wieder Strassensperren. Ein Mittel die Regierung unter Druck zu setzen. Seit geraumer Zeit herrscht Ausnahmezustand in Äthiopien. Der Präsident ist zurückgetreten. Auch ausgebrannte Fahrzeuge findet man am Strassenrand. So müssen wir abends in einer Bar ausharren, bis wir die Nachricht erhalten, die Strasse sei nun offen. Mitten in der Nacht erreichen wir die Vororte von Addis. Auf dem Weg huschen auch öfters einige Hyänen über die Strasse. Müde stellt sich der Lastwagen auf einem Lastwagenpark auf, wir klettern in unseren Saviem auf der Ladebrücke und verbringen eine kurze Nacht. Am nächsten Morgen suchen wir verzweifelt eine Abladerampe. Wir warten eine Stunde an einem guten Platz, doch der hinzugekommene Platz Chief gibt nicht sein ok. Rauf und runter, telefonieren, nachfragen, endlich ist ein Platz gefunden. Die Ablade- und Schiebegebührengebühren sind ausgemacht. Unser Saviem steht nun wieder auf seinen eigenen Rädern. Bald steht der organisierte Abschleppwagen hier, um uns noch die letzten Kilometer zum Wim’s Holland Guesthouse zu fahren. Wir bedanken uns herzlich von unserem lieben Truckdriver (Meseret). Endlich können wir unseren lädierten Old Monk im Guesthouse abstellen. Diese abenteuerliche, nervenaufreibende Fahrt, werden wir nie vergessen!!! Endlich ein Bier, ein paar Overlandergespräche, abschalten und früh ins Bett. Am Morgen gleich das Getriebe ausbauen, Nr. 5!!! Mit der Flex muss ich die Muttern abtrennen, um die Antriebswelle abzubauen. Am Morgen steht Karolis vor unserem Truck, ein freudiges Wiedersehen. Auch das witzige, über 70ig- jährige Ehepaar aus Japan, Eiji und Shizu, lernen wir kennen. Bald kriege ich Kontakt zu einem Automechaniker, er kommt gegen Abend mit dem Motorrad vorbei und bringt mir am nächsten Morgen die reparierte Welle. Da die Länge aber nicht stimmt, muss er sie nochmals überarbeiten. Nach dem Mittag halte ich die neue Welle in der Hand, 40US$. Da ich die Reparatur vom Wim’s Guesthouse aus organisieren konnte, haben wir viel Zeit, uns mit den anderen zahlreichen Overlander über neue Wege und Ziele auszutauschen. So hat sich die Reparatur fast von selbst erledigt.
Noch vor dem Abend wird das Getriebe wieder eingebaut. Ein anstrengendes Unterfangen, ohne Wagenheber das ca. 50kg schwere Ding hochzustemmen und fixieren. Karolis hilft mir, mit Sandblechen, Hölzern haben wir nach zwei Stunden das Getriebe festgeschraubt.

Reparatur Antriebswelle

Jetzt muss aber ein Bier her, das Anschrauben der Antriebswellen und Oel nachfüllen wird auf Morgen verschoben. Prost!! Wir müssen auch noch ein Comesa (Autoversicherung für die ostafrikanischen Länder) abschliessen. Dies erhalten wir unkompliziert ganz in der Nähe des Hotels.

Addis


Morgen möchten wir weiterziehen. Die politischen Probleme, die Strassensperren und angekündigte Treibstoffblockaden, veranlassen uns eigentlich schnell zur Grenze nach Moyale zu fahren. Auch unser Visa läuft bald aus. Wir fahren über eine schlechte Pistenstrasse südlich durch viele Dörfer. Überall ist es grün und die Strasse ist von Feldern und Plantagen gesäumt. Wenige Fahrzeuge, meist nur lokale Busse kreuzen unseren Weg, ein Zeichen von Strassenblockaden. Die neuste Nachricht ist, dass die Armee 18 aufständische Ormos (ein Volksstamm an der Grenze zu Somalia) in der Grenzstadt Moyale getötet hat und dabei etwa 3500 Menschen über die Grenze nach Kenya geflohen sind. Mit mulmigem Gefühl erreichen wir unseren nächsten Schlafplatz in Hawassa, eine Oase am Awasa Lake. Vor Hawassa durchfahren wir Shashamane, wo viele Häuser ein Porträt von Bob Marley zieren. Hier in Äthiopien ist Rastafari eine gut bekannte Religion und Shashamane eine Hochburg. So werde ich immer wieder mit “ hi Brother, hi Rastaman“ angesprochen. Wir geniessen den Abend am See, beobachten viele Vögel und Affen und die wunderschöne Pflanzen und Blüten.
Der Manager kann uns keine Neuigkeiten von der Grenze berichten, so fahren wir wieder auf dem Addis – Moyale Highway durch ländliche Gegenden. Kurz vor Yabelo stellen wir uns in einem lokalen Hotel im Park auf. Bald sind wir von neugierigen Kindern und Männern umzingelt. Wir hören, dass die Strasse gesperrt ist nach Yabelo. Müde ziehen wir uns in den Bus zurück. Müde von den langen Tagesetappen und der schlechten Strasse. Am nächsten Morgen verlassen wir früh den Ort und fahren endlich auf einer guten Strasse Richtung Moyale. Fahrzeuge gibt es praktisch keine mehr, auch müssen wir ein paar Strassensperren durchfahren, doch die Schranken öffnen sich nach kurzem Wortwechsel zögerlich. „Hey come on, we are Tourist, please“! Kurz nach Mittag erreichen wir den schmutzigen Grenzort Moyale. Dort tanken wir nochmals unseren Saviem. Wir wollen im einzigen Hotel mit Wifi nochmals unsere Mails checken, bei der Einfahrt vernehmen wir sonderbare Geräusche. Nein, nicht schon wieder!! Das 4×4 Getriebe scheint wieder defekt zu sein. Tatsächlich entdecke ich eine kaputte Lagerabdeckung. Ich kann das Lager durch ein Loch sehen. Getriebe runter. Um drei Uhr nachmittags Getriebe ausbauen, dann mit Motorrad und Tuk-Tuk zum Workshop um das Lager und die Abdeckung auszutauschen. Nach Einbruch der Dunkelheit, von Kopf bis Fuss schwarz, ist das Getriebe wieder an seinen Platz. Number 6!

6. Getriebereparation

Am Morgen fülle ich das Getriebeoel auf und entdecke im Altoel viele abgebrochene Zahnradzähne, was mich ziemlich nachdenklich stimmt. Wir beschliessen trotzdem die Grenze zu passieren. Hoffentlich schaffen wir es bis nach Nairobi (792 km), wo ich das Getriebe in der Jungle Junction (Overlander Camp) bei Chris nochmals überprüfen kann. Langsam durchfahren wir die Borderstation mit singendem und kratzendem Getriebe. Am 15.März beginnt unser Kenya Abenteuer, das dritte Land auf unserer Afrikareise. Die Zollformalitäten sind schnell erledigt und das kenianische Visa ist schnell ausgestellt. 50 US$ und für Michael „for free“, 3 month. Eine Roadtax for 14 Days(TIP) bekommen wir auch noch gratis für unseren Old Monk. Auf nach Nairobi!!!