Archiv für den Monat: November 2017

Armenien 15.09. – 03.10.17

Heute, den 20.9. schlafen wir zwischen den Fronten. Wir haben uns auf einem Hügel positioniert. Auf der einen Seite sieht man die Friedhofsanlage vom Dorf Lusarat und auf der andern Seite erst ein  grosses Sumpfgebiet, dann eine grosse bewässerte Anbaufläche (Khor Virap State Sanctuary). Der Arasfluss  schlängelt sich 8 km weit weg mal auf türkischer Seite mal auf armenischer Seit. Vom Hügel sieht man all die Checkpoints, welche aussehen wie Hochsitze. Von hier aus sehen wir den „kleinen“ und den „grossen“ Ararat. Der heilige Berg der Armenier, welcher sich auf türkischem Territorium befindet. Wir stehen hinter der Klosteranlage von Khor Virap. Morgen werden wir sie besichtigen.  Die Menschen in Armenien sind lieb und neugierig.  Sie  wollen wissen woher  wir kommen und wohin wir gehen. Frischgeerntete Kartoffeln, Maulbeerschnaps und Fladenbrot haben wir geschenkt bekommen und das schon nach wenigen Tagen Aufenthalt in Armenien. Die Armenier stehen auf Süsses und Schnaps. Bonbons und Alkohol sieht man in allen Läden. Der September gehört zu den sehr guten Reisezeiten, da es am Tag schön warm ist und es in der Nacht angenehm abkühlt. So haben wir das ganz gut hinbekommen:-) Wir konnten sogar im Sevansee schwimmen, obschon er auf ca. 2000m gelegen ist. Das Wasser war doch schon etwas frisch, aber die Lufttemperatur glich das aus. In Armenien befindet man sich oft auf über 1000m. Es gibt tiefe Schluchten und Hochplateaus. Die Seidenstrasse verläuft durch Armenien und wir sind oft den darauf hinweisenden Tafeln begegnet. 

In Yerevan haben wir einen längeren Halt eingeschaltet und uns oberhalb von Yerevan auf dem Parkplatz des Genozid -Denkmals hingestellt. Nach dem Besuch des Museums sind wir ganz still und traurig rausgelaufen. Unglaublich zu was der Mensch fähig ist. Alle Staaten,religiösen Gemeinschaften, welche den Völkermord an den Armenieren anerkannt haben, sind mit einer namentlichen Nadelbaumpflanzung  an diesem Ort vertreten Nadelbaum. Auch den „Schweizer Baum“ haben wir gefunden, den unser Bundespräsident Burkhalter bei einem Staatsbesuch gepflanzt hat.

Da wir der provisorischen Reparatur in Poti (Georgien) überhaupt nicht trauten, wollten wir unbedingt ins Innere des Viermalviergetriebes schauen und das mangelhafte Georgienkugellager ersetzen. Wir haben den Tipp erhalten, dass eine VW!! Autowerkstatt einen Werkplatz zur Verfügung stellt und bei Bedarf die Mechaniker mithalfen. So wurde das Getriebe das zweite Mal unter die Lupe genommen, aber dieses Mal war Werni von A-Z dabei. Nichts entging ihm. Er entdeckte zwei abgebrochene Zähne…Karies am Zahnrad. Oh… das bedeutete Zahnräder organisieren und ersetzen.

Armenien haben wir ins Herz geschlossen mit seinen lieben Bewohnern, den schönen Kirchen und Klöstern (Noravank soll besonders hervorgehoben werden!), ihren Naturprodukten (feiner Saft mit eingelegten Beeren), Wein aus Areni (köstlich), den Schaf- und Kuhherden (alle Kühe haben Hörner! So schön), den atemberaubenden Passstrassen, den Autofahrern und Lastwagenfahrern, welche hupend grüssen, der wilden Natur und die bewegende, traurige Geschichte dieses jungen Landes (Genozid, Konflikt mit Azerbaijan). Michael wird die vielen russischen Autos und Lastwagen (Kamaz, Uaz, Lada Moskovitch) vermissen. Wir haben Armenien mit seinen kahlen Hügeln kennengelernt und jetzt verlassen wir Armenien in einem Gebiet (Kapan Richtung Iran), wo es alte Eichen und Buchen hat, welche sich jetzt langsam verfärben und bald im herbstlichen Kleid dastehen. Wir befinden uns im Arevik Nationalpark, der an Azerbaijan grenzt (da gibt es Sperrgebiete, die vermint sind). Wir  machen Mittagspause an einem rauschenden Bach, die Sonne wärmt den Rücken. Wir sitzen nicht mehr in den kurzen Hosen und dem T-Shirt am Tisch. Das Wetter hat umgeschlagen. Nebel, Regen und kühle Temperaturen, sogar Berge mit einer feinen Schneekuppe haben wir schon gesehen. Der Herbst kündigt sich an. Die Temperaturen sinken in Armenien, die Hagebutte ist schon rot, die Menschen schütteln die Baumnüsse herunter und Holz wird angeschafft. An der Station der längsten Seilbahn der Welt, welche zum Kloster Tatev hinüber führt, haben wir drei Tage auf dem Parkplatz im Nebel ausgeharrt um auf die Sonne zu warten. Ohne die Bilder der bezaubernden Berglandschaft mit Adler und Geiern in den Lüften, können wir doch Armenien nicht verlassen. Unser Warten hat sich gelohnt, genossen wir doch einen tollen Blick auf die Bergkette hinter dem Kloster und die Vorotan- Schlucht mit der „Devils bridge“. Den Meghripass  im Nebel zu fahren, wäre sehr gefährlich  gewesen.

Am 3.Oktober, werden wir an der Grenze stehen zum Iran und Neues erwartet uns.

Georgien 15.08.17 – 15.09.17

Georgien hat es in sich (15.8. – 15.9)

Mestia

Wir sind in Mestia und heute, den 27.08, werden wir weiterziehen und Richtung Kutaisi fahren. Eine Woche sind wir auf dem Svanland Camping geblieben, der sich auf 1419 m.ü.M. und am Ende des Städtchens befindet. Es zelten hier einige Touristen, welche von hier aus ihre Wanderungen starten. Morgens um 7.00 Uhr stehen alle startklar beisammen und machen sich auf zu den verschiedenen Routen. Im Touristeninfobüro kann man viele, verschiedene detaillierte Routenkarten haben. Hier haben wir zwei junge Deutsche, welche mit Fahrrädern unterwegs sind und  verschiedene Gipfel bezwingen, kennengelernt und uns mit Touristen  ausgetauscht, welche in einem riesen Bus mitfahren und  zelten. Der Bus fährt von London bis nach Sydney mit dem Moto „get the Truck out of London“. Man kann bei „madventure“ einfach unterwegs zusteigen (www.madventure.co.uk).  Auch junge Kätzchen tollen im Campinggelände herum und Michael freut sich natürlich über die Kleinen. Sogar Ferkel haben sich mal dem Camping verlaufen. Mestia ist der Hauptort in Svanetien und typisch für diese Gegend sind die Steintürme. In einem dieser Wehrtürme sind wir über steile Treppen und Leitern bis aufs Dach hinauf gestiegen, wo man eine herrliche Aussicht genoss. Wir beschlossen am nächsten Tag eine Wanderung  zu einem nahen Aussichtspunkt zu unternehmen und rechneten mit etwa zwei bis vier Stunden Marsch. Insgesamt wurde es eine Siebenstunden-wanderung mit sehr steilen Abschnitten. Der „Ausflug“ wurde mit lustigen Gesprächen mit mitleidenden Wanderern und mit einer schönen Aussicht auf die schnee- und gletscherüberzogenen Bergspitzen und Bergkuppen des Nordkaukasus und am nächsten Tag mit einem Muskelkater belohnt. Die folgenden Tage waren geprägt mit Reiseseuchen. Ich hatte zwei Tage den “tout suit” (hätte besser nicht aus der Röhre getrunken bei der Wanderung  – ich hatte Durst und kein Wasser mehr!) und Michi litt unter starken Halsschmerzen. Mit Michael sind wir zum Arzt, denn die angeschwollenen Mandel von Michael beunruhigten uns. Es stellte sich heraus, dass er an einer Angina rummachte und er bekam Antibiotikum verschrieben. Alles ging hier im Spital zackig, billig und kompetent zu und her (60 Lari umgerechnet  24 Fr. mit anmelden und Medikamenteneinkauf).  Sogar eine Übersetzerin stand uns zur Verfügung.  

Mestia ist voll auf Tourismus eingestellt. Hotels, geführte Wanderungen, Busse,  die einen zu den schönsten Plätzen fahren, z.B nach Usghuli. Wenn man bedenkt, dass vor 12 Jahren Touristen in dieser Gegend gerne überfallen wurden (Werni hat das gegoogelt?!). Obwohl wir nicht super fit waren, haben wir die Tage hier genossen und sind etwas zur Ruhe gekommen. Der Blick zu den Gipfeln des Kaukasus ist so beeindruckend.  Einer  der Zuflüsse, der am Tikhtengen 4617 m entspringt darf so wild an Mestia vorbei fliessen, wie er will, wie viele andere Bäche und Flüsse hier in Georgien.

Wir schlängeln uns den Weg von 1420 m.ü.M zurück Richtung Zugdidi, sagen dem grossen Ushba 4700m tschüss, es geht vorbei am grossen Enguri Stausee bis ins Tiefland, wo die Temperaturen  merklich steigen. Vor  Kutaisi schlafen wir unterhalb von der Martvilli  Monastary auf 240 m.ü.M, an einem ruhigen Ort hinter dem Friedhof. Wir blieben nicht ungesehen. Ein Hirte unterhielt sich am nächsten Morgen lange mit Werni auf Russisch. Werni stand etwas hilflos daneben und erklärte auf Englisch woher wir kommen, was für eine Nationalität wir haben (shveitsària…) und wohin wir fahren. Natürlich gibt er auch zu verstehen, dass Georgien sehr schön ist (Daumen hoch). Ja die Sprachbarrieren sind manchmal schon schade. Am nächsten Tag wollen wir zum Martvilli  Canyon. Wir haben gelesen, dass man da mit einem Boot den Canyon hinunterfahren kann. Leider haben wir uns zu wenig informiert, denn er war ausgerechnet am Montag geschlossen. So fahren wir nach Kutaisi zu unserem nächsten Schlafplatz dem Golden Fleece Hotel (den Tipp erhielten wir von den Engländern von madventure). Wir installieren uns im Hinterhof, wo wir nicht alleine waren. Auch zwei Hengste waren dort einquartiert, die ziemlich neugierig waren. Michi rannte nur noch mit einer Rute umher. Von Kutaisi aus sind wir zu einem kleinen Kloster gefahren, welches im wahrsten Sinne des Wortes auf einem Felsen gebaut wurde. Katskhi…bestaunten wir vom Fusse des Felsens aus. Das kleine Gebäude auf dem Felsdaumen wir noch von einem Mönch bewohnt. Am nächsten Tag besuchen wir Uplistsikhe eine historische Festungs – und Höhlenstadt. Dort bleiben wir für eine Nacht auf dem Parkplatz, welcher sich unterhalb der Sehenswürdigkeit am Fluss befindet. Wir haben jedoch wenig geschlafen, denn die Mitarbeiter haben sich mit ihren Familienangehörigen zu einem gemeinsamen Essen eingerichtet und noch lange in die Nacht hinein getanzt und sich vergnügt. Am 31. August fuhren wir nach Tbilisi, der Hauptstadt von Georgien.

Revue

Kaum hatten wir am 15.8 die Grenze vor Batumi passiert, hat sich Einiges geändert. Beim Grenzübergang sofort erkennbar die letzte Moschee der Türken und die erste Kirche der Georgier, weniger Müll, die Menschen weniger “gwundrig”, in den Dörfern rennen Schweine frei herum, die Kühe liegen, wenn es ihnen gefällt mitten auf der Strasse, man sieht am Strassenrand Truthähne mit ihren Jungen, Hühner mit Bibeli, manchmal Enten, Gänse und auch Pferde. In den Läden gibt es wieder Salami und im Restaurant Spiesse mit Schweinefleisch. Zweieinhalb Stunden dauerte der Grenzübertritt. Auf der türkischen Seite, war man ohne Ende  am Warten. Überall Autos, Cars  und Menschen –  ein ziemliches Durcheinander. Kaum waren wir drüben in Georgien, wechselten wir Geld, kauften eine Flasche Rosé und hüpften ins georgische,  Schwarzmeer. Unweit der Grenze vor Batumi fanden wir auf einem Parkplatz unseren ersten Schlafplatz. Vis à vis konnten wir am nächsten Tag an einem schönen Strand wieder ins Meer springen. Nachher fuhren wir nach Batumi und lösten eine Simkarte ein und wollten noch Geld abheben. Mit der Postkarte hatten wir keine Chance. Nachdem wir alle ATM`s in der Nähe abgeklappert hatten, zückte ich die Masterkarte und voilà…2000 Gel (georgische Lari: wir nennen sie Larifari) wurden herausgegeben. Von Batumi haben wir nicht so viel gesehen, was wir später etwas bereuten. Aber wir sind so rumgerannt, des Geldes wegen, dass wir einfach nur noch raus wollten aus der Stadt.

BATUMI

Ausserhalb von Batumi haben wir unsere zweite Nacht verbracht, auch wieder auf einem Parkplatz aber mit Meersicht. Auch am nächsten Tag war das Programm baden, Mittagessen in einem Restaurant. Wir wollten die Spezialität Kinkali (Fleischtaschen, die den Momos ähnlich sind) und Fleischspiesse essen. In Poti haben wir ein gutes Restaurant gefunden. Das Essen hat uns sehr geschmeckt und das übrige Essen wurde uns eingepackt (Paketi!), so war der z `Nacht auch schon „gebongt“. Wir stiegen vollgegessen in unseren OLD MONK und fuhren los. Nicht weit, denn er fing an ganz komische, sehr auffällige Geräusche zu machen. Kein gutes Zeichen.

In Michi`s Blog kann man dazu Weiteres erfahren und Bilder sehen  😉

Nachdem ungewollten zweitägigen  Aufenthalt in Poti sind wir Richtung Mestia gefahren und haben im Guesthouse Giorgio in Zugdini (122m.ü.M.) einen Halt gemacht. Die Temperaturen betragen sommerliche  30 Grad. Dort haben Michi und ich in einem der Gästezimmer geschlafen und Werni ist dem Bus treu geblieben. Drei Waschmaschinen Wäsche habe wir gemacht und alles im Innenhof aufgehängt. Am nächsten Tag verabschieden uns mit einem herzlichen Drücken und einem gemeinsamem Abschiedsfoto und fahren weiter an einem langen Stausee vorbei in die Kaukasischen Berge, wo wir uns auch über die kühleren Temperaturen freuen.

Tiflisi, Tbilisi 31.8.2017

In Tiblisi verbrachten wir eine Woche. Das Auto parkierten wir bei Taja in einem Innenhof, ganz in der Nähe vom Kartli Hotel, welcher den Parkplatz vermittelt. Da gab es grosse Bierflaschen gefüllt mit Wasser, welche Taja an die Sonne stellte. So konnte man am Abend warm duschen,  indem man sich mit dem warmen Flaschenwasser übergoss. Das tönt jetzt nach gar keinem Komfort. Aber nach einem heissen Tag, war es völlig ausreichend, wenn man sich auf diese Weise an einem blicksicheren Ort erfrischen konnte. Wir hatten drei Sachen zu erledigen in Tbilisi. Das Hautproblem von Michi in Griff bekommen, ein Paket aus der Schweiz mit Ersatzteilen musste den Weg zu uns finden und das Iran Visa musste beantragt werden. Das Iran- Visa wollten wir am Freitag beantragen. Doch zu unserer Überraschung war der Freitag genau ein Feiertag bei den Iranern. Das hiess für uns vergebens hingefahren und Programmänderung. Wir beschlossen in den Zoo zu gehen und am nächsten Tag das Hautproblem mit der Haut in Angriff zu nehmen. Wir hatten natürlich unsere Vorstellungen, wie der Zoo auszusehen hatte. Wir waren ziemlich überrascht, wie sich dieser präsentierte. Kleiner Lunapark für Kinder, „Putsch“- autobahn, verschiedene Buden mit Schleckwaren und Plastikspielzeug. Die Tiere sind nicht wirklich gut gehalten. Zu kleine Gehege, mehr oder weniger trockenes Futter..tjach es stimmte uns nachdenklich, die armen Aasgeier und Adler und Elefanten!! Am schönsten hatten es die Tiger mit einem relativ grossen Gehege. Am Samstag sind wir ins Medi Care Spital, wo wir den Ausschlag von Michi zeigten, welcher sich auf dem ganzen Körper ausgebreitet hatte. Dort wurde Michi eine Blutprobe entnommen und ein Antiallergikum gespritzt. Am nächsten Tag sind wir für die Nachkontrolle nochmals ins Spital gefahren und sie waren zufrieden. Auch der Bericht war sehr beruhigend. Nichts Schlimmes, alles im grünen Bereich- zum Glück und die Haut auf dem Weg der Besserung. Was es genau war…Allergische Reaktion auf das Antibiotikum, oder das Berühren einer Pflanze, welche Michi in Uplistsikhe abgerissen hatte…wir wussten es nicht.

Die ersten Tage fuhren wir ständig mit den Taxis herum, um die Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Da musste immer gefeilscht werden, damit der Fahrpreis einigermassen stimmte. Zwischen 5 -und 8 GEL (georgische Lari) kostete eine Fahrt. Das sind umgerechnet 2.- bis 3.60 Fr. Wir besuchten den Botanischen Garten, die Oper und die bekannte Rustavellistreet, wo man herrlich flanieren konnte. Wir begegneten vielen Iren, welche als Fans ihrer Fussballmannschaft nachgereist sind. Am Sonntag fand dann das Spiel Irland gegen Georgien statt. Wir wollten es irgendwo in einem Restaurant sehen, was nicht einfach ist, weil sich die meisten Georgier gar nicht dafür interessieren, dass in ihrer Stadt ein Qualifikationsspiel für die WM stattfindet. In einem kleinen Laden haben wir einen noch kleineren Fernseher entdeckt und begeistert den Georgiern den Daumen gehalten, welche dann tatsächlich den Ausgleich schossen. Wir blieben aber nicht bis am Schluss im Laden stehen, denn es war nicht so gemütlich stehend einem Fussballspiel zu zuschauen, so sind wir heim zu Tajas Parkplatz und haben es uns in unserem OLD MONK gemütlich gemacht. Am nächsten Tag erfuhren wir, dass sie das 1:1 beibehalten haben. Juhui!

Am Dienstag, nach vier Tagen Aufenthalt in der Hauptstadt,  wagten wir uns mit der drittältesten Metro fortzubewegen und ÖV`s zu benutzen, was abenteuerlich, viel interessanter und kostengünstiger war. Eine Fahrt kostete uns dann nur noch 50 Tierri pro Nase und Michi fuhr gratis. So erreichten wir die Embassy of Iran am Montag ohne Probleme, die nun offen war. Der Visa Application stand nichts mehr im Wege. Schon am Mittwoch konnten wir unsere Pässe mit Visa abholen.

Da wir noch auf das Paket mit Ersatzteilen fürs Auto warteten, entschieden wir uns am Donnerstag ein Stück vom Georgian Military Hightway hochzufahren. Eine Exkursion Richtung Norden zum Kaukasus. Als wir losfuhren hatten wir eine kleinere Panne mit einer riesen „Sauerei“. Der Rücklaufschlauch der Vakuumpumpe war beschädigt und das Öl spritze heraus. Unten war alles komplett verschmiert und die Seitenwände des OLD MONKs völlig verspritzt. Nein! …das ganze Öl lief heraus etwa acht Liter. Eine Öllache bildete sich unter dem Auto und eine Ölspur führte bis zum Saviem. Wir hatten den Ölverlust nicht bemerkt, bis ein Autofahrer ziemlich wild rumgestikulierte und wir dann stutzig wurden. Ja ..Werni musste ziemlich schnell reagieren und sofort an Ort und Stelle den Schlauch ersetzten. Einheimische haben gesagt das wegen der Ölache sei nicht so schlimm und wir sollen doch  einfach weiter fahren – in der Schweiz unvorstellbar und sicher sehr kostenintensiv – Strassenreinigung u.s.w. Also fuhren wir aus der Grossstadt hinaus in Richtung Mtskheta. Wir verzichtet auf den Besuch der Tsveti Tskhoveli Cathedrale, welche unter World Heritage steht. Beim Rückweg holten wir das nach. Wir fuhren bis zum Bazaletilake und liessen uns dort für eine Nacht nieder. Am nächsten Tag fuhren wir weiter und fanden einen Schlafplatz bei Gudauri auf einem Hügel mit Blick auf eine schöne Bergkette, wo die Adler kreisten. Wir waren am Hotspot der Paragleiter angelangt, die hier vom Hügel abhoben.  Das ganze Treiben ums Paragleiten, eine aussergewöhnliche Hochzeit unterhalb unseres Schlafplatzes und die Adlerbeobachtung  liessen die Zeit schnell vergehen. Weiter bis nach Kazbegi wollten wir am nächsten Tag nicht fahren und so verpassten wir die Aussicht auf den 5033 m hohen Kazbegi.  Janu ….alles kann man nicht besichtigen. Auf dem Rückweg fanden wir eine schöne Schlafstelle beim Stausee unterhalb der Annanuri Kirche. Dort lud der Stausee Zhinvalis Tsgatsatsavi zu einem“ Schwumm“ ein. Ein bisschen mulmig ist einem schon zu Mute, wenn man in so einem Stausee schwimmen geht, der ziemlich schnell ziemlich tief wird und zu Beginn so einen schlammigen Untergrund hat und man den Grund nicht sehen kann. Aber wenn die Temperaturen hoch sind, wagt man Einiges für eine schöne Abkühlung. Am nächsten Tag erhielten wir ein Telefon mit einer traurigen Nachricht. Unser lieber Freund, unser Landwirtschaftsmechaniker ist gestorben. Er hat Werni so unterstützt beim Einbau des Motors und auch sonst war er einfach ein Unikat in Dachsen. Hilfsbereit und eigen. Er wird uns sehr fehlen!! Nachdenklich brachen wir die Zelte ab und fuhren zurück zum Bazaletilake, der uns gefallen hat. Unterwegs konnten wir noch unkompliziert unsere kleine Gasflasche auffüllen. Wir fuhren wieder in die Grossstadt und platzierten uns hinter der Ukrainischen Botschaft, um dort eine Nacht in Tiblisi zu verbringen. Nach einem Telefonat mit der Poststelle erfuhren wir, dass das Paket auf der Post auf uns wartete (schon seit zwei Tagen). Pakete werden nicht, wie bei uns ausgetragen, sondern mussten auf der Poststelle abgeholt werden.  Wir schnappten uns unser Paket…Autoteile…“Kirschstengali“… Schokoladen erfreuten uns sehr (Dank an Enzo) und unserer Weiterreise nach Armenien stand nichts mehr im Weg. Noch drei Karten schreiben und abschicken… und tschüss wir fahren am 14. September Richtung Marneuli. In Shulaveri, 62 km vor der Grenze und auf 534 m.ü.M., finden wir unseren letzten Schlafplatz in Georgien. Auch in Georgien wollten wir eine Nacht auf dem Dach unseres OLD MONK schlafen, so packen wir die Gelegenheit beim Schopf. Wir schauten auf Hügel und dahinter auf eine weite Ebene hinunter und am Abend kreisten viele Raubvögel. Adler und Mäusebussarde…ich behaupte immer noch, dass ich einen einsamen Wolf gesichtet habe…