Archiv für den Monat: Juni 2019

Namibia ll  10.05. – 12.06.19

Unsere Reise zur Grenze von Angola.  Nächstes Etappenziel ist der Brandberg. Dieser imposante  Berg ist der höchste in ganz Namibia. Hier um diesen Berg kann man viele 4×4 Tracks befahren, doch ist es eine sehr einsame karge Gegend, die man aus Sicherheitsgründen nur in einer Gruppe befahren sollte. Wir wagen uns auf einen kleinen Track im ausgetrockneten, sandigen „Riverbed“ des Ugab Flusses, finden ein schönes Wildcamp, verbringen einen schönen Abend mit Drohnenfliegen und einem riesigen Lagerfeuer. Wir warten auf die Wüstenelefanten und Löwen. Doch auch diese Nacht ist ruhig, die Tiere scheinen sich momentan nicht in dieser Gegend aufzuhalten. Nur ein paar Fledermäuse kreisen über unseren Köpfen und ein paar Baboon Schreie vor Sonnenaufgang. In der nahgelegenen „Withe Lady Lodge“ können wir  beim Vorbeifahren nochmals Trinkwasser auftanken. Zurück auf der staubigen Piste fahren wir nach Twyfelfontain, hier befindet sich der einzige Worldheritage Platz von Namibia, die Rockpaintings der „San“ Nomaden (ein Urvolk  aus dem südlichen Afrika, Bushmans). In einer geführten Tour machen wir einen Rundgang, entdecken die wundervollen, zahlreichen Tier- und Menschen Zeichnungen. Es gibt auch Robben- und Pinguin Zeichnungen, was das Nomadenleben dieser Ureinwohner aufzeigt. Ein  Abbild von einem Strauss mit 4 Köpfen und 6 Beinen zeigt die Bewegung eines Tieres, der erste Movie in Fels gehauen,  über 6000 Jahre alt. Nach diesem heissen Rundgang fahren wir quer über eine kurze 4×4 Piste zu den nahgelegenen „Petrified Forests“ kurz vor Sonnenuntergang machen wir einen Rundgang durch den Garten, überall liegen grosse versteinerte Baumstämme herum, diese Ur-Pinien sind rund 250 Mill. Jahre alt. Wir bestaunen das Wunder der Natur und jeder von uns steckt sich ein Stück Fossil in die Tasche. Wir waren heute die einzigen Gäste hier, verabschieden uns und ziehen weiter. Wir finden unseren Schlafplatz bei einem Wasserloch des Huab Rivers nahe der Hauptstrasse. Doch auch hier warten wir vergebens auf die geheimnisvollen Wüstenelefanten, auch das angsteinflössende Löwengebrüll bleibt aus. Wir beobachten nur verschiedene Vogelarten und Fledermäuse besuchen unser Lagerfeuer. So verbringen wir eine entspannte ruhige Nacht. Am Morgen macht ein Safari Jeep die Runde am Wasserloch, fragt uns nach Elefanten und Löwen. Wo haben die sich wohl alle versteckt?? Ein Schakal rennt durch den Wüstensand, ein paar Springböcke und Baboons entdecken wir  beim herausfahren. Heute fahren wir nach Palmwag, verbringen die heissen Mittagsstunden in der schattigen Bar, treffen wieder auf Milan, der mit seiner Mutter Monika auf einer dreiwöchigen Namibiatour ist. Eigentlich war der Plan nach Seisfontain zu fahren, doch wir beschliessen das Oppikoppi in Kamanjab anzusteuern. Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir das Camp. In dieser Oase geniessen wir  4 Nächte, können mit dem Super Wifi an unserem Blog arbeiten und die geplante Heimreise überschlagen. Am 21. Mai feiern wir unser „two Years on the road“ mit einer gigantischen Pizza von 67cm Durchmesser.

Zwei Jahre unterwegs

Wir treffen zwei Wüstennomaden aus der Schweiz, verbringen eine schöne, unbeschwerte Zeit.  Am 24.Mai heisst es Abschied nehmen wir wollen zum nördlichsten Punkt von Namibia fahren zu den Epupa Wasserfällen. Auf der Höhe des Etosha Nationalparks verläuft ein Fence (Zaun) durch das ganze Land: „Animal Disease Checkpoint“, es ist verboten von Norden nach Süden rotes Fleisch und Eier mitzuführen. In Opuwo, der letzten grossen Stadt füllen wir unseren Kühlschrank und den Dieseltank, wir sind nun im Kaokoland Bezirk, hier leben hauptsächlich Schwarze und man trifft auf viele Himbas (Ur-Stamm). Bald verlassen wir das schmutzige Nest mit der bettelnden Schwarzen  und finden neben der Piste einen herrlichen,  ruhigen Schlafplatz. Holz hat es genug für ein Lagerfeuer, die Kartoffeln und die Grillwurst sind schnell verspeist. Erst am Morgen schleichen ein paar Kinder um den Bus, eine Himba mit Kind bestaunt uns. Wir fahren bald weiter und erreichen gegen Mittag die Epupa Falls. Selten sind wir so früh auf eine Campsite gefahren, wir installieren uns in der Epupalodge & Campsite, der Swimmingpool erwartet uns. Hier treffen wir auf die Südafrikaner Jan und Kim, die wir auf unserer Tour noch mehrmals antreffen.

Kim und Jan, Kochtopf (Kims Spezialität) und bezahltes Himbafoto

Die Epupa Wasserfälle fliessen nach Angola ab, es ist erstaunlich hier so viel Wasser anzutreffen, nach dieser trockenen, sandigen Fahrt ohne Seen und Flüsse durch ganz Namibia von Süden nach Norden, ca. 1300 km Luftlinie. Seit rund drei Jahren sind die Regenfälle  in Namibia mehrheitlich ausgeblieben, die Vegetation und Tiere leiden. Zwei  Tage bleiben wir an den Wasserfällen, geniessen unseren  zwölften Hochzeitstag. Wir fahren dem Flusslauf entlang Richtung Ruacana, einem kleinen Grenzort zu Angola. Unterwegs machen wir nach der Kuene River Lodge einen Wildcamp Stop direkt am Flusslauf. Wir schenken einer Gruppe Schulkinder noch ein grosses Springseil. Sie bedanken sich mit Liedern und Tänzen, die sie in der Schule gelernt haben und testen gleich ihr neues, unbekanntes Sportgerät. Bald ziehen die Kinder nach Hause, wir beenden den herrlichen Abend mit einem grossen Lagerfeuer.

Epupafalls

Ruacana erreichen wir am nächsten Tag und können wieder unsere Vorräte auftanken. Wir beschliessen am  westlichen Entrance Gate zum Etosha Park vorbeizufahren und stellen uns zum zweiten Male im vertrauten Oppikoppi  Camp auf.

Brandberg, Ugabriver, versteinerte Bäume, Malereien

Zwei Tage erholen wir uns von den staubigen Pisten, während wir am zweiten Abend im Restaurant sitzen, wird aus unserem Old Monk unser Reisetablet und Silvanas Computer geklaut. Wir sind  wieder mal zu wenig  vorsichtig gewesen, die Fenster und Türen nur mit Moskitonetzen verschlossen!!! Nach dem Polizeirapport und gefüllten Kühlschrank machen wir uns auf zum Etosha Nationalpark, das Highlight von Namibia . Das Galton Gate erreichen nach dem Mittag, treffen wieder auf unsere südafrikanischen Reisefreunde, Kim und Jan von den Epupafalls. Mit  ihnen verbringen wir die nächsten 4 Nächte im Etosha NP. Der Etosha Nationalpark beherbergt viele Wasserlöcher, hier findet man die durstenden Tiere. Dazwischen liegt die staubige schlechte Piste, Tiere sieht man nicht in Mengen. Viele Wasserlöcher sind ausgetrocknet, auch wird uns erzählt, dass viele Wildtiere wegen den ausbleibenden Regenfällen abgewandert sind. Wir fahren durch den ganzen Etoshapark, sehen Löwen, Elefanten, viele Zebras, Giraffen, Gnus, Oryx, Impala, Eland, nur Warthogs scheint es keine zu geben. In allen Campsites hat es ein Wasserloch, das nachts beleuchtet ist. So kann man die Tiere genüsslich beobachten, viele Rhinos und Elefanten besuchen die Wasserlöcher, auch Schakale, Giraffen gesellen sich dazu. Am Rande der riesigen Etosha Pan entdecken wir eine stolze Löwin, die sich jedoch bald im Schatten zurückzieht. Gegen Abend entdecken wir unter einem Baum zwei Chittas. Wir beobachten lange die schönen, schlanken Tiere, müssen uns aber sputen, um das Gate der Campsite  um 18.30h mit Sonnenuntergang zu erreichen. Am letzten Tag möchten wir noch ein paar nahgelegene Wasserstellen abklappern, unser Old Monk legt sich auf die Seite – Plattfuss. Zwischen Hyanas und Löwen Reifen zu wechseln, macht immer Spass. Am letzten Wasserloch können wir noch einen „hunting“ Leopard beobachten, doch die unzähligen Touristen Fahrzeuge versperren den ankommenden Impalas den Weg. So beschliessen wir die wartenden Kanonenkameras nach einer Stunde zu verlassen, der Leopard hat sich auch hingelegt – zu heiss.                                

Etosha

 In Tsumeb, dem ersten gösseren Ort fahren wir zum Kupferquelle Resort, eine grüne Oase mit fünfzig Meter Sportschwimmbecken. Wir verbringen zwei Tage hier, meine Getriebeaufhängung muss geschweisst werden, auch die Gasflasche wird beim zweiten Anlauf wieder aufgefüllt. In Otjiwarango dürfen wir uns bei Dieter im Kameldorn Garten Restaurant über Nacht aufstellen. Er weiss viel zu erzählen, will sich mit Bienen Schwärmen im Norden von Namiba ein zweites Standbein aufbauen. Das Projekt benötigt binnen zwei Jahren 1000 Bienenvölker, momentan hat er 30 Stück. 1 kg Honig konnten wir mitnehmen – lecker für 150 NDollar / ca.10 Franken!! Wir fahren erst gegen Mittag los am nächsten Tag, machen einen Abstecher zum Waterberg, an dieser historischen Stätte haben die deutsche Schutztruppe die Hereros aus dem Land getrieben. www.waterberg-namibia.com . In der heutigen Zeit wird das damalige Massaker an den Hereros als Genozid gewertet. Wir wandern den historischen Trail, geniessen die herrlichen Sonnen Auf – und Untergänge. Nachts besuchen uns die lustigen Porcupines. Seit gestern sind wir kurz vor Windhoek, geniessen die Pfingsten auf der Campsite des Elisenheim Resorts.

Elisenheim und Stefan, der hilfsbereite Mechaniker in Windhoeck

Nun müssen wir langsam unseren Heimaturlaub planen, am 19. Juni fliegen wir nach Hause. Die letzten Tage werden wir hier in der Region verbringen. Morgen treffen wir Oli und Corinne zum Nachtessen, die verrückten Slowriders mit ihrer Ural Seitenwagenmaschine. Wir freuen uns, Reisegeschichten auszutauschen.