Archiv für den Monat: Dezember 2019

Sambia Western Provinz 10.09. – 14.09.19

Es ist der 10.09. und wir sind wieder in diesem abwechslungsreichen Land mit seinen freundlichen Menschen. Wir lieben Sambia. Wieder die kleinen, bunten Stände mit den aufgetürmten Tomaten und Kartoffeln. Alle sind irgendwie am Waren verkaufen. An den Kreuzungen mit Ampeln laufen die Verkäufer von Auto zu Auto und bieten hölzerne Kochlöffeln, Landkarten, Hundeleinen, Wasserflaschen oder T-Shirts an. Auch sonst sieht man die mobilen Verkäufer überall, die nach dem Zufallsprinzip vielleicht an einen Käufer geraten, der gerade in diesem Moment Turnschuhe oder ein Kopfkissen kaufen möchte. Die Menschen in diesem Land sind arm und leben ganz einfach. Einfache Rundhäuser mit Strohdächern sieht man sehr oft. Gekocht wird draussen in einem separaten Unterstand. Auch Waschraum und Toilette sind nahe am Wohnhaus. Der Platz vor und um die Häuser ist gepflegt. Nach der Grenze biegen wir erst mal nach rechts ab. Wir müssen tanken und das müssen wir in Sesheke erledigen, denn die nächste Tankstelle ist erst wieder ca. 210 km entfernt in Senanga. Aber leider hat Sesheke keinen Power, der kommt erst wieder um 22.00 Uhr. Ja super! Wir rechnen aus, ob der Diesel reicht, Rute in den Tank, um den Dieselstand zu messen, Lockbuch checken. Zum Glück haben wir 40 Liter in den Reservetanks auf dem Dach. Also geht die Fahrt weiter, ohne aufzutanken. Willkommen in Sambia mit seinem Powerproblem, dafür ist es eines der sichersten Reiseländer in Afrika. Alles kann man nicht haben. Wir finden ein wunderschönes Wildcamp am Ufer des Zambezi Rivers und geniessen den ersten Abend in Sambia mit einem Feuer.

Herrlich, wildcampen am Zameziriver!

Am nächsten Tag besuchen wir die Ngonyefälle, die wenig bekannt sind. Dazu wandern wir mit einem jungen Führer ca. 1200 m vom Parkplatz los. Die Fälle formen über Basaltfelsen einen Halbkreis, dessen Weite beeindruckt. Das Wasser stürzt hier zwischen 10 und 25 m über die Felsen in die Tiefe. Es ist ein einzigartiges Gefühl über die Felsen zu laufen und das Wasser darunter fliessen und gurgeln zu hören. Sicher wird das Wasser in regenreicherer Zeit dort eher donnern und toben.

Ngonyefälle, so nice!

Dann fahren wir weiter Richtung Mongu. Das Tanken ist jetzt kein Problem mehr. Nach rund 200 km sind wir müde und finden im Green View Guest House den richtigen Schlafplatz. Wir bekommen den Schlüssel einer Lodge und können duschen und die Toilette benutzen. Der Himmel ist trüb, da die Menschen hier in dieser Zeit sehr viel Wald abfackeln. Entweder um das hohe Gras abzubrennen, Kohle zu machen oder um ein neues Ackerfeld urban zu machen, kommt sicher auch vor, dass in dieser trockenen und heissen Zeit auch mal ein Brand ausser Kontrolle gerät. Das Barotseland erstreckt sich über 126 386 Quandratkilometer und Mongu ist die Hauptstadt. Es war das einstige Territorium des Königreichs der Lozi. Einige Menschen dort träumen immer noch von der Unabhängigkeit. Dieses Gebiet wird regelmässig überschwemmt.Während der Regenzeit schwellen die Barotse Auen an und bilden bedeutende Brutstätten für unglaubliche Mengen von Köderfischen, die nach und nach in die Hauptkanäle gespült werden, was zu dem beeindruckenden Volumen von grossen Tigerfischen und Brassen in diesem Gebiet geführt hat. (Interessantes dazu auf afrika.info. Am nächsten Tag wird eingekauft und wir wollen Lukulu erreichen und zwar mit dem Shortcut. Da die Regenzeit noch weit entfernt ist, können wir es wagen dem River entlang durch die Flood Plain zu fahren. Nach 40 km müssen wir umkehren. Wir sind zwischen Kassavafelder geraten, die Strasse wurde immer schmaler und sandiger, Baumstrünke links und rechts, wir müssen aufpassen, dass unser Auto unter den tiefhängenden Ästen durchkommt. Nein, das macht keinen Spass und so fahren wir zurück nach Mongu und biegen links in die M9, die richtig vernünftig aussieht. Nach 74 km biegen wir in eine Waldstrasse, wo wir bald einen Wildcamp finden, der passt. Einzig zwei junge Männer mit einem Ochsenkarren fahren den Weg entlang, sonst war es ruhig in dieser Nacht. Am nächsten Tag fahren wir nach Osten und vor Kaoma biegen wir links in eine Erdweg, dem Luampa River entlang führt die Strasse durch viele kleine Dörfchen mit neugierigen Menschen, die uns froh zuwinken. Wie beeindruckend so freundliche Leute zu sehen, die nur ein Minimum besitzen. Nachdem der Luampa River in den Luenar River mündet, kommen wir über eine Brücke auf die Verbindungstrasse, die zur D792 führt. Dort geht es weiter nach Lukulu. Statt dem Shortcut, der 130 km gewesen wäre, sind wir in zwei Tagen 317 km gefahren. So finden wir am 13.09 in Lukulu einen schönen Schlafplatz auf einem Hügel mit Blick auf den schönen Zambezi River bei der St. Maria Mission.

Schwimmen im Kabomporiver

Wir werden von Schulkinder überfallen, die uns tausend Fragen stellen und mit Michael spielen wollen. Da sie immer frecher werden, an den Haaren von Michaelziehen und aus Versehen unseren Tisch beschädigen, haben wir sie nach Hause geschickt, das heisst, ein Angestellter der Mission ist uns zu Hilfe gekommen. Wir waren froh, dass wir endlich in Ruhe kochen konnten, ungestört den Abend verbringen und die schöne Aussicht geniessen durften. Früh am Morgen ist Aufbruch, wir verlassen früh Lukulu. Wir wollen zur schwingenden Brücke nach Chinyingi. Unterwegs haben wir noch einen mechanischen Stopp eingelegt, das Kreuzgelenk muss ersetzt werden. Weiter geht es Richtung Kabomporiver, wo wir mit der Fähre übersetzen. Wir sehen Kinder in das erfrischende Nass springen. Nachdem uns die Fährmänner gesagt haben, dass die Krokodile den Lärm der fahrenden Fähre nicht mögen und die Kinder eben diesen Zeitpunkt nutzen, um ins Wasser zu springen, überlegen wir nicht lange und machen es ihnen gleich. Die Kinder kommen zum Stauen nicht raus. Muzungus am Baden, wie kleine Kinder. Das war eine Erfrischung, die wir lange nicht vergessen werden. Der Tag war auch zu heiss und der Fluss erinnerte uns an den Rhein. Auch roch das Wasser richtig gut. Krokodile hin oder her, das musste sein. So, nun fahren wir in die North Western Provinz, Zentralprovinz und Provinz Lusaka weiter auf Entdeckungsreise.

Dieses Plakat sollte überall in Sambia ausgehängt werden. Wir haben es nur einmal gesehen und zwar nach dem Besuch vom Kafuerive,r Zentralprovinz, am 22.Oktober.

Unserer Meinung nach wird zuviel Wald abgeholzt!

Neue Bäume pflanzen wäre dringend nötig…