Ssese Island 08.07. – 13.07.18

Am 8.7 ist es so weit und wir verschiffen von Entebbe nach Kalangala. Die Überfahrt dauert rund 3.5 Stunden. Sie kostet für den Driver 100 000UGX mit Fahrzeug und er darf 1.Klasse auf dem Oberdeck fahren und wir Fussvolk müssen einen Zuschlag bezahlen, wenn wir uns zu unsrem Driver aufs Oberdeck wollen, da wir nur ein 2. Klasse – Billett gelöst haben. Auf der Hauptinsel quartieren wir uns im Viktoria Forest Hotel Resort ein. Der Staff ist sehr freundlich und wir dürfen uns hin stellen, wo wir wollen und werden noch mit vielen Mangos beschenkt.
Erster Tag auf Ssese
Juan, Julian, Michi Werni und ich möchten durch den Junglewald zum John Speke‘s Fort Hotel wandern, um dort ein Bierchen oder ein Cola zu trinken. Google Maps zeigt ein Ressort mitten im Wald mit Rezession, also brauchen wir auch keinen Guide, der Weg ist klar, auch versichern die Hotelangestellten, dass es nur einen Weg gäbe. Also los! Auf dem Weg durch den dichten Wald kommen wir, wie erwartet nach einer halben Stunde, zu den Ruinen. So laufen wir weiter in den Wald hinein, um zum Speke‘s Fort Hotel zu gelangen. Schulterhohe Pflanzen säumen den Weg und die Buben sah man fast nicht, wenn sie sich mit vorgehaltenen Stöcken den Weg bahnen. Wir machen alle wilde, lustige Geräusche. Es tönt wirklich, wie wenn eine Affenbande durch den Wald läuft. Vom gesuchten Ressort aber fehlt jede Spur und das GPS sagt, dass wir uns von unserem gesuchten Ort entfernen. Gopfritschtutz!!! Wo ist das Ressort??? Wir laufen zurück zur Ruine, suchen einen andern Weg und wieder zurück zur Ruine. Nichts sieht nach einem richtig guten Weg aus. Bald kennen wir jeden Stock und Stein. Michael beginnt Steine zu legen. Das kommt mir irgendwie bekannt vor; Hänsel und Gretel. Wir machen lustige Witze. Drei Schweizer und zwei Engländer (Juan zwar ursprünglich Kolumbier …) laufen in den Wald und…Lalala…Die Situation ist nicht gerade motivierend, die Kinder finden es nicht mehr lustig. Michael meint sogar ich laufe einen ganz neuen unbekannten Weg und fürchtet sich, dass wir uns verlaufen. Werni beruhigt alle und meint, das man sich hier gar nicht verlaufen kann, da käme man nur auf die andere Seite der Insel wieder ans Wasser. Das find ich jetzt aber nicht mehr lustig und so blasen wir zum Rückzug, kehren ohne Bierchen zurück. Am nächsten Tag fragt mich eine Frau, ob wir die Ruinen des John Spek‘s Fort gesehen haben, ein Hotel existiere nicht im Wald. Ja super!!! Fazit: traue nicht allen Angaben in Google, auch wenn dort sogar eine Rezession und die Telefon Nr. des Hotels aufgeführt ist.

Zweiter Tag auf Ssese
Werni fischt einen Tilapia, den er den einheimischen Jungs die auch zum Fischen gekommen sind, geschenkt hat. Die vier Jungs fischen erfolgreich mit einfacher Ausrüstung. (Eine Petflasche als Silch Rolle, am Haken zappelt ein Wurm). Am Nachmittag fischt unser Fischermeister Michael drei Viktoriabarsche (Nilpatch). Er ist mächtig stolz, obwohl er drei Wabbler verloren hat. Professionell nimmt er die Fische aus. Sie werden gebraten und schmecken vorzüglich. Auch Juan und Julian schmecken sie. Morgen wollen Juan und Julian weiterziehen und ihr Zelt abbrechen. Um neun Uhr morgens fährt das Schiff nach Entebbe. Sie wollen nach Kenia, um noch ein paar Tage in einer Schule mit zu helfen, bevor sie wieder nach England zurückkehren. So gehen sie früh ins Bett. Wir spielen noch lange Tschau Sepp und bestaunen die Sterne.
Dritter Tag auf Ssese
Eigentlich ist es hier sehr ruhig, doch gestern in der Nacht hat man lange Trommeln und Singen gehört, fast die ganze Nacht dröhnte Musik gegenüber von unserem Ressort. Der Wahlkampf ist voll im Gange und das wird anscheinend hier mit Trommelgewirbel und Gejohle zelebriert. Andere Länder andere Sitten. Es ist bewölkt am Morgen, Julian und Juan verpassen fast ihr Schiff, der Hotel Bus streikt. In letzter Sekunde bringt sie ein Boda Boda (Motorrad) zum Fährsteg. Es donnert den ganzen Morgen, doch am Nachmittag lockert sich die Wolkendecke auf, es hat nur wenig geregnet. Wir beobachten viele Vögel, Raupen, Schmetterlinge und andere Insekten. Bussarde kreisen, verfolgt von den Raben mit weissen Halskragen. Hornbills, graue Papageien mit rotem, kurzen Schwanz nehmen ein Sandbad, auch Reiher und viele andere Wasservögel tummeln sich im seichten Wasser. Auch staune ich über die schönen Blumen und am Abend verbreitet eine blühende Staude einen süssen Duft, der das ganze Foyer der Reception erfüllt. Werni und Michi sind natürlich schon am Morgen am Fischen. Heute, beim Aufgaben machen im Restaurant, zeigte das Restaurant Interesse an Michis Fischen. Sie meinten sie würden ihm per Kilo 10000 Ugandaschilling zahlen. So ist er heute natürlich sehr motiviert. Am Nachmittag gehen wir wieder in den Wald, diesmal aber suchen wir nicht mehr nach dem, ominösen Ressort, das es nicht gibt, wie vor zwei Tagen, sondern suchen die Steinschleuder aus Kenia, welche Michi auf dem Spaziergang verloren hat. Wir laufen nochmals in den schönen, wilden Wald und lachen über das Spek‘s Fort. Tatsächlich finde ich die Steinschleuder, obwohl ich es schon aufgegeben habe. So cool, das Andenken von Kenia ist nicht verloren gegangen. Am Abend fischt Michi zwei grosse Nilbarsche die er ans Resort verkauft. Bravo!
Wir bleiben einen weiteren Tag im schönen Resort, geniessen den super Sonnenuntergang. Am 13.7. fahren wir morgens ca. 50 km Richtung Luku, wo wir mit der Ssese – Masaka Ferry nach Bukakata übersetzen. Wir sehen auf dem Weg dorthin viele Palmöl- und Bananenplantagen, welche die Gegend eintönig gestaltet und uns nachdenklich stimmt. Der wilde Jungle ist fast vollständig verschwunden, die vielfältige Vegetation mit den hohen Bäumen abgeholzt. Der Urwald musste den Plantagen weichen. Schade!

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