Archiv für den Monat: Juni 2018

Murchison Falls Nationalpark und Ziwa Rhino Sanctuary 21.06.18

Murchison Falls Nationalpark und Ziwa Rhino Sanctuary
Die Ranger am Karurum Gate drängen uns am Morgen zur Weiterfahrt, sie wollen nicht, dass ihr Chief uns hier campen sieht, so packen wir schnell zusammen und bedanken uns für den ruhigen Schlafplatz. Wir fahren zurück über die schmale, aber gute Piste zurück nach Karenga. Mit gefülltem Tank (1 Liter Diesel =3600 USH) fahren wir auf guter Tamac Road nach Gulu, wo wir unseren ersten WM- Fussball Match im “Pork Joint“ mit Bier und Schweinespiess geniessen. Uruguay – Ägypten 1:0. Danach fahren wir zum Schlafplatz ins Diamond Complex Hotel ein, wo wir uns auf dem Parkplatz einquartieren. Auch eine Wasserstelle gibt es da, viele Kinder und Erwachsene holen hier ihr Trinkwasser, neugierige Kinder bestaunen uns und unseren Truck. In der Hotelbar geht es abends laut und lebendig zu und her, Portugal – Spanien ist auf dem Programm. Alle Tore werden lautstark und temperamentvoll bei Bier und Whisky kommentiert.

Früh geht es nach kurzer Nacht weiter zum Murchison Fall National Park. Seit unserer Abfahrt hängt die Karte dieses Parks in unserem Old Monk. Endlich nach rund 13 monatiger Fahrt sind wir an einem unseren Fixpunkten angekommen.

Wir freuen uns auf das Safari Abenteuer. Nachdem wir einen Schlachtplan ausgeheckt haben, beschliessen wir um 17.00 h in den Park zu fahren. Die Parkgebühr ist für 24 Std. gültig, 100 US$ für uns, 50 US$ für den Saviem.
Wir entdecken eine überwachsene Piste die zum Murchison Falls führt. Werni beschliesst, diese noch vor dem Eindunkeln abzufahren.

Tiere gibt es praktisch keine. Am Aussichtspunkt führt eine Treppe zum gigantischen Fluss herunter. Die unzähligen „Brämen“ verfolgen uns, schnell noch ein paar Fotos geschossen und wieder zurück, es sind noch 60 km bis zum Schlafplatz. Es wird dunkel, Hasen huschen über die Strasse, auch Eulen und Fledermäuse erspähen wir. Im Public Camp suchen wir Feuerholz, die grunzende Hippos und andere unbekannte Geräusche lassen uns eng am Lagerfeuer sitzen. Bei Käse- Omeletten, Bier und Milch, Sternenhimmel und Feuer träumen wir vom morgigen Tag. Früh aus den Federn heisst das, denn Wildtiere sind keine Langschläfer. Ich entdecke einen platten Vorderreifen an unserem Truck. Hab mich noch gewundert, dass ich am Morgen so tief mit dem Kopf im Bett gelegen bin, am kleinen Bier kann‘s nicht gelegen sein. Zwischen zwei Kaffees noch schnell das Rad wechseln, was für ein Auftakt, etwas verspätet geht’s auf die Pirsch.

Wir fahren die „Grosse Delta Runde“. Am Nil entlang entdecken wir bald Giraffen und Hippos, bei einem Abstecher „ Bird Track“ unzählige Wildvögel. Auch liegen viele Knochen herum. Wildtiere scheinen hier bei ihrer letzten Tränke nicht aufgepasst zu haben.

An einer Wasserstelle beobachten wir unzählige Hippos, grunzend, kämpfend mit aufgesperrten Mäulern und Ohren wedelnd im seichten Wasser.

Wir sitzen auf unserem Dach, suchen mit dem Feldstecher nach Krokodilen. Wir fahren weiter, landen in der Mitte einer grossen Elefanten Herde. Michael und Silvana wollen eigentlich weiterfahren nach ihrem letzten Elefanten Schreckerlebnis. Wir bestaunen die imposanten Tiere aus nächster Nähe. Dann führt die Strasse an einer offenen Wasserstelle vorbei. Hier scheint die Elefanten Badi zu sein. Sicherlich 60 Elefanten im und am Wasser, Jungtiere die sich mit dem Rüssel anspritzen, sich im Wasser tummeln.

Wir fahren zur einzigen Lodge am Delta und tanken 3 Colas. Wir fahren nochmals eine kleine Delta Runde, vorbei an unzähligen Giraffen, selten an ein paar Buffalos. Viele Warzenschweine und Beutetiere der Löwen (Gazellen, Springböcke usw. ) rennen vor uns über die Strasse oder mustern uns am Strassenrand.

Müde kehren wir zur Fährstelle zurück. Morgen wollen wir die südliche Seite des Parks besuchen, der Nil durchfliesst ihn. Auch die Überfahrt mit der Fähre ist nicht umsonst – 50‘000 USH, der letzte Schlafplatz im Camp müssen wir auch noch bezahlen – 60‘000 USH !!!
In der Red Chili Lodge, unmittelbar nach der Fähre quartieren wir uns ein. Nach einem leckeren Nachtessen im Restaurant, zerlegen Michi und Werni noch die Felge vom platten Reifen, um den Schlauch heraus zunehmen. Nach einer erfrischenden kalten Dusche geht es ab in die Federn. Leider können wir uns das Spiel Brasilien – Schweiz nicht anschauen, kein TV im Restaurant. Überhaupt werden die Spiele hier in Afrika nur im Pay TV gezeigt, so können die meisten Menschen die Weltmeisterschaft nur am Radio mitverfolgen, ein Armutszeugnis für die FIFA!!!
Diese Seite des Parks bietet nicht viele Wildtiere, die Strasse führt durch wildes Dschungelgebiet.

Wir besuchen nochmals den gigantischen Murchison Wasserfall auch auf dieser Seite, wo er sich durch eine enge 7m breite Schlucht zwängt.

Danach fahren wir wieder durch dicht bewaldetes Gebiet. Ausser Baboon Affen, die die Früchte der Affenbrotbäume ablesen, oder in Gruppen auf der Strasse sitzen, treffen wir auf keine anderen Tiere. Doch plötzlich rennt eine Gruppe Kolobas Affen über die Strasse, als wir uns die unzähligen Schmetterlinge auf der Strasse genauer anschauen. Es scheint, als ob sie sich hier zur Fortpflanzung oder zum Flügel trocknen einfinden – einen super Platz haben sie sich ausgesucht.
Was für ein Abschluss!!!

Müde erreichen wir, nach 325 km „Game-drive“ in zwei Tagen, das Gate.

In der nächsten Kleinstadt Masindi können wir unseren Schlauch reparieren (ohne Reserverad zu fahren ist ein mulmiges Unterfangen) und den Kühlschrank wieder auffüllen. Auch den kleinen „Pork Joint“, für unsere Tages Ration Schweinsspiess, finden wir. Wir fahren noch bis zur Abzweigung zum Ziwa Rhino Sanctuary , wo wir nächtigen. Hier werden die, in Uganda seit 1983 ausgestorbenen weissen Nashörner wieder gezüchtet. Das Ziel, des privat finanziertem Projekt ist, diese Tiere wieder in den Nationalparks aus zu wildern.
Am Morgen fahren wir zum Gate, 113 US$ Gebühr. In der Rezeption ist der Aufbau des Projekts gut dokumentiert. Es herrscht Aufregung, das Narkosegewehr wird gerade vorbereitet, an zwei ausgewachsenen Bullen müssen die Hörner abgeschnitten werden, da sie die Jungtiere und Weibchen oder sich gegenseitig im Revierkampf verletzen, was natürlich das Aufzuchtprogramm gefährdet. Ein Jungtier ist nach der Attacke des eigenen Vaters mit 5 Jahren gestorben. Beinbruch bei der Flucht!! „Renne nie vor deinem eigenen Vater davon“!!

Wir durchstreifen mit unserem Ranger „Rhino Ronald“ den Park und treffen bald auf drei Nashörner. Ein Weibchen mit zwei Jungbullen, die sich liegend auf der Strasse sonnen und das Frühstück verdauen. Die Rhinos besitzen nur einen Magen, essen bis zu 150 kg Gras am Tag. Sind hauptsächlich in der Nacht aktiv. Tagsüber ziehen sie sich in den kühlen Wald zurück. Ein Muttertier mit seinem halbjährigen Jungen stehen bei einem Baum und reiben ihre Körper nach dem morgendlichen Schlammbad am Baumstamm. Das Jungtier gibt lustige Geräusche von sich und fordert auf diese Weise Muttermilch. Nach dem Trinken legt es sich müde hin. Doch bald schubst die Mutter es auf, da es Zeit ist sich in den Wald zurück zu ziehen. Auch die drei andern Kollegen machen sich nun auf, die Strasse zu verlassen. Die Rhinos werden Tag und Nacht von Rangern begleitet und beschützt. Wildern gibt es hier nicht. Heute ist noch ein Jungtier auf die Welt gekommen – Nr.23. Wenn der Bestand 50 Tiere erreicht hat, möchte man mit dem auswildern beginnen. Nach rund 3 Stunden verlassen wir den wunderschönen Park. Die Chefin, eine Südafrikanerin, zeigt uns noch das abgeschnittene Horn von Obama, benannt nach dem US Präsidenten, der den Park auch besucht hat. Für das Rhino Europa hat die EU die Patenschaft übernommen. Hoffentlich gibt’s nicht noch einen Trump . Während der schrecklichen Herrschaft von Ugandas Diktators, Idi Amin’s, sind auch alle Rhinos ausgerottet worden…, dass es immer noch Länder gibt, die das Jagen von Wildtieren in den Parks erlaubt, stimmt uns nachdenklich…
(Mehr zu den Rhinos auch auf Michi`s Blog!!!)
Nun sind wir ein wenig müde von den eindrücklichen Safaris, müssen die Bilder verarbeiten und setzen lassen. Ich glaube wir werden noch einige Zeit in diesem wunderschönen Land mit seinen freundlichen Menschen verbringen. Gestern haben wir die Hauptstadt Kampala erreicht.

Kidepo Valley Nationalpark 15.06.18

Kidepo Valley Nationalpark
Die letzte Tagesetappe führt uns über Kitgum auf einer wunderschönen schmalen Piste in die Grenzregion zum Südsudan und zu Kenia. Das riesige Valley liegt eingebettet in imposanten Bergketten. Die Fahrt führt uns durchviele kleine Dörfer, die Menschen leben eingebettet in wunderbarer Natur, viele Kleinkinder sieht man mit aufgeblähten Bäuchen. Die Frauen, Kinder und Männer schleppen auf dem Weg mit den typischen gelben Kanistern das tägliche Wasser, auch Brennholz wird gesammelt. Mit Ochsengespannen und mit der Hacke werden die üppigen Felder bearbeitet. Die Leute winken uns freudig zu, Kinder schreien uns nach oder verstecken sich in der Böschung. Um 17.00 erreichen wir das Gate, müssen uns in ein Buch eintragen, anhand der Einträge können wir sehen, dass nicht viele Besucher den Weg an diese nördliche Ecke von Uganda unter die Füsse nehmen.
Wir bezahlen für uns 100 US$, für den Truck 50 US$. 24 Stunden können wir uns nun im Park frei bewegen, die Nacht müssen wir in einem Camp verbringen. Unsere erste Safari in Afrika kann beginnen!!!
Wir fahren auf der Mainroad in den Park, schon bald kreuzen die ersten Warzenschweine und eigenartige Vögel die Piste, links und rechts bestaunen uns Buffalos, mustern uns, und suchen das Weite. Kleine Vögel und Perlhühner rennen in Front von unserem Saviem um die Wette, gibt es heute noch ein Grilled Wild Chicken. Auch erspähen wir noch Elefanten in der einsetzenden Dämmerung. Wir übernachten im Public Camp, eine Gruppe spanischer Touristen zeltet auch noch hier. Ein bewaffneter Ranger bewacht uns während der Nacht. Wir machen noch ein riesiges Lagerfeuer und träumen während der Nacht von Löwen und Geparden.
Früh wollen wir auf die Piste, um 7.00h geht es los. Wir haben nicht mal eine Karte vom Park. Maps me kennt jedoch die meisten Wege, wir steuern zum Lions Rock. Tatsächlich sitzt eine Löwin mit zwei Jungen gut getarnt hinter Bäumen auf dem Hügel. Die Jungen tollen sich, manchmal beobachten sie uns genau. Dann plötzlich erhebt sich die Mutter, schnappt sich hinter einem Felsen ein erlegtes „Warthog“ und zieht sich mit den Jungen zum Frühstück zurück. Was für ein Auftakt!!!
Wir fahren zur Apoka Lodge, die inmitten des Parks liegt. Hier ergattern wir eine Karte vom Park. Der Ranger an der Schranke erklärt uns, dass wir im nördlichen Abschnitt uns nicht frei bewegen dürfen, wegen den sudanesischen Flüchtlingen, die hier die Grenze überqueren, so machen wir eine Runde durch die zum Teil mit meterhohem Gras bewachsenen Pisten, überhaupt ist das Gras jetzt nach der Regenzeit sehr hoch. Die vielen Büffel sehen uns erst im letzten Augenblick, meist in einem Wasserloch sitzend. Die Warzenschwein Rotten trotten über die Pisten. Weit weg erspähen wir einen Rothschild Giraffe, eine sehr seltene Giraffenart. Zurück geht’s nochmal am Lions Rock vorbei, doch die Löwenfamilie ist verschwunden. Der Krokodil Pool liegt ganz in der Nähe, zum Teil über Schlammpisten mit 4×4, pflügen wir uns zu unserem Lunch Rastplatz, direkt am Pool unter einem prächtigen Affenbrotbaum. Wir essen auf unserem Roof, halten Ausschau nach Wildtieren, Krokodile gibt es aber keine im grossen Wasserloch. Sind da nicht Giraffen??? Tatsächlich erspähen wir drei Grosstiere mit zwei Jungen. Die Strasse führt leider nicht direkt bei den Tieren vorbei, doch können wir sie mit dem Feldstecher gut beobachten, Rothschild Giraffen. Wir sind schon richtig durchgeschüttelt von den Pisten, beschliessen nochmals zurück in Richtung unseres Nachtlagers zu fahren, wo wir gestern die Elefanten gesichtet hatten. Auf einem Aussichtpunkt in der Nähe zeigt uns der Ranger, der hier mit seiner Familie wohnt, wo er sie heute gesichtet hatte. Doch wir können sie nicht erspähen.
Wir fahren runter, am Nachtlager vorbei und erreichen eine grosse Rundschlaufe. Michael erklärt, die seien wir schon gestern Abend gefahren, sie sei sehr schlammig. Wir treffen nur auf frischen Elefanten Dung auf der Strasse. Doch tatsächlich erspähen wir in weiter Ferne einen Bullen. Wir stoppen und vom Truckdach erspähen wir eine ganze Herde Elefanten mit vielen Jungtieren, in einem nahen Wasserloch steht ein Muttertier mit ihrem Jungen und zwei Bullen. Nach der Karte führt die Strasse nahe vorbei. Wir tasten uns zu dem Wasserloch. Silvana und Michi mit Feldstecher und Kamera bewaffnet auf dem Dach. Die Tiere haben uns entdeckt, doch sie ergreifen nicht die Flucht, sie laufen in unsere Richtung. Ich fahre näher hin, auf dem Dach ein riesiges Geschrei. Stopp!!- „schnell rückwärtsfahren““!!! waren die Driver Anweisungen. Die zwei Lustigen haben sich auf dem Dach ausgesperrt, ein Elefantenbulle hat sich mit riesiger Drohgebärde dem Old Monk auf zehn Meter genähert. Ich befreie meine Safari Kumpanen, kann die verklemmte Dachluke nur mühsam öffnen. Mit schlotternden Knien klettern sie ins Auto zurück!! Ich werde beschimpft- „ich bin halt nur der Driver“. „Mehr dazu im Beweis-Video“. Nach zwanzig Metern schrecken wir nochmals einige Elefanten auf. Wir stören sie bei ihrem täglichen Schlammbad, wieder nähern sich die Bullen mit wedelnden Ohren und erhobenen Rüssel, richtige Drohgebärde!! Werni -„schnell abfahren!!!“ die Flucht ergreifen ist die Anweisung!!! Ich erkläre, dass mich der Ausflug 200 US$ gekostet hat, und ich die Tiere auch nahe sehen möchte. Nochmals können wir super Aufnahmen machen.
Jetzt ist es aber an der Zeit, das Gate anzusteuern, um 17 h müssen wir draussen sein. Nochmals fahren wir an unzähligen, road-crossenden Warzenschweinen, staunenden Buffalos, Geiern und Adlern, die auf den Bäumen nach Futter Ausschau halten, vorbei. Müde erreichen wir nach ca. 100 km Safari Ride (game drive) das Gate. Wir fragen die Ranger, ob wir hier nächtigen dürfen, sie diskutieren, und willigen schliesslich ein. Nochmals erzählen wir uns gegenseitig die eindrücklichen Begegnungen, schlafen müde, zwischen Elefanten und Löwen ein. Mmmhh, ein gegrilltes Warzenschwein fehlt noch auf unserer Speisekarte.

Unterwegs zur Grenze Südsudans 11.06.18

Unterwegs zur Grenze Südsudans zum Kidepo Valley Nationalpark
Wir sind unterwegs nach Moroto. Über eine Pistenstrasse führt der Weg durch das „Pian Upe Game Reserve“ nach Nakapiripirit. Durch kleine Dörfer führt diese Strasse, nahe der kenianischen Grenze entlang. Die Leute winken uns zu, selten verirren sich hier „Muzungus“ (Fremde; Weisse). Teilweise ist die Piste durch die Regenzeit (in diesem Jahr ist sie ziemlich heftig ausgefallen) in einem sehr schlechten Zustand, doch unser Old Monk pflügt sich durch den Schlamm. Kurz vor Nakapiripirit wollen wir uns Nahe der imposanten Berggipfel zum ersten Wildcamp in Uganda aufstellen. Doch neugierige, aufdringliche Jungs wollen uns vertreiben. „You can not sleep here, we call the police!!“ so fahren wir zum Dorf, klopfen bei der Missionary Nakapiripirit an, wo wir von Pater Justin begrüsst werden, „you are welcome!!“ Wir parkieren im Innenhof. Zwei Mechaniker reparieren im Innenhof das Getriebe eines Datsun. Sofort haben wir Kontakt zu den neugierigen, doch zurückhaltenden Einheimischen. Müde fallen wir nach den letzten kenianischen „White Caps“ Beer in die Federn. Werni brummt der Schädel, nicht weil er unterwegs die abgerissene Aufhängung der Stossdämpfer reparieren musste, nein der Feuerlöscher in der Fahrerkabine hat sich auf der Schüttelpiste losgerissen und ist ihm auf den Hinterkopf geknallt.

Der Pater erklärt uns, dass wir auf dem Weg zum Park auch noch einen grossen Fluss überqueren müssen, wir sollen uns vor Ort informieren. Auf einer super Teerstrasse geht es weiter nach Moroto, wo wir nochmals einkaufen und tanken. Wir beschliessen zum Fluss zu fahren und uns vor Ort zu informieren. Die Chinesen bauen eine neue, breite Strasse von Moroto nach Soroti. Ein Bauarbeiter meint, mit unserem Fahrzeug können wir den Fluss überqueren. So fahren wir über eine gute Piste bis nach Logwelei. Doch der Fluss hat die Strasse weggeschwemmt, das Wasser ist bis 1.50 m tief, das Material für die neue Brücke ist auch weggeschwemmt. Wir müssen zurück, ca. 50 km Pistenstrasse. Wir fahren auf dem neuen Highway Richtung Soroti, doch bald erhalten wir die News, dass die Durchfahrt nicht möglich ist, eine Brücke sei weggeschwemmt. Also wieder zurück Richtung Nakapiripirit bis Lorengedwat, von da führt eine enge Pistenstrasse nach Kangole. Vor Kangole müssen wir einen Fluss überqueren. Ein Lastwagen liegt umgekippt neben der überfluteten Brücke. Einheimische Jungs führen uns über den Fluss. Für 2000USH und mit weichen Knies erreichen wir das andere Ufer. Die Piste führt durch Sumpfgebiet, bald fahren wir auf einer neuen breiten „Tamac Road“ (China lässt grüssen). Es wird dunkel und wir finden keinen guten Schlafplatz. Oh… Camp 4, ein Tor zu einem chinesischen Strassenbaucamp. Wir klopfen an, die bewaffnete Security meint „ the chinese will not allowed“! Doch Tam, der Chef bittet uns herein, glücklich stellen wir uns neben einem Kieshügel auf. Bald stoppt der Stromgenerator und wir verbringen eine ruhige Nacht. Nach Fotos und kurzem Gespräch, mit geschenkten Papayas und Avocados verabschieden wir uns um 9.00 Uhr am nächsten Morgen.

Wir müssen fast bis nach Soroti fahren, biegen bei Wera wieder auf eine Pistenstrasse ab. Die Piste führt durch Sumpflandschaften, vorbei an Mangobäumen, wo Kinder die reifen Früchte geniessen, auch wir stoppen um Mangos einzusammeln. Die Menschen sind herausgeputzt, es ist Sonntag. Frauen mit farbigen Röcken, Männer mit Hemden und Buntfaltenhosen säumen die Strasse. Auch wird zusammengesessen, Karten gespielt, in den Kirchen versammeln sich die Menschen. Freudig werden wir begrüsst, Kinder springen manchmal vor Angst in die Büsche. Am Nachmittag erreichen wir Lira, eine grössere Stadt. Wir decken uns noch mit Lebensmittel ein. In der Markthalle verbreitet getrockneter Fisch und Fleisch einen stechenden Geruch, mit Kartoffeln und Tomaten verlassen wir schnell den Ort. Ca. 6 km ausserhalb von Lira liegt das „ Brawnstone Country House“, eine gepflegte, wunderschöne Oase. Hier werden wir ein paar Tage verbringen. Michi und Werni malen die Roststellen auf dem Dach unseres Trucks an, auch die Getriebe- und Motorenöle müssen wieder mal überprüft werden. Schule ist auch auf dem Tagesplan, Mango Jam einkochen und Wäsche waschen. Mit dem Schlüssel zu einer Lodge haben wir sogar unsere eigene Toilette und „Hot Shower“. Wir sind immer noch 250 km von unserem Ziel entfernt.

Moses Camp – Sipi Falls 06. / 07.06.18

Moses Camp – Sipi Falls
Nach rund 30 km Fahrt, biegen wir zu den Sipi Wasserfällen ein, am Fusse des Mount Elgon gelegen. Ab ca.20 km geht es zum Teil steil bergauf nach Sipi, einem idyllischen Bergdorf. Hier stürzen sich gleich drei grosse Wasserfälle über spektakuläre Felsklippen, die eine Höhe von bis zu 100 Metern haben.
Wir beschliessen, nach dem wir unseren „Old Monk“ im Moses Camp aufgestellt haben, am nächsten Tag eine fünfstündige geführte Wanderung zu den Wasserfällen zu unternehmen. Die jungen Guides, Tom, Emanuel,.. erklären uns, dass das Tour Geld nun in die Dorfgemeinschaft geht, um die Wanderwege instand zu halten, zur Unterstützung der Farmer (Kaffeevermarktung) und um neue Touristen Aktivitäten aufzubauen. Früher hätten alle am Weg „money- money“ gerufen. Die Camps hier brauchen dringend Geld für Renovationen. Die Infrastruktur im Moses Camp ist in einem baufälligen Zustand. Am Nachmittag machen wir einen Spaziergang durchs Dorf, entdecken am Ende des Dorfes die „Pork“ Metzgerei. Wir kaufen 6 Sparerips (ca. 5 $). Auch 4 „Nils“ Beer, die ungekühlten für nur 3000 UGS (0.70 $ !!!) landen in der Einkaufstasche. Am Abend geniessen wir das Barbeque mit der herrlichen Aussicht auf den grössten Wasserfall.
Um 8.00 h geht es am nächsten Morgen los, Emanuel begleitet uns durch die paradiesischen Gärten.

Überall Bananenplantagen, auch Kartoffeln, Mais Bohnen und Kaffeebäume gedeihen hier in Mischkulturen. Hühner scharren, Kühe, Rinder, Ziegen und Schafe weiden in dieser Idylle, wo kleine Behausungen mit Blechdächern stehen. Überall winken uns Kinder zu, neugierig, barfuss mit verschmutzten Kleidern. Jetzt nach der Regenzeit ist alles noch sehr matschig. Die rote fruchtbare Erde verwandelt die Wege in Schlammpfade. Wir bestaunen die Vielfalt der Pflanzen und Blumen. Unterwegs machen wir einen kleinen Rast, der Mount Elgon 4321m.ü.M (dritt höchster Berg Afrikas) versteckt sich in den Wolken. Müde, beeindruckt von der herrlichen Vegetation, mit schönen Bildern, kehren wir zu unserem „Old Monk“ zurück. Morgen wollen wir weiterziehen nach Norden an die Süd Sudanesische Grenze zum Kidepo Valley National Park.

Erste Eindrücke von Uganda 06.06.18

Erste Eindrücke von Uganda
Am 5. Juni überqueren wir die Grenze von Kenia nach Uganda bei Malaba. Wir sind erst um 16.00h dort, zuerst machten wir uns von Kitale auf den Weg Richtung Suam, wo sich die Grenze der Nord Mount Elgon Route befindet. Da es jedoch regnet und wir auf der nicht geteerten Strasse herumschliddern, beschliessen wir umzudrehen und die Südroute über Webuye zu fahren. Zum Glück hat es nicht so viele Lastwagen am Zoll. Ein paar Männer verfolgen uns sofort, wollen uns helfen bei der Zollabfertigung. Wir schütteln sie ab, erklären ihnen, dass wir alle Zeit der Welt haben um die Grenze zu überqueren. Auf der Keniaseite müssen wir die bezahlte Roadtaxgebühren belegen, 40$ pro Monat. Eine Monatsgebühr haben wir eingespart, da wir nur die letzte Quittung zeigen. Schnell ist das Carnet abgestempelt und wir können zur Ugandaseite fahren. Hier kriegt das Kenia Visa den Exit Stempel und für 150 Dollar bekommen wir unser drei Monate Uganda Visa (ich werde meine kleinen Noten los, normalerweise werden diese nicht gerne angenommen). Nachdem wir die Roadtax 74500 USH (ca. 20 $) bei der Bank am Zoll einbezahlt haben, ist auch das Carnet schnell abgestempelt und wir stehen nach eineinhalb Stunden am Grenzbaum. „Welcome in Uganda, the best country of Africa!“ erklärt uns die Detektivin mit Pudelmütze. Sie trage keine Zolluniform, da sie eben eine Detektivin sei. Am Zoll bestaunten wir noch eine uniformierte Zöllnerin, die am Zolleingang ein Nickerchen macht und Zollbeamte, welche im oberen Stockwerk des Gebäudes grölend ein Kriegsfilm anschauen!!! Africa!!
Im nächsten Ort Tororo ergattern wir noch schnell eine ugandische SIM Karte, kaufen am Strassenrand noch drei frischgebratene Chickenkeulen mit Frites für 12000 USH (4.50 $). Auch für die ersten Strassenkinder, die uns umzingeln, kaufen wir auch noch zwei Tüten Frites. Dann müssen wir uns aber aus dem Staub machen, denn die Kinder strömen von allen Seiten heran. Es ist schon dunkel, als wir die letzten 50 km nach Mbale fahren zu unserem ersten Schlafplatz in Uganda. Zum Glück ist die Strasse gut. Müde stellen wir uns im Landmarkcamp auf, trinken unser erstes Uganda Bier „Nils“ und fallen müde in die Federn.