Kidepo Valley Nationalpark 15.06.18

Kidepo Valley Nationalpark
Die letzte Tagesetappe fĂŒhrt uns ĂŒber Kitgum auf einer wunderschönen schmalen Piste in die Grenzregion zum SĂŒdsudan und zu Kenia. Das riesige Valley liegt eingebettet in imposanten Bergketten. Die Fahrt fĂŒhrt uns durchviele kleine Dörfer, die Menschen leben eingebettet in wunderbarer Natur, viele Kleinkinder sieht man mit aufgeblĂ€hten BĂ€uchen. Die Frauen, Kinder und MĂ€nner schleppen auf dem Weg mit den typischen gelben Kanistern das tĂ€gliche Wasser, auch Brennholz wird gesammelt. Mit Ochsengespannen und mit der Hacke werden die ĂŒppigen Felder bearbeitet. Die Leute winken uns freudig zu, Kinder schreien uns nach oder verstecken sich in der Böschung. Um 17.00 erreichen wir das Gate, mĂŒssen uns in ein Buch eintragen, anhand der EintrĂ€ge können wir sehen, dass nicht viele Besucher den Weg an diese nördliche Ecke von Uganda unter die FĂŒsse nehmen.
Wir bezahlen fĂŒr uns 100 US$, fĂŒr den Truck 50 US$. 24 Stunden können wir uns nun im Park frei bewegen, die Nacht mĂŒssen wir in einem Camp verbringen. Unsere erste Safari in Afrika kann beginnen!!!
Wir fahren auf der Mainroad in den Park, schon bald kreuzen die ersten Warzenschweine und eigenartige Vögel die Piste, links und rechts bestaunen uns Buffalos, mustern uns, und suchen das Weite. Kleine Vögel und PerlhĂŒhner rennen in Front von unserem Saviem um die Wette, gibt es heute noch ein Grilled Wild Chicken. Auch erspĂ€hen wir noch Elefanten in der einsetzenden DĂ€mmerung. Wir ĂŒbernachten im Public Camp, eine Gruppe spanischer Touristen zeltet auch noch hier. Ein bewaffneter Ranger bewacht uns wĂ€hrend der Nacht. Wir machen noch ein riesiges Lagerfeuer und trĂ€umen wĂ€hrend der Nacht von Löwen und Geparden.
FrĂŒh wollen wir auf die Piste, um 7.00h geht es los. Wir haben nicht mal eine Karte vom Park. Maps me kennt jedoch die meisten Wege, wir steuern zum Lions Rock. TatsĂ€chlich sitzt eine Löwin mit zwei Jungen gut getarnt hinter BĂ€umen auf dem HĂŒgel. Die Jungen tollen sich, manchmal beobachten sie uns genau. Dann plötzlich erhebt sich die Mutter, schnappt sich hinter einem Felsen ein erlegtes „Warthog“ und zieht sich mit den Jungen zum FrĂŒhstĂŒck zurĂŒck. Was fĂŒr ein Auftakt!!!
Wir fahren zur Apoka Lodge, die inmitten des Parks liegt. Hier ergattern wir eine Karte vom Park. Der Ranger an der Schranke erklĂ€rt uns, dass wir im nördlichen Abschnitt uns nicht frei bewegen dĂŒrfen, wegen den sudanesischen FlĂŒchtlingen, die hier die Grenze ĂŒberqueren, so machen wir eine Runde durch die zum Teil mit meterhohem Gras bewachsenen Pisten, ĂŒberhaupt ist das Gras jetzt nach der Regenzeit sehr hoch. Die vielen BĂŒffel sehen uns erst im letzten Augenblick, meist in einem Wasserloch sitzend. Die Warzenschwein Rotten trotten ĂŒber die Pisten. Weit weg erspĂ€hen wir einen Rothschild Giraffe, eine sehr seltene Giraffenart. ZurĂŒck geht’s nochmal am Lions Rock vorbei, doch die Löwenfamilie ist verschwunden. Der Krokodil Pool liegt ganz in der NĂ€he, zum Teil ĂŒber Schlammpisten mit 4×4, pflĂŒgen wir uns zu unserem Lunch Rastplatz, direkt am Pool unter einem prĂ€chtigen Affenbrotbaum. Wir essen auf unserem Roof, halten Ausschau nach Wildtieren, Krokodile gibt es aber keine im grossen Wasserloch. Sind da nicht Giraffen??? TatsĂ€chlich erspĂ€hen wir drei Grosstiere mit zwei Jungen. Die Strasse fĂŒhrt leider nicht direkt bei den Tieren vorbei, doch können wir sie mit dem Feldstecher gut beobachten, Rothschild Giraffen. Wir sind schon richtig durchgeschĂŒttelt von den Pisten, beschliessen nochmals zurĂŒck in Richtung unseres Nachtlagers zu fahren, wo wir gestern die Elefanten gesichtet hatten. Auf einem Aussichtpunkt in der NĂ€he zeigt uns der Ranger, der hier mit seiner Familie wohnt, wo er sie heute gesichtet hatte. Doch wir können sie nicht erspĂ€hen.
Wir fahren runter, am Nachtlager vorbei und erreichen eine grosse Rundschlaufe. Michael erklĂ€rt, die seien wir schon gestern Abend gefahren, sie sei sehr schlammig. Wir treffen nur auf frischen Elefanten Dung auf der Strasse. Doch tatsĂ€chlich erspĂ€hen wir in weiter Ferne einen Bullen. Wir stoppen und vom Truckdach erspĂ€hen wir eine ganze Herde Elefanten mit vielen Jungtieren, in einem nahen Wasserloch steht ein Muttertier mit ihrem Jungen und zwei Bullen. Nach der Karte fĂŒhrt die Strasse nahe vorbei. Wir tasten uns zu dem Wasserloch. Silvana und Michi mit Feldstecher und Kamera bewaffnet auf dem Dach. Die Tiere haben uns entdeckt, doch sie ergreifen nicht die Flucht, sie laufen in unsere Richtung. Ich fahre nĂ€her hin, auf dem Dach ein riesiges Geschrei. Stopp!!- „schnell rĂŒckwĂ€rtsfahren““!!! waren die Driver Anweisungen. Die zwei Lustigen haben sich auf dem Dach ausgesperrt, ein Elefantenbulle hat sich mit riesiger DrohgebĂ€rde dem Old Monk auf zehn Meter genĂ€hert. Ich befreie meine Safari Kumpanen, kann die verklemmte Dachluke nur mĂŒhsam öffnen. Mit schlotternden Knien klettern sie ins Auto zurĂŒck!! Ich werde beschimpft- „ich bin halt nur der Driver“. „Mehr dazu im Beweis-Video“. Nach zwanzig Metern schrecken wir nochmals einige Elefanten auf. Wir stören sie bei ihrem tĂ€glichen Schlammbad, wieder nĂ€hern sich die Bullen mit wedelnden Ohren und erhobenen RĂŒssel, richtige DrohgebĂ€rde!! Werni -„schnell abfahren!!!“ die Flucht ergreifen ist die Anweisung!!! Ich erklĂ€re, dass mich der Ausflug 200 US$ gekostet hat, und ich die Tiere auch nahe sehen möchte. Nochmals können wir super Aufnahmen machen.
Jetzt ist es aber an der Zeit, das Gate anzusteuern, um 17 h mĂŒssen wir draussen sein. Nochmals fahren wir an unzĂ€hligen, road-crossenden Warzenschweinen, staunenden Buffalos, Geiern und Adlern, die auf den BĂ€umen nach Futter Ausschau halten, vorbei. MĂŒde erreichen wir nach ca. 100 km Safari Ride (game drive) das Gate. Wir fragen die Ranger, ob wir hier nĂ€chtigen dĂŒrfen, sie diskutieren, und willigen schliesslich ein. Nochmals erzĂ€hlen wir uns gegenseitig die eindrĂŒcklichen Begegnungen, schlafen mĂŒde, zwischen Elefanten und Löwen ein. Mmmhh, ein gegrilltes Warzenschwein fehlt noch auf unserer Speisekarte.

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