Kidepo Valley Nationalpark
Die letzte Tagesetappe führt uns über Kitgum auf einer wunderschönen schmalen Piste in die Grenzregion zum Südsudan und zu Kenia. Das riesige Valley liegt eingebettet in imposanten Bergketten. Die Fahrt führt uns durchviele kleine Dörfer, die Menschen leben eingebettet in wunderbarer Natur, viele Kleinkinder sieht man mit aufgeblähten Bäuchen. Die Frauen, Kinder und Männer schleppen auf dem Weg mit den typischen gelben Kanistern das tägliche Wasser, auch Brennholz wird gesammelt. Mit Ochsengespannen und mit der Hacke werden die üppigen Felder bearbeitet. Die Leute winken uns freudig zu, Kinder schreien uns nach oder verstecken sich in der Böschung. Um 17.00 erreichen wir das Gate, müssen uns in ein Buch eintragen, anhand der Einträge können wir sehen, dass nicht viele Besucher den Weg an diese nördliche Ecke von Uganda unter die Füsse nehmen.
Wir bezahlen für uns 100 US$, für den Truck 50 US$. 24 Stunden können wir uns nun im Park frei bewegen, die Nacht müssen wir in einem Camp verbringen. Unsere erste Safari in Afrika kann beginnen!!!
Wir fahren auf der Mainroad in den Park, schon bald kreuzen die ersten Warzenschweine und eigenartige Vögel die Piste, links und rechts bestaunen uns Buffalos, mustern uns, und suchen das Weite. Kleine Vögel und Perlhühner rennen in Front von unserem Saviem um die Wette, gibt es heute noch ein Grilled Wild Chicken. Auch erspähen wir noch Elefanten in der einsetzenden Dämmerung. Wir übernachten im Public Camp, eine Gruppe spanischer Touristen zeltet auch noch hier. Ein bewaffneter Ranger bewacht uns während der Nacht. Wir machen noch ein riesiges Lagerfeuer und träumen während der Nacht von Löwen und Geparden.
Früh wollen wir auf die Piste, um 7.00h geht es los. Wir haben nicht mal eine Karte vom Park. Maps me kennt jedoch die meisten Wege, wir steuern zum Lions Rock. Tatsächlich sitzt eine Löwin mit zwei Jungen gut getarnt hinter Bäumen auf dem Hügel. Die Jungen tollen sich, manchmal beobachten sie uns genau. Dann plötzlich erhebt sich die Mutter, schnappt sich hinter einem Felsen ein erlegtes „Warthog“ und zieht sich mit den Jungen zum Frühstück zurück. Was für ein Auftakt!!!
Wir fahren zur Apoka Lodge, die inmitten des Parks liegt. Hier ergattern wir eine Karte vom Park. Der Ranger an der Schranke erklärt uns, dass wir im nördlichen Abschnitt uns nicht frei bewegen dürfen, wegen den sudanesischen Flüchtlingen, die hier die Grenze überqueren, so machen wir eine Runde durch die zum Teil mit meterhohem Gras bewachsenen Pisten, überhaupt ist das Gras jetzt nach der Regenzeit sehr hoch. Die vielen Büffel sehen uns erst im letzten Augenblick, meist in einem Wasserloch sitzend. Die Warzenschwein Rotten trotten über die Pisten. Weit weg erspähen wir einen Rothschild Giraffe, eine sehr seltene Giraffenart. Zurück geht’s nochmal am Lions Rock vorbei, doch die Löwenfamilie ist verschwunden. Der Krokodil Pool liegt ganz in der Nähe, zum Teil über Schlammpisten mit 4×4, pflügen wir uns zu unserem Lunch Rastplatz, direkt am Pool unter einem prächtigen Affenbrotbaum. Wir essen auf unserem Roof, halten Ausschau nach Wildtieren, Krokodile gibt es aber keine im grossen Wasserloch. Sind da nicht Giraffen??? Tatsächlich erspähen wir drei Grosstiere mit zwei Jungen. Die Strasse führt leider nicht direkt bei den Tieren vorbei, doch können wir sie mit dem Feldstecher gut beobachten, Rothschild Giraffen. Wir sind schon richtig durchgeschüttelt von den Pisten, beschliessen nochmals zurück in Richtung unseres Nachtlagers zu fahren, wo wir gestern die Elefanten gesichtet hatten. Auf einem Aussichtpunkt in der Nähe zeigt uns der Ranger, der hier mit seiner Familie wohnt, wo er sie heute gesichtet hatte. Doch wir können sie nicht erspähen.
Wir fahren runter, am Nachtlager vorbei und erreichen eine grosse Rundschlaufe. Michael erklärt, die seien wir schon gestern Abend gefahren, sie sei sehr schlammig. Wir treffen nur auf frischen Elefanten Dung auf der Strasse. Doch tatsächlich erspähen wir in weiter Ferne einen Bullen. Wir stoppen und vom Truckdach erspähen wir eine ganze Herde Elefanten mit vielen Jungtieren, in einem nahen Wasserloch steht ein Muttertier mit ihrem Jungen und zwei Bullen. Nach der Karte führt die Strasse nahe vorbei. Wir tasten uns zu dem Wasserloch. Silvana und Michi mit Feldstecher und Kamera bewaffnet auf dem Dach. Die Tiere haben uns entdeckt, doch sie ergreifen nicht die Flucht, sie laufen in unsere Richtung. Ich fahre näher hin, auf dem Dach ein riesiges Geschrei. Stopp!!- „schnell rückwärtsfahren““!!! waren die Driver Anweisungen. Die zwei Lustigen haben sich auf dem Dach ausgesperrt, ein Elefantenbulle hat sich mit riesiger Drohgebärde dem Old Monk auf zehn Meter genähert. Ich befreie meine Safari Kumpanen, kann die verklemmte Dachluke nur mühsam öffnen. Mit schlotternden Knien klettern sie ins Auto zurück!! Ich werde beschimpft- „ich bin halt nur der Driver“. „Mehr dazu im Beweis-Video“. Nach zwanzig Metern schrecken wir nochmals einige Elefanten auf. Wir stören sie bei ihrem täglichen Schlammbad, wieder nähern sich die Bullen mit wedelnden Ohren und erhobenen Rüssel, richtige Drohgebärde!! Werni -„schnell abfahren!!!“ die Flucht ergreifen ist die Anweisung!!! Ich erkläre, dass mich der Ausflug 200 US$ gekostet hat, und ich die Tiere auch nahe sehen möchte. Nochmals können wir super Aufnahmen machen.
Jetzt ist es aber an der Zeit, das Gate anzusteuern, um 17 h müssen wir draussen sein. Nochmals fahren wir an unzähligen, road-crossenden Warzenschweinen, staunenden Buffalos, Geiern und Adlern, die auf den Bäumen nach Futter Ausschau halten, vorbei. Müde erreichen wir nach ca. 100 km Safari Ride (game drive) das Gate. Wir fragen die Ranger, ob wir hier nächtigen dürfen, sie diskutieren, und willigen schliesslich ein. Nochmals erzählen wir uns gegenseitig die eindrücklichen Begegnungen, schlafen müde, zwischen Elefanten und Löwen ein. Mmmhh, ein gegrilltes Warzenschwein fehlt noch auf unserer Speisekarte.