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Rwenzori Mountain Nationalpark 20.07. – 24.07.18

Vorbereitung: 19.07. (Ruboni Community Camp (1702 m.ü. M) Zuerst kratzen wir unsere Uganda Shillings und Dollars zusammen, da hat sich doch schon wieder ein zu alter 50 US$ eingeschlichen, hier in Afrika werden nur Dollars ab Ausgabejahr 2009 akzeptiert. Um 11 Uhr morgens nach der Bezahlung der ausgemachten Treckingpauschale von 1700US$ kommt leben ins Resort, Boda Boda bringen Zelte, Schlafsäcke, Kohle, Esswaren, Gasflaschen und vieles mehr. Wir packen unsere Ersatzkleider und sonstige Sachen in unseren wasserfesten Seesack. 13 Kg bringt der Sack auf die Waage. Ein lustiges, belgisches Pärchen (Jutta und Erich, Biologin und Klavierlehrer) begleiten uns für die ersten zwei Tage. So kommt ganz viel Material zusammen. Es herrscht eine riesige Aufregung, Porters werden engagiert, 2 Köche, 2 Rangers mit AK 47 Gewehren, sogar ein Student mit Kamera und Pflanzenbuch ausgerüstet wird uns begleiten. Morgen um 8.30 soll es losgehen. Früh legen wir uns schlafen. Silvana zweifelt ein wenig, ob wir das schaffen, wollen wir doch bis auf rund 4400 m.ü.M. aufsteigen.
1. Tag: 20.07. Wir warten unterhalb der Lodge auf dem Parkplatz. Die Porters treffen ein, ein Motorradfahrer bringt noch ein Huhn, dass noch schnell geschlachtet werden muss. Mit einer Stunde Verspätung machen wir uns auf den Weg zum Eingangsgate des Nationalparks. Mein Rucksack wiegt auch ziemlich schwer. 1,5 Liter Wein haben wir noch eingepackt, um am 23. Juli auf Werni’s Burzeltag anzustossen. Am Gate müssen wir uns noch ins Parkbuch eintragen, Erich staunt, dass wir unsere Passnummern „auswendig“ können. Wir machen noch Fotos und los geht’s! Durch wilden Urwald, mit Lianen, an wilden Bananenbäume und riesigen Mahagoni – und anderen Baumriesen vorbei führt ein Pfad stetig bergan am Flussbett des Mubuku Rivers entlang. Heutzutage wird mit Hilfe der Wasserkraft dieses Gletscherflusses sogar Elektrizität gewonnen, auch der Queen Elisabeth Nationalpark, der südöstlich in der Ebene liegt, würde ohne diesen Fluss nicht existieren. Unser Ranger Jesaia weiss viel über den Park, seine Tiere und Pflanzen zu berichten. Er kennt die Namen auf Latein und in seiner Sprache (Kisuaheli oder Luganda). Michi fragt in immer wieder aus. Bald entdecken wir in den mannhohen Farnen ein Nashorn-Chamäleon, grün mit einem breiten Horn auf der Nase, den nur Männchen tragen. Bald füllen wir unsere Wasserflaschen mit Gletscherwasser, unbedenklich, da seit 1991 keine Einheimischen mehr im Park leben. Nach gut 6 Stunden erreichen wir unser erstes Camp, die Nyabitaba Hut 2652 m.ü.M. (Tagesetappe: 6,7 km, 932 Höhenmeter). Als wir ankommen, steht schon heisser Tee bereit. Der Radio vom Koch ertönt und das Küchengeschirr klappert. Die Porters haben Feuer unter einer geschützten Felswand („Rock Shelter“) gemacht , es wird schon Maniok (Mehl aus der Wurzel der Cassavapflanze) in einem grossen Topf gekocht , auch gibt es leckere Ghost Spiesse für unsere Begleitmannschaft. Wir beobachten unterhalb des Camps die seltenen Blue Monkeys. Eigentlich schwarz, doch mit blauschimmernden Rücken. Unsere zwei Köche zaubern uns Mazungus ein leckeres „Chicken Curry“ mit Reis auf den Teller. Der erste Tag war schon ziemlich anstrengend. Wir sitzen noch am Lagerfeuer, bestaunen die hohen Berggipfel auf der gegenüberliegenden Talseite. Regenwald, undurchdringlich, wunderbar, grün alles ganz bedeckt. Mit einbrechender Dunkelheit legen wir uns ins Zelt. Das Zelt ist für uns drei ziemlich eng, den unebenen Boden spürt man gut, es ist schwer den Schlaf zu finden.
1. Teil

2.Tag: 21.07. Die erste Frage nach dem Aufstehen: „Gut geschlafen?“ Ohlala..und wie..alle Rippen spürt man. In einem Schlafsack auf dünnen Matten…Katastrophe! Nach dem Frühstück, Banana-Pancake, Vegitable-Omeletts, Kaffee, Tee und Hot Chokolate für Michi geht es um 8.30h weiter. Die Porters und Köche packen alles wieder zusammen und werden uns nachfolgen. Heute gibt es eine lange Etappe. Durch den Urwald steigen wir weiter bergan, es gibt wilde Brombeeren, meterhohe, gelbblühende Johanniskraut – und Erikabäume. Auch die Farne sind riesig. Wir staunen. Die Sonne versteckt sich immer wieder hinter Wolken und es herrschen angenehme Wandertemperaturen. Bald erreichen wir die Bambus Zone. Wir durchqueren meterhohe, dunkle Bambuswälder. Immer wieder bleiben wir stehen, Tiergeräusche sind selten. Die Einheimischen haben hier die Affen, Waldelefanten, das Rwenzori Mountain Daika (Gemsart) gejagt. Auch soll es Adler, andere Greifvögel und sogar Schneeleoparden geben. Doch leider können wir nur Blue Monkeys und Chamäleons und den seltenen Rwenzori Turako beobachten. Auch viele Schmetterlinge begleiten uns und ab und zu beisst uns eine Riesenameise ins Bein. Bald hat uns der Koch eingeholt. Er bringt uns den Lunch mit. Wir machen Mittagsrast, bald tauchen die 12 Porters schwerbeladen auf. Sie marschieren in ihren Gummistiefeln an uns vorbei zum nächsten Nachtlager. Unglaublich, was diese jungen Männern leisten in diesem steilen Gelände mit kleinen Kletterpassagen. Wir erreichen gegen 16 Uhr die John Matte Hut und liegen erschöpft im Gras und lassen uns von der Sonne wärmen. Wir müssen aber noch weiter bis zur Bigo Hut, die nochmal eine gute Stunde entfernt ist. Wir werden belohnt, der Weg führt durch ein grosses Hochmoor mit den berühmten einzigartigen Lobelien Pflanzen, die wie kleine Türme in der Landschaft stehen. Es führt ein Holzsteg durch das ganze Moor, so kann man es auch zu Regenzeiten trockenen Fusses durchqueren. Solch eigenartige bis zu drei Meter hohe Pflanzen haben wir noch nie gesehen, die Kamera wird gezückt. Müde erreichen wir spät die Bigo Hut 3450 m.ü.M. (Tagesetappe: 8,2 km, 932 Höhenmeter). Auch hier gibt es eine Rock Shelter. Um ein rauchiges Feuer sitzen die Porters und essen bereits ihren Maniok, sie sind hundemüde von dieser langen Tagesetappe. Auch wir werden bekocht, es gibt leckeres Beef Curry mit Reis und Kartoffeln. Nur das mit dem Feuer ist schwierig, es gibt kein trockenes Brennholz. Heute geht es früh zu Bett, morgen wird sich unsere Reisetruppe aufteilen. Wir steigen weiter auf, unsere belgischen Freunde werden wieder zum ersten Schlafplatz absteigen. Die zweite Nacht gleicht der ersten. Ein unbequemes Nachtlager. Wir finden kaum Schlaf (ausser Michi), doch wir kuscheln uns unter den ausgebreiteten Schlafsäcken und müssen nicht frieren.

2. Teil

3.Tag: 22.07. John, unser Koch, verwöhnt uns am Morgen mit leckeren Banana- Pancakes, doch unsere steifen Glieder kommen nur langsam in Gange. Wir verabschieden uns von Jutta und Erich und der halben Truppe. Zusammen mit unserem Ranger Jesaia machen wir uns schon nach acht Uhr auf die schwierigste und längste Bergetappe. Sie führt hinauf in Richtung Mount Stanley mit dem Margerita Peak (höchster Gipfel mit 5109 m) und dem Alexandra Peak (5083m). Nach steilem einstündigem Aufstieg erreichen wir wieder eine riesige Hochmoorebene (Omurubaho), die auch mit einem Holzsteg erschlossen ist. Die Sonne wärmt uns herrlich. Hier treffen wir sogar auf frischblühende Lobelien und sehen ganz unterschiedliche Arten. Am Ende des Steges steigt der Weg wieder steil an und nach einer Stunde erreichen wir den Lake Bujuku. Ein Bergsee eingebettet zwischen den majestätischen Berggipfeln. Von hier können wir die gletscherüberzogenen Bergspitzen bestaunen. Leider ist der Klimawandel auch hier gut zu beobachten, das ewige Eis hat stark abgenommen und einige Gletscher sind verschwunden. Wir machen nur eine kurze Pause am See. Werni will nicht schon von John eingeholt werden, sonst muss er den Lunch auch noch tragen. Doch bald ist der Koch schon in Sichtweite, it’s Lunchtime??? Wir steigen noch gut eine Stunde weiter steil auf zum Omukendege Resting Point (4150m.ü.M.). Hier geniessen wir unseren kleinen Lunch mit herrlicher Rundsicht auf die Bergspitzen. Die Träger haben uns noch nicht eingeholt, denn sie haben mit den schmalen, steinigen Wegen zu kämpfen. Heute verwöhnt uns die Sonne. Ein richtig herrlicher Tag. Bald schon wandern wir weiter, wir müssen den vor uns auftürmenden Pass (Scott Eliot Pass 4372 m) erklimmen. Mit kleinen Schritten, denn wir verspüren die Höhe mit Druck im Kopf und das Atmen wird schwerer in dieser Höhe, erreichen wir die Passhöhe. Nun ist es Zeit ein paar Erinnerungsfotos zu machen. Diese Höhe ist ein neuer Rekord, seit unserer Wanderung zum Annapurna Base Camp (4130 m.ü.M) im Jahre 2013 auf unserer Asienreise. Die Porter haben mittlerweile auch die Passhöhe erreicht. Nun folgt der Abstieg zum Schlafplatz beim Lake Kitandara. Silvana hat ein wenig die Höhenkrankheit, ihr ist übel. Oder liegt es vielleicht am Gipfelwein? Auf dem Pass hat sie noch lustige Sprüche geklopft. Der Abstieg ist beschwerlich führt über grosse Gesteinsbrocken und Silvana braucht viele Pausen Es gibt zwei Seen, Upper Kitandara und Lower Kitandara Lake, wo sich die Kitandara Hut 4023m.ü.M. (Tagesetappe: 7,5km, 1667 Höhenmeter)befindet. Im Camp angekommen, stellen Michael und Werni das Zelt auf. Die Porters sind schon verschwunden, in den Hütten am pennen. John hat sich mit seiner Feldküche auch in einer Hütte eingerichtet. John serviert uns Chicken Curry mit Reis und Kartoffeln. Wie die Porters, gehen wir hundemüde in die Federn, über die Nacht gibt es erneut nichts zu berichten. Es ist windig, doch wir haben warm im Zelt.

3.Teil

4.Tag: 23.07. Auch heute müssen wir früh aus den Federn. Nach dem Frühstück (Omletts und Pancakes) und Geburtstag – Singen, müssen wir als erstes eine Passhöhe erklimmen, den Freshfield Pass (4292 mü.M.) Silvana hat sich von der gestrigen Etappe erholt, zügig steigen wir auf. Es ist kalt, die Sonnen- strahlen erreichen uns erst auf der Passhöhe. Ein starker Wind fegt über den Pass. Nun geht es mehr oder weniger nur noch bergab, über Felsen und Bachbeete. Jesaia, unser Ranger ist heute nicht so gesprächig, er ist auch schon 56 Jahre alt, schleppt eine ca. 10 kg schwere Kalashnikov mit sich rum und wandert in Gummistiefel, wie alle Einheimischen, von den Porters über den Koch – alle mit Gummistiefel. Der Weg führt nochmals durch ein wunderschönes Hochmoor mit Lobelien. Auf dieser Seite des Tales haben die Johanniskrautbäume rot-orange Blüten. Heute gibt’s eine Rolex zum Luch, eine vegitable Ei Omelette in zwei Chapati eingerollt. Nun erklärt uns John und Jesaia, das wir nun auch Gummistiefel anziehen sollen, da wir durch das Moor waten müssen. Das Gehen in Gummistiefel ist mühsam, denn man spürt jeden Stein. Wasser hat es jetzt zur Trockenzeit nicht sehr viel und in den sumpfigen Abschnitten liegen viele Wurzeln auf denen man gehen kann. Michi schafft es trotzdem einen „Schröppä“ herauszuziehen. Nach einer halben Stunde entledigen wir uns den Stiefeln, wir ziehen das vorsichtige Laufen in unseren guten Wanderschuhen vor. Doch nun mutiere ich zu einem Porter und muss doch auch noch drei Paar Stiefel tragen. Wir erreichen nach einem weiteren Lobelienfeld die Guy Yeoman Hut, wo viele Träger und Köche auf eine 23 köpfige Studentengruppe aus UK warten. Kurz nach der Hütte kreuzen sich unsere Wege. Fünf bewaffnete Ranger eskortieren die Gruppe. Nun müssen wir noch über unzählige, steile Metalltreppen entlang eines Bachtobels zu unserem Nachtlager absteigen zur Kichuchu Rock Shelter 2983 m.ü.M. (Tagesetappe: 7,8km, 1704 Höhenmeter). Unsere 6 Träger haben sich schon wieder beim geschützten Felsen eingerichtet, ein wärmendes Feuer qualmt. Wir schlagen unser Zeltlager auf. Ich freue mich nicht auf die Nacht, da es ist die letzte Unbequeme in der Wildnis sein wird. Ein weiterer Träger bringt neue Esswaren vom Dorf hinauf und wir bekommen von unserem geliebten Koch John Beef Grillspiesse mit Gemüsecurry, dekoriert mit Reis und Kartoffeln aufgetischt. Ein leckerer Geburtstagsschmaus.

Auch krieg ich noch eine kleine Flasche Waragi (Bananenschnaps) geschenkt. Wir lassen uns das Essen bei einem Glas Wein schmecken. Nochmals entfachen wir ein grosses Lagerfeuer.

4.Teil

Mitten in der Nacht werden wir geweckt, es scheinen Waldelefanten an unserem Zelt vorbei zu stampfen. Doch es sind rund 20 Ranger, die durch unser Camp zum höhergelegen Camp der Studenten laufen. Scheinbar hat ein Ranger gesundheitliche Probleme und so wurde eine Rettungskolonne losgeschickt. Drei ein halb Stunden später, stampft die Gruppe wieder an unserem Zelt vorbei talwärts. Der Ranger klagte über Bauchschmerzen, konnte aber auf seinen eigenen Füssen nach unten laufen. So wurde die letzte Nacht noch kürzer und schlafloser.
5. Tag: 24.07.Wenn das absehbare Ende einer Wanderung in Sicht ist, scheint alles absehbar. Doch die letzte Etappe hatte es so richtig in sich. Meine Füsse, speziell die Knie, scheinen tatsächlich ein Jahr älter geworden sein. Ich schleppe mich richtig talwärts, jeder Schritt ein Schmerz. Wir werden bald von den Portern der anderen Gruppe überholt, auch unsere Porter scheinen es eilig zu haben. Unser Ranger Jesaia legt ein forsches Tempo vor. Die letzte Nacht war für alle ziemlich schlaflos gewesen, durch die Ranger Rettungsaktion. Wir entdecken nochmals ein seltenes Dreihornchamäleon mit nur zwei Hörnern. Steigen vorbei an unserem ersten Schlafplatz weiter talwärts. Um ca. 16Uhr erreichen wir das Gate, bestätigen mit unserer Unterschrift, dass wir den Park verlassen haben und lachen über unsere Passnummern. Die letzten Meter zum Ruboni Community Camp 1702m.ü.M (Tagesetappe: 11km, 1308 Höhenmeter) schaffen wir auch noch. Das kühle Bier in unserem Kühlschrank wartet schon. Geschafft!!! Werni liegt flach auf dem Boden und Michi umarmt den Bus.
Wir handeln mit dem Ruboni Manager noch ein Abendessen aus, wir hätten für komplette fünf Tage bezahlt. Die Träger verabschieden sich und bekommen noch Trinkgeld von uns, was sie freudig annehmen. Nach dem leckeren Nachtessen, wir treffen wieder Jutta und Erich, legen wir uns in unseren Old Monk. Wir sind wieder zu Hause!!!!

Ssese Island 08.07. – 13.07.18

Am 8.7 ist es so weit und wir verschiffen von Entebbe nach Kalangala. Die Überfahrt dauert rund 3.5 Stunden. Sie kostet für den Driver 100 000UGX mit Fahrzeug und er darf 1.Klasse auf dem Oberdeck fahren und wir Fussvolk müssen einen Zuschlag bezahlen, wenn wir uns zu unsrem Driver aufs Oberdeck wollen, da wir nur ein 2. Klasse – Billett gelöst haben. Auf der Hauptinsel quartieren wir uns im Viktoria Forest Hotel Resort ein. Der Staff ist sehr freundlich und wir dürfen uns hin stellen, wo wir wollen und werden noch mit vielen Mangos beschenkt.
Erster Tag auf Ssese
Juan, Julian, Michi Werni und ich möchten durch den Junglewald zum John Speke‘s Fort Hotel wandern, um dort ein Bierchen oder ein Cola zu trinken. Google Maps zeigt ein Ressort mitten im Wald mit Rezession, also brauchen wir auch keinen Guide, der Weg ist klar, auch versichern die Hotelangestellten, dass es nur einen Weg gäbe. Also los! Auf dem Weg durch den dichten Wald kommen wir, wie erwartet nach einer halben Stunde, zu den Ruinen. So laufen wir weiter in den Wald hinein, um zum Speke‘s Fort Hotel zu gelangen. Schulterhohe Pflanzen säumen den Weg und die Buben sah man fast nicht, wenn sie sich mit vorgehaltenen Stöcken den Weg bahnen. Wir machen alle wilde, lustige Geräusche. Es tönt wirklich, wie wenn eine Affenbande durch den Wald läuft. Vom gesuchten Ressort aber fehlt jede Spur und das GPS sagt, dass wir uns von unserem gesuchten Ort entfernen. Gopfritschtutz!!! Wo ist das Ressort??? Wir laufen zurück zur Ruine, suchen einen andern Weg und wieder zurück zur Ruine. Nichts sieht nach einem richtig guten Weg aus. Bald kennen wir jeden Stock und Stein. Michael beginnt Steine zu legen. Das kommt mir irgendwie bekannt vor; Hänsel und Gretel. Wir machen lustige Witze. Drei Schweizer und zwei Engländer (Juan zwar ursprünglich Kolumbier …) laufen in den Wald und…Lalala…Die Situation ist nicht gerade motivierend, die Kinder finden es nicht mehr lustig. Michael meint sogar ich laufe einen ganz neuen unbekannten Weg und fürchtet sich, dass wir uns verlaufen. Werni beruhigt alle und meint, das man sich hier gar nicht verlaufen kann, da käme man nur auf die andere Seite der Insel wieder ans Wasser. Das find ich jetzt aber nicht mehr lustig und so blasen wir zum Rückzug, kehren ohne Bierchen zurück. Am nächsten Tag fragt mich eine Frau, ob wir die Ruinen des John Spek‘s Fort gesehen haben, ein Hotel existiere nicht im Wald. Ja super!!! Fazit: traue nicht allen Angaben in Google, auch wenn dort sogar eine Rezession und die Telefon Nr. des Hotels aufgeführt ist.

Zweiter Tag auf Ssese
Werni fischt einen Tilapia, den er den einheimischen Jungs die auch zum Fischen gekommen sind, geschenkt hat. Die vier Jungs fischen erfolgreich mit einfacher Ausrüstung. (Eine Petflasche als Silch Rolle, am Haken zappelt ein Wurm). Am Nachmittag fischt unser Fischermeister Michael drei Viktoriabarsche (Nilpatch). Er ist mächtig stolz, obwohl er drei Wabbler verloren hat. Professionell nimmt er die Fische aus. Sie werden gebraten und schmecken vorzüglich. Auch Juan und Julian schmecken sie. Morgen wollen Juan und Julian weiterziehen und ihr Zelt abbrechen. Um neun Uhr morgens fährt das Schiff nach Entebbe. Sie wollen nach Kenia, um noch ein paar Tage in einer Schule mit zu helfen, bevor sie wieder nach England zurückkehren. So gehen sie früh ins Bett. Wir spielen noch lange Tschau Sepp und bestaunen die Sterne.
Dritter Tag auf Ssese
Eigentlich ist es hier sehr ruhig, doch gestern in der Nacht hat man lange Trommeln und Singen gehört, fast die ganze Nacht dröhnte Musik gegenüber von unserem Ressort. Der Wahlkampf ist voll im Gange und das wird anscheinend hier mit Trommelgewirbel und Gejohle zelebriert. Andere Länder andere Sitten. Es ist bewölkt am Morgen, Julian und Juan verpassen fast ihr Schiff, der Hotel Bus streikt. In letzter Sekunde bringt sie ein Boda Boda (Motorrad) zum Fährsteg. Es donnert den ganzen Morgen, doch am Nachmittag lockert sich die Wolkendecke auf, es hat nur wenig geregnet. Wir beobachten viele Vögel, Raupen, Schmetterlinge und andere Insekten. Bussarde kreisen, verfolgt von den Raben mit weissen Halskragen. Hornbills, graue Papageien mit rotem, kurzen Schwanz nehmen ein Sandbad, auch Reiher und viele andere Wasservögel tummeln sich im seichten Wasser. Auch staune ich über die schönen Blumen und am Abend verbreitet eine blühende Staude einen süssen Duft, der das ganze Foyer der Reception erfüllt. Werni und Michi sind natürlich schon am Morgen am Fischen. Heute, beim Aufgaben machen im Restaurant, zeigte das Restaurant Interesse an Michis Fischen. Sie meinten sie würden ihm per Kilo 10000 Ugandaschilling zahlen. So ist er heute natürlich sehr motiviert. Am Nachmittag gehen wir wieder in den Wald, diesmal aber suchen wir nicht mehr nach dem, ominösen Ressort, das es nicht gibt, wie vor zwei Tagen, sondern suchen die Steinschleuder aus Kenia, welche Michi auf dem Spaziergang verloren hat. Wir laufen nochmals in den schönen, wilden Wald und lachen über das Spek‘s Fort. Tatsächlich finde ich die Steinschleuder, obwohl ich es schon aufgegeben habe. So cool, das Andenken von Kenia ist nicht verloren gegangen. Am Abend fischt Michi zwei grosse Nilbarsche die er ans Resort verkauft. Bravo!
Wir bleiben einen weiteren Tag im schönen Resort, geniessen den super Sonnenuntergang. Am 13.7. fahren wir morgens ca. 50 km Richtung Luku, wo wir mit der Ssese – Masaka Ferry nach Bukakata übersetzen. Wir sehen auf dem Weg dorthin viele Palmöl- und Bananenplantagen, welche die Gegend eintönig gestaltet und uns nachdenklich stimmt. Der wilde Jungle ist fast vollständig verschwunden, die vielfältige Vegetation mit den hohen Bäumen abgeholzt. Der Urwald musste den Plantagen weichen. Schade!

Kampala, Jinja und Entebbe 19.06. – 08.07.18

Wir verbringen eine Woche in Kampala im Backpackers Hostel and Campsite. Hier treffen wir auf viele andere Travelers. Viele leisten hier in Uganda einen sozialen Einsatz, bevor sie zurück in Europa ihr Studium beginnen. Wir unternehmen diverse Ausflüge mit Bodas (Motorradtaxi). Wir haben ein Treffen mit Romina, der Schweizer Konsulin. Ca.140 Schweizer wohnen in Uganda. Uganda „die Perle von Afrika“ hat das ganze Jahr über sommerliche Temperaturen, selten klettert das Thermometer über 30 Grad. Auch gibt es immer wieder Regen, zwei Regenzeiten April/Mai und Oktober/Dezember. Wir besuchen die grösste Moschee von Zentralafrika, die Gadafi Moschee, der damalige lybische Diktator hat das fehlende Geld zum Bau gesponsert. Auch mehrere grosse Hindu Tempel gibt es in der Stadt, da die geschäftigen Inder hier überall anzutreffen sind. Meist sitzen wir abends in einer Bar, im „Pork Joint“ oder Restaurant und sehen uns die Vorrundenspiele der Fussball WM an. Hopp Afrika!! Am Sonntagabend besuchen wir, eingeladen von Romina, das Schultheater der „7 Hill’s Highschool“. Nachts geht es mit dem Sammeltaxi zurück ins Hotel. Im Zentrum der Stadt sind immer noch viele Menschen unterwegs und VerkäuferInnen haben ihre Waren auf dem Boden ausgebreitet. Es herrscht ein richtiges Gewusel, Menschen schlafen am Boden, andere diskutieren, es wird gekocht, aus den Läden hört man laute Musik.
Am Montag besuchen wir auf dem Weg nach Jinja, die bekannte Märtyrer Kirche in Namugongo. Alljährlich, am 3 Juni, strömen mehr als eine Million Gläubige, auch aus den umliegenden Ländern, zu diesem Wallfahrtsort. Auch schon drei Päpste haben sie besucht. Die Kirche hat der berühmte Schweizer Architekt Justus Dahinden geplant, ein imposantes, rundes Bauwerk mit massiven Stahlträgern, im Innern mit Mahagoni Holz ausgekleidet. Für den letzten Papstbesuch ist noch eine grosse, terrassierte Parkfläche mit Teichanlage dazugekommen, in nur 4 Monaten Bauzeit. Einen Schlafplatz unterwegs finden wir im Griffin Falls Camp. Hier kann man durch den üppigen Wald zum Wasserfall spazieren, auch gibt es eine Zip Line. Wir beobachten viele Affen und Vögel. Nach ruhiger Nacht fahren wir nur noch 40 km zur Quelle des Victoria Nils. Kurz vor Jinja im Livingwater Resort hat man einen super Ausblick auf den Viktoriasee mit dem abfliessenden Nil, die Quelle des Victoria Nils. Leider ist der Übernachtungsplatz viel zu teuer, so fahren wir am nächsten Tag über den Staudamm (Eine neue moderne Spannseilbrücke befindet sich im Bau) nach Jinja ins Backpacker’s Hostel. Auch hier gibt’s ein Restaurant direkt am Nil. Michael sitzt schon mit seiner Angelrute am Wasser, wir haben schon lange keinen Fisch mehr gegessen!!

Der Dokumentarfilm „Darwins Nightmare“ erzählt eindrücklich, wie die Menschen das Leben des Sees zerstört haben. Die einheimischen Fischarten sind beinahe ausgerottet, Krokodile und Hippos im See und Nil verschwunden. Wir machen einen Abendspaziergang zur nahgelegenen Pizzeria del a Casa, sie feiert nach zweimonatiger Umbauzeit Eröffnung, sie offeriert auch Gästezimmer und gehört zu einem „NGO“ Projekt. Auch besuchen wir den zentralen Marktplatz in Jinja, kaufen frisches Gemüse und Früchte ein. Nach drei entspannten Tagen, mit Schule, Harmattan Blog nachführen und Fussball WM schauen, fahren wir nördlich zu den Wasserschnellen des Nils, wo jeden Morgen Kanus und River Rafting Boote den Nil hinunter fahren. Denn herrlichen Ausblick zu den Stromschnellen geniessen wir im Haven Resort. Michael kann sich ein Fahrrad ausleihen und fährt begeistert auf dem Gelände herum, nach 13 Monate ohne Fahrrad!!! Leider sind die WIFI’s in den Lodges so schlecht, dass man kaum richtig am Blog arbeiten kann. Ab ersten Juli hat der Staat nun auch noch eine Steuer auf die Konsumation von den sozialen Medien erhoben!! Nun funktioniert auch unsere SIM nicht mehr. Hier verfolgen wir das AUS unserer Fussball Nati, Michael ist ein wenig traurig  Nach drei Tagen geht’s zurück nach Jinja. Wir müssen unsere Roadtax für den Old Monk erneuern. Doch in Jinja klappt das nicht, so machen wir uns auf den Weg zurück nach Kampala, auch unsere Gasflasche braucht wieder eine Füllung. Vor Kampala fahren wir zur Gasfüllstation, doch hier kann man sie nicht auffüllen. Weiter, entdecken wir die Abzweigung zur URA, die Behörde, wo wir unsere Roadtax bezahlen können. Nach langem Hin und Her ist die Roadtax wieder für einen Monat bezahlt. Müde fahren wir durch den Feierabendverkehr (Chaos pur) zum Red Chilli, stellen uns unterhalb des Swimmingpools auf und grillieren unseren mitgebrachten Nilbarsch, ein wahrer Leckerbissen!! Nun verstehen wir, warum dieser Fisch in riesigen Mengen nach Europa exportiert wird. Auch treffen wir auf Juan mit seinem zehnjährigen Sohn Julian, die auch zelten. Schnell haben die Jungs Kontakt geknüpft, so verbringen wir auch den nächsten Tag in der Lodge. Auch treffen wir auf eine grosse Reisetruppe aus England, die mit einem riesigen Truck Kenja und Uganda besuchen. Die ugandischen Reiseleiter haben uns noch einige Infos, unter anderem auch zum Gorilla Tracking (In Uganda kostet der Track rund 700 US$/pro Person, in Ruanda 1500 US$!!!!) Nun heisst es Abschied nehmen, Juan und Julien fahren nach Entebbe und wir ins Zentrum nach Kampala, um unsere Gasflasche aufzufüllen. Nach dem Mittagessen in einem lokalen Restaurant, klappern wir einige Elektro Shops ab, denn wir möchten aussen am Saviem ein Led Band montieren. Leider finden wir nur farbige Leds.

Den Shop zur Gasfüllung finden wir auch nicht, doch beim dritten Anlauf stehen wir schlussendlich im Laden. Bald ist unsere Flasche gefüllt, wir können wieder kochen!! Wir beschliessen das Chaos in Kampala zu verlassen und auch nach Entebbe zum Viktoria Lake zu fahren. Nach nervenaufreibender Fahrt durch das Zentrum, finden wir die Ringroad zum Entebbe Highway. Im Entebbe Backpappers treffen wir erneut Juan mit Julien und Michael freut sich riesig. Zusammen machen wir einen Ausflug zum botanischen Garten, hier wurde der Film „ King Kong“ gedreht.

Danach machen wir einen Grosseinkauf im riesigen modernen Supermarkt für die nächsten Tage, fahren zur Anlegestelle der Fähre, um die Überfahrt nach Ssese Island zu reservieren. Samstags findet auch der lokale Markt bei der Anlagestelle statt, so können wir uns auch noch mit frischem Gemüse eindecken. Am Sonntag sollen wir um 11 Uhr zum Fähranleger kommen. Die Fähre fährt täglich um 14 Uhr und braucht rund drei Stunden nach Kalangala zum Hafen der Hauptinsel. Ssese Islands ist ein Archipel mit 84 Inseln und nur die Hauptinsel Bugala Island hat ein Strassennetz von rund 54 Kilometern.
Ein paar Tage auf einer Insel auf dem grössten See Afrikas wird sicher ein unvergessliches Erlebnis. Wir werden bald ausführlich berichten!!

Murchison Falls Nationalpark und Ziwa Rhino Sanctuary 21.06.18

Murchison Falls Nationalpark und Ziwa Rhino Sanctuary
Die Ranger am Karurum Gate drängen uns am Morgen zur Weiterfahrt, sie wollen nicht, dass ihr Chief uns hier campen sieht, so packen wir schnell zusammen und bedanken uns für den ruhigen Schlafplatz. Wir fahren zurück über die schmale, aber gute Piste zurück nach Karenga. Mit gefülltem Tank (1 Liter Diesel =3600 USH) fahren wir auf guter Tamac Road nach Gulu, wo wir unseren ersten WM- Fussball Match im “Pork Joint“ mit Bier und Schweinespiess geniessen. Uruguay – Ägypten 1:0. Danach fahren wir zum Schlafplatz ins Diamond Complex Hotel ein, wo wir uns auf dem Parkplatz einquartieren. Auch eine Wasserstelle gibt es da, viele Kinder und Erwachsene holen hier ihr Trinkwasser, neugierige Kinder bestaunen uns und unseren Truck. In der Hotelbar geht es abends laut und lebendig zu und her, Portugal – Spanien ist auf dem Programm. Alle Tore werden lautstark und temperamentvoll bei Bier und Whisky kommentiert.

Früh geht es nach kurzer Nacht weiter zum Murchison Fall National Park. Seit unserer Abfahrt hängt die Karte dieses Parks in unserem Old Monk. Endlich nach rund 13 monatiger Fahrt sind wir an einem unseren Fixpunkten angekommen.

Wir freuen uns auf das Safari Abenteuer. Nachdem wir einen Schlachtplan ausgeheckt haben, beschliessen wir um 17.00 h in den Park zu fahren. Die Parkgebühr ist für 24 Std. gültig, 100 US$ für uns, 50 US$ für den Saviem.
Wir entdecken eine überwachsene Piste die zum Murchison Falls führt. Werni beschliesst, diese noch vor dem Eindunkeln abzufahren.

Tiere gibt es praktisch keine. Am Aussichtspunkt führt eine Treppe zum gigantischen Fluss herunter. Die unzähligen „Brämen“ verfolgen uns, schnell noch ein paar Fotos geschossen und wieder zurück, es sind noch 60 km bis zum Schlafplatz. Es wird dunkel, Hasen huschen über die Strasse, auch Eulen und Fledermäuse erspähen wir. Im Public Camp suchen wir Feuerholz, die grunzende Hippos und andere unbekannte Geräusche lassen uns eng am Lagerfeuer sitzen. Bei Käse- Omeletten, Bier und Milch, Sternenhimmel und Feuer träumen wir vom morgigen Tag. Früh aus den Federn heisst das, denn Wildtiere sind keine Langschläfer. Ich entdecke einen platten Vorderreifen an unserem Truck. Hab mich noch gewundert, dass ich am Morgen so tief mit dem Kopf im Bett gelegen bin, am kleinen Bier kann‘s nicht gelegen sein. Zwischen zwei Kaffees noch schnell das Rad wechseln, was für ein Auftakt, etwas verspätet geht’s auf die Pirsch.

Wir fahren die „Grosse Delta Runde“. Am Nil entlang entdecken wir bald Giraffen und Hippos, bei einem Abstecher „ Bird Track“ unzählige Wildvögel. Auch liegen viele Knochen herum. Wildtiere scheinen hier bei ihrer letzten Tränke nicht aufgepasst zu haben.

An einer Wasserstelle beobachten wir unzählige Hippos, grunzend, kämpfend mit aufgesperrten Mäulern und Ohren wedelnd im seichten Wasser.

Wir sitzen auf unserem Dach, suchen mit dem Feldstecher nach Krokodilen. Wir fahren weiter, landen in der Mitte einer grossen Elefanten Herde. Michael und Silvana wollen eigentlich weiterfahren nach ihrem letzten Elefanten Schreckerlebnis. Wir bestaunen die imposanten Tiere aus nächster Nähe. Dann führt die Strasse an einer offenen Wasserstelle vorbei. Hier scheint die Elefanten Badi zu sein. Sicherlich 60 Elefanten im und am Wasser, Jungtiere die sich mit dem Rüssel anspritzen, sich im Wasser tummeln.

Wir fahren zur einzigen Lodge am Delta und tanken 3 Colas. Wir fahren nochmals eine kleine Delta Runde, vorbei an unzähligen Giraffen, selten an ein paar Buffalos. Viele Warzenschweine und Beutetiere der Löwen (Gazellen, Springböcke usw. ) rennen vor uns über die Strasse oder mustern uns am Strassenrand.

Müde kehren wir zur Fährstelle zurück. Morgen wollen wir die südliche Seite des Parks besuchen, der Nil durchfliesst ihn. Auch die Überfahrt mit der Fähre ist nicht umsonst – 50‘000 USH, der letzte Schlafplatz im Camp müssen wir auch noch bezahlen – 60‘000 USH !!!
In der Red Chili Lodge, unmittelbar nach der Fähre quartieren wir uns ein. Nach einem leckeren Nachtessen im Restaurant, zerlegen Michi und Werni noch die Felge vom platten Reifen, um den Schlauch heraus zunehmen. Nach einer erfrischenden kalten Dusche geht es ab in die Federn. Leider können wir uns das Spiel Brasilien – Schweiz nicht anschauen, kein TV im Restaurant. Überhaupt werden die Spiele hier in Afrika nur im Pay TV gezeigt, so können die meisten Menschen die Weltmeisterschaft nur am Radio mitverfolgen, ein Armutszeugnis für die FIFA!!!
Diese Seite des Parks bietet nicht viele Wildtiere, die Strasse führt durch wildes Dschungelgebiet.

Wir besuchen nochmals den gigantischen Murchison Wasserfall auch auf dieser Seite, wo er sich durch eine enge 7m breite Schlucht zwängt.

Danach fahren wir wieder durch dicht bewaldetes Gebiet. Ausser Baboon Affen, die die Früchte der Affenbrotbäume ablesen, oder in Gruppen auf der Strasse sitzen, treffen wir auf keine anderen Tiere. Doch plötzlich rennt eine Gruppe Kolobas Affen über die Strasse, als wir uns die unzähligen Schmetterlinge auf der Strasse genauer anschauen. Es scheint, als ob sie sich hier zur Fortpflanzung oder zum Flügel trocknen einfinden – einen super Platz haben sie sich ausgesucht.
Was für ein Abschluss!!!

Müde erreichen wir, nach 325 km „Game-drive“ in zwei Tagen, das Gate.

In der nächsten Kleinstadt Masindi können wir unseren Schlauch reparieren (ohne Reserverad zu fahren ist ein mulmiges Unterfangen) und den Kühlschrank wieder auffüllen. Auch den kleinen „Pork Joint“, für unsere Tages Ration Schweinsspiess, finden wir. Wir fahren noch bis zur Abzweigung zum Ziwa Rhino Sanctuary , wo wir nächtigen. Hier werden die, in Uganda seit 1983 ausgestorbenen weissen Nashörner wieder gezüchtet. Das Ziel, des privat finanziertem Projekt ist, diese Tiere wieder in den Nationalparks aus zu wildern.
Am Morgen fahren wir zum Gate, 113 US$ Gebühr. In der Rezeption ist der Aufbau des Projekts gut dokumentiert. Es herrscht Aufregung, das Narkosegewehr wird gerade vorbereitet, an zwei ausgewachsenen Bullen müssen die Hörner abgeschnitten werden, da sie die Jungtiere und Weibchen oder sich gegenseitig im Revierkampf verletzen, was natürlich das Aufzuchtprogramm gefährdet. Ein Jungtier ist nach der Attacke des eigenen Vaters mit 5 Jahren gestorben. Beinbruch bei der Flucht!! „Renne nie vor deinem eigenen Vater davon“!!

Wir durchstreifen mit unserem Ranger „Rhino Ronald“ den Park und treffen bald auf drei Nashörner. Ein Weibchen mit zwei Jungbullen, die sich liegend auf der Strasse sonnen und das Frühstück verdauen. Die Rhinos besitzen nur einen Magen, essen bis zu 150 kg Gras am Tag. Sind hauptsächlich in der Nacht aktiv. Tagsüber ziehen sie sich in den kühlen Wald zurück. Ein Muttertier mit seinem halbjährigen Jungen stehen bei einem Baum und reiben ihre Körper nach dem morgendlichen Schlammbad am Baumstamm. Das Jungtier gibt lustige Geräusche von sich und fordert auf diese Weise Muttermilch. Nach dem Trinken legt es sich müde hin. Doch bald schubst die Mutter es auf, da es Zeit ist sich in den Wald zurück zu ziehen. Auch die drei andern Kollegen machen sich nun auf, die Strasse zu verlassen. Die Rhinos werden Tag und Nacht von Rangern begleitet und beschützt. Wildern gibt es hier nicht. Heute ist noch ein Jungtier auf die Welt gekommen – Nr.23. Wenn der Bestand 50 Tiere erreicht hat, möchte man mit dem auswildern beginnen. Nach rund 3 Stunden verlassen wir den wunderschönen Park. Die Chefin, eine Südafrikanerin, zeigt uns noch das abgeschnittene Horn von Obama, benannt nach dem US Präsidenten, der den Park auch besucht hat. Für das Rhino Europa hat die EU die Patenschaft übernommen. Hoffentlich gibt’s nicht noch einen Trump . Während der schrecklichen Herrschaft von Ugandas Diktators, Idi Amin’s, sind auch alle Rhinos ausgerottet worden…, dass es immer noch Länder gibt, die das Jagen von Wildtieren in den Parks erlaubt, stimmt uns nachdenklich…
(Mehr zu den Rhinos auch auf Michi`s Blog!!!)
Nun sind wir ein wenig müde von den eindrücklichen Safaris, müssen die Bilder verarbeiten und setzen lassen. Ich glaube wir werden noch einige Zeit in diesem wunderschönen Land mit seinen freundlichen Menschen verbringen. Gestern haben wir die Hauptstadt Kampala erreicht.

Kidepo Valley Nationalpark 15.06.18

Kidepo Valley Nationalpark
Die letzte Tagesetappe führt uns über Kitgum auf einer wunderschönen schmalen Piste in die Grenzregion zum Südsudan und zu Kenia. Das riesige Valley liegt eingebettet in imposanten Bergketten. Die Fahrt führt uns durchviele kleine Dörfer, die Menschen leben eingebettet in wunderbarer Natur, viele Kleinkinder sieht man mit aufgeblähten Bäuchen. Die Frauen, Kinder und Männer schleppen auf dem Weg mit den typischen gelben Kanistern das tägliche Wasser, auch Brennholz wird gesammelt. Mit Ochsengespannen und mit der Hacke werden die üppigen Felder bearbeitet. Die Leute winken uns freudig zu, Kinder schreien uns nach oder verstecken sich in der Böschung. Um 17.00 erreichen wir das Gate, müssen uns in ein Buch eintragen, anhand der Einträge können wir sehen, dass nicht viele Besucher den Weg an diese nördliche Ecke von Uganda unter die Füsse nehmen.
Wir bezahlen für uns 100 US$, für den Truck 50 US$. 24 Stunden können wir uns nun im Park frei bewegen, die Nacht müssen wir in einem Camp verbringen. Unsere erste Safari in Afrika kann beginnen!!!
Wir fahren auf der Mainroad in den Park, schon bald kreuzen die ersten Warzenschweine und eigenartige Vögel die Piste, links und rechts bestaunen uns Buffalos, mustern uns, und suchen das Weite. Kleine Vögel und Perlhühner rennen in Front von unserem Saviem um die Wette, gibt es heute noch ein Grilled Wild Chicken. Auch erspähen wir noch Elefanten in der einsetzenden Dämmerung. Wir übernachten im Public Camp, eine Gruppe spanischer Touristen zeltet auch noch hier. Ein bewaffneter Ranger bewacht uns während der Nacht. Wir machen noch ein riesiges Lagerfeuer und träumen während der Nacht von Löwen und Geparden.
Früh wollen wir auf die Piste, um 7.00h geht es los. Wir haben nicht mal eine Karte vom Park. Maps me kennt jedoch die meisten Wege, wir steuern zum Lions Rock. Tatsächlich sitzt eine Löwin mit zwei Jungen gut getarnt hinter Bäumen auf dem Hügel. Die Jungen tollen sich, manchmal beobachten sie uns genau. Dann plötzlich erhebt sich die Mutter, schnappt sich hinter einem Felsen ein erlegtes „Warthog“ und zieht sich mit den Jungen zum Frühstück zurück. Was für ein Auftakt!!!
Wir fahren zur Apoka Lodge, die inmitten des Parks liegt. Hier ergattern wir eine Karte vom Park. Der Ranger an der Schranke erklärt uns, dass wir im nördlichen Abschnitt uns nicht frei bewegen dürfen, wegen den sudanesischen Flüchtlingen, die hier die Grenze überqueren, so machen wir eine Runde durch die zum Teil mit meterhohem Gras bewachsenen Pisten, überhaupt ist das Gras jetzt nach der Regenzeit sehr hoch. Die vielen Büffel sehen uns erst im letzten Augenblick, meist in einem Wasserloch sitzend. Die Warzenschwein Rotten trotten über die Pisten. Weit weg erspähen wir einen Rothschild Giraffe, eine sehr seltene Giraffenart. Zurück geht’s nochmal am Lions Rock vorbei, doch die Löwenfamilie ist verschwunden. Der Krokodil Pool liegt ganz in der Nähe, zum Teil über Schlammpisten mit 4×4, pflügen wir uns zu unserem Lunch Rastplatz, direkt am Pool unter einem prächtigen Affenbrotbaum. Wir essen auf unserem Roof, halten Ausschau nach Wildtieren, Krokodile gibt es aber keine im grossen Wasserloch. Sind da nicht Giraffen??? Tatsächlich erspähen wir drei Grosstiere mit zwei Jungen. Die Strasse führt leider nicht direkt bei den Tieren vorbei, doch können wir sie mit dem Feldstecher gut beobachten, Rothschild Giraffen. Wir sind schon richtig durchgeschüttelt von den Pisten, beschliessen nochmals zurück in Richtung unseres Nachtlagers zu fahren, wo wir gestern die Elefanten gesichtet hatten. Auf einem Aussichtpunkt in der Nähe zeigt uns der Ranger, der hier mit seiner Familie wohnt, wo er sie heute gesichtet hatte. Doch wir können sie nicht erspähen.
Wir fahren runter, am Nachtlager vorbei und erreichen eine grosse Rundschlaufe. Michael erklärt, die seien wir schon gestern Abend gefahren, sie sei sehr schlammig. Wir treffen nur auf frischen Elefanten Dung auf der Strasse. Doch tatsächlich erspähen wir in weiter Ferne einen Bullen. Wir stoppen und vom Truckdach erspähen wir eine ganze Herde Elefanten mit vielen Jungtieren, in einem nahen Wasserloch steht ein Muttertier mit ihrem Jungen und zwei Bullen. Nach der Karte führt die Strasse nahe vorbei. Wir tasten uns zu dem Wasserloch. Silvana und Michi mit Feldstecher und Kamera bewaffnet auf dem Dach. Die Tiere haben uns entdeckt, doch sie ergreifen nicht die Flucht, sie laufen in unsere Richtung. Ich fahre näher hin, auf dem Dach ein riesiges Geschrei. Stopp!!- „schnell rückwärtsfahren““!!! waren die Driver Anweisungen. Die zwei Lustigen haben sich auf dem Dach ausgesperrt, ein Elefantenbulle hat sich mit riesiger Drohgebärde dem Old Monk auf zehn Meter genähert. Ich befreie meine Safari Kumpanen, kann die verklemmte Dachluke nur mühsam öffnen. Mit schlotternden Knien klettern sie ins Auto zurück!! Ich werde beschimpft- „ich bin halt nur der Driver“. „Mehr dazu im Beweis-Video“. Nach zwanzig Metern schrecken wir nochmals einige Elefanten auf. Wir stören sie bei ihrem täglichen Schlammbad, wieder nähern sich die Bullen mit wedelnden Ohren und erhobenen Rüssel, richtige Drohgebärde!! Werni -„schnell abfahren!!!“ die Flucht ergreifen ist die Anweisung!!! Ich erkläre, dass mich der Ausflug 200 US$ gekostet hat, und ich die Tiere auch nahe sehen möchte. Nochmals können wir super Aufnahmen machen.
Jetzt ist es aber an der Zeit, das Gate anzusteuern, um 17 h müssen wir draussen sein. Nochmals fahren wir an unzähligen, road-crossenden Warzenschweinen, staunenden Buffalos, Geiern und Adlern, die auf den Bäumen nach Futter Ausschau halten, vorbei. Müde erreichen wir nach ca. 100 km Safari Ride (game drive) das Gate. Wir fragen die Ranger, ob wir hier nächtigen dürfen, sie diskutieren, und willigen schliesslich ein. Nochmals erzählen wir uns gegenseitig die eindrücklichen Begegnungen, schlafen müde, zwischen Elefanten und Löwen ein. Mmmhh, ein gegrilltes Warzenschwein fehlt noch auf unserer Speisekarte.