1. Nacht
Am 07.03 fahren wir Richtung Swaziland. Bei Jeppe`s Reef gehts über die Grenze. Swaziland ist ein kleiner Fleck in Afrika, auf den wir sehr gespannt sind. Die Grenzformalitäten sind schnell erledigt, ausstempeln, einstempeln und noch schnell die Roadtax bezahlt (50 Rand). Wir fahren über Hügel und Berge nach Piggs Peak(1037m.ü.M) und weiter zum Malolotja Naturschutzgebiet, das 1972 gegründet wurde und 162 Quadratkilometer gross ist. Unterwegs fahren wir an unzähligen Pinien, Eukalyptus, Bananen und Mangoplantagen vorbei. Selten sehen wir noch Reste des ursprünglichen Waldes, viele Hügel sind kahl, da wird viel Nutzholz angebaut. Nutzwald für die Holzwirtschaft, wie wir es auch von unseren Breitengraden kennen. Fragen tauchen auf: wann hat der Mensch hier in die Natur eingegriffen und sie umgestaltet, wird die Natur wieder mal ihr ursprüngliches Gesicht erlangen, sind die höhergelegenen Hügel wegen dem Klima kahl, wem wird das viele Holz verkauft und wozu wird es verwendet???
Landschaft,Post, Flagge und Autokennzeichen
Im Malolotja Nationalpark sehen wir schon die ersten Blessböcke. Die Vegetation erinnert an unsere Alpen. Es wachsen viele uns unbekannte Blumen, welche wir zum ersten Mal bestaunen, es gibt Disteln und Trockenblumen, viele Kräuter und verschiedene Gräserarten. Auch sehen wir Lorbeerähnliche Stauden, die beim Geröll wachsen. In den weiten, üppigen Ebenenen grasen Elands, Zebras und Blessböcke friedlich nebeneinander. Ein paar Wanderer kommen uns entgegen mit ziemlich roten Köpfen. Es ist heiss hier in den kahlen Bergen. Wir machen eine Mittagspause und fahren zum Campingplatz, wo wir später ein Feuer entfachen, um Spaghetti aufzuwärmen. Wir schauen den Blessböcken zu, welche schnauben um miteinander zu kommunizieren und beim Laufen ständig den Kopf heben und senken. Viele Jungtiere mit einem hellbraunen Fell laufen in den Herden. Michi baut zum x- mal sein Legotechnikauto um. Nachdem die Sonne untergegangen ist, wird es bald frisch und Pullover und lange Hosen sind angesagt. An unserem Lagerfeuer, das von einer Schutzmauer umgeben ist, kann man sich anlehnen und relaxen, sich herrlich wärmen, die Seele baumeln lassen und den Gedanken freien Lauf lassen. Wir verbringen eine stille, erholsame Nacht. Früh morgens, wie fast immer so um 6.00 Uhr, steht einer von uns auf, es ist Kaffee time. Die Bergkräuter, die noch mit Tau überzogen sind, riechen herrlich. Heute ziehen wir weiter über die Hauptstadt Mbabane zum nahgelegenen Milwane Wildlife Sanctuary.
Malototja Naturschutzgebiet
Swasiland 2.und 3. Nacht
Vor Mbabane machen wir ein Zwischenstopp bei der Glasfabrik in Ngenya. Dort wird Recyclingglas wiederverwertet und zu wunderschönen Kunstwerken geblasen und geformt. In Mbabane decken wir uns für zwei Tage mit Esswaren und Getränke ein. Die Fahrt geht weiter zum Mlilwane Wildlife Sanctuary. Ein Landschaftsschutzgebiet das früher eine Zinnmine und Farm war. Der König von Swasiland und der Prinz Berhard aus den Niederlanden sind die prominentesten Paten des Gebietes. Es ist das älteste Schutzgebiet in Swasiland und es ist auf Initiative von Ted Reilly auf seiner Farm im Jahr 1960 gegründet worden. Vier Jahre später wurde es als Schutzgebiet anerkannt. 45,6 Quadratkilomer gross und zur Zeit immer noch mit viel Euykalyptusholz bewaldet. Bei der Reception erblicken wir das schöne Restaurant an einem kleinen Teich, in der Nähe ein grosses Swimmingpool, Rundhäuschen aus Stroh und Lehm und weiter entfernt einen weitläufigen Campingplatz mit einer grossen, neuen Sanitäranlage. Es wachsen viele einheimischen Bäume, welche alle von Hand angepflanz wurden. Das kann man unter anderm auf den vielen informativen Tafeln nachlesen, die überall verstreut auf dem Gelände angebracht sind. Wildschweine, Nyalas, Impalas und schöne Vögel sieht man überall in der Anlage. Im Teich schwimmen riesengrosse Catfische, die Michael am liebsten einen nach dem andern heraus fischen möchte. Auch grosse Wasserschildkröten kommen sofort angeschwommen, um uns zu begrüssen. Morgen feiert Silvana ihren Geburtstag und so bleiben wir zwei Nächte, um es so richtig geniessen zu können. Wir stellen uns auf der Campsite auf, nehmen noch einen „Schwumm“ im Pool und grillieren später feine Würste und kochen einen Tomatenrisotto. Nachdem wir ein paarmal “Sequence dice” gespielt haben, gehen wir zufrieden ins Bett. Ein gemütlicher Abend mit Lagerfeuer geht zu Ende. Am nächsten Morgen brechen wir um 10.00 Uhr auf Wunsch des Geburtstagskindes zu einem Spaziergang auf. Nach unseren Informationen geht der “Hippotrail” gute zweieinhalb Stunden. Er führt an einheimischen Baumgruppen vorbei, an Flussläufen entlang, durch wohlriechende australische Eukalyptusnutzwälder. Die neuen Triebe riechen ein bisschen nach Zitrone, wenn man die Blätter zerrreibt. Wir entdecken aber auch, wie diesen Bäumen zu Leibe gerückt wird. Mit Abholzen ist es nicht getan, denn die Bäume schlagen sofort am Stamm neu aus. Die Rinde wird ca. 50 cm rund um den Baumstamm entfernt, so dass die Wasserzufuhr gekappt ist und der Baum langsam abstirbt und einem endemischen Platz macht. Dies scheint die beste Methode zu sein, auch Ausbrennen der Wurzel fruchtet nicht richtig..Das Schönste auf unserem Spaziergang aber ist das lustige Miteinander. Am Nachmittag ist um den Swimmingpool viel los. Es werden Geburtstage gefeiert. Einige einheimische Frauen feiern mit ihren Bekannten und mit der Familie fröhlich Geburtstag. Auch in Afrika gibt es Leute die am 09.03 Geburtstag haben 🙂 Viele Kinder tummeln sich im und um den Pool. Michael findet bald Spielgefährten. Das feine Essen und der Kuchen runden den besonderen Tag ab.
Mlilwane National Park, Geburtstag und Hippotrail
Swasiland 4. Nacht
Am nächsten Tag besuchen wir die Kerzenfabrik in Malkerns und bestaunen die vielen kleineren und grösseren Kunstwerke, die von Hand aus Wachs geformt werden. Bei Big Bend stellen wir uns für die letzte Nacht in Swasiland im Yachtclub auf, der im Mhiosinga Nature Reserve liegt. Es hat einen kleineren Stausee, der für die Zuckerrohrplantagen angelegt wurde. Schön sind die verschiedenen alten, endemischen Bäume im Camp. Marabus, Wasservögel und Impalas besuchen die Campsite, die wir ganz für uns alleine haben. Michael geht fischen und braucht altes Brot. Die Achtung Krokodile und Hippos Tafeln am Ufer sind noch Überreste der wilden Zeiten, wir erspähen keines von diesen Tieren mit dem Feldstecher,auch hier sind die letzten Wildtiere verschwunden, von den Fischen hat Michael auch keinen erwischt 🙁
Am nächsten Morgen fahren über die Lavumisa – Golela border post nach Südafrika zurück.
Yachtclub für und ganz alleine
Kerzen- und Glasherstellung