Südafrika lll 11.03. – 02.04.19

Wir sind zurück in Afrika, die Infrastruktur ändert sich sofort, jede grössere Ortschaft hat einen Supermarket, Shoprite oder Spar und eine Tankstelle. Wir fahren nach Hluhluwe, fragen im Tires Shop nach Reifen für unseren Old Monk, seit Daressalam sind die Reifen ein Thema, es gibt scheinbar nur Traktorenreifen in meiner Grösse. Der Chef verspricht mir morgen anzurufen. Wir richten uns in der Bushbaby Lodge ein, wie der Name sagt gibt es hier Bushbabys, die jeden Abend punkt halb acht mit Früchten gefüttert werden. Hier treffen wir auf ein deutsches Ehepaar und erhalten noch ein paar Reisetipps für Südafrika. Am nächsten Tag wechsle ich die Reifen, die Hinteren ersetze ich mit meinen Reservereifen und montiere sie vorne, die Vorderen kommen nach hinten. Von der Garage bekomme ich Bescheid, ich muss auf eine andere Grösse wechseln, dies bedeutet alle zu wechseln wegen dem 4×4. Mit dem Reifenwechsel haben wir nun unsere Reifendiskussion vertagt.
Wir wollen den Hluhluwe Nationalpark besuchen, viele Rhinos, Elefanten und Löwen soll es hier geben. Wir fahren zum Gate, nach rund 2 km gibt unser berühmtes 4×4 Getriebe die bekannten Geräusche von sich, sofort fahren wir zum Gate zurück, installieren uns auf dem Parkplatz. Nach rund 3 Stunden ist das Getriebe wieder montiert, dieses Mal haben wir es mit dem Ersatzgetriebe getauscht, sind wir nun unsere Getriebesorgen los??? Michael hat in dieser Zeit Hausaufgaben gemacht, nach dem Mittagessen stechen wir in den Park auf die Pirsch. Der gebirgige Nationalpark hat viele Büsche und Sträucher. Wir treffen auf Rhinos, erspähen vereinzelte Elefantengruppen. Es hat nicht viele Tiere, doch am Abend, kurz vor dem Gate, begrüsst uns noch ein Leopard am Wasserloch. Der Park ist durch eine Durchgangsstrasse zweigeteilt, bald finden wir ein schönes Wildcamp in der Nähe des Gates und zwei Elefanten versüssen uns den Abend – was für ein abwechslungsreicher Tag. Am nächsten Morgen besuchen wir den südlichen Teil, ziehen eine grosse Schlaufe durch den Park, bestaunen die vielen Rhinos und Elephanten, leider entdecken wir keinen Black Rhino. Am späteren Nachmittag verlassen wir den Park und fahren nach Mtubatuba und richten unser Nachtlager in der Chane Cheese Farm ein. Hier kaufen wir noch leckeren Ziegenkäse, mit Braai ( Name für Barbeque, hier in ZA ) und einem Glas Wein beenden wir die Etappe.

Hluhluwe Nationalpark mit vielen Rhinos

Auf zum Indischen Ozean!!! In Richards Bay stechen wir ans Meer, mit Lunch und Schwimmen verbringen wir die Mittagsstunden. In Tagula hat uns der Strand nicht gefallen, so fahren wir nochmals ca. 20 km zum Zinkwazi Beach, eine geschlossene Ferienanlage mit einem Campingplatz, das Zinkwazi Forest Camp. Der Strand ist sensationell, es gibt eine Container Pizzeria auf dem Parkplatz und ein Restaurant mit Bar direkt am Meer. Hier bleiben wir sechs Tage, es hat viele Spielgefährten für Michi, ich habe Zeit, das kaputte Getriebe wieder Instand zustellen. Wir geniessen die Ruhe, wieder mal eine kleine Reisepause.

Zinkwasi Beach

Am 21.3 verabschieden wir uns und fahren Richtung Drakensbergen ins Landesinnere. Hier wird hauptsächlich Zuckerrohr angebaut, wir fahren an gigantischen Farmen vorbei. In Pietermaritzburg suchen wir nach dem Nachtessen einen Schlafplatz, wollen im Scout Camp bei den Pfadfindern übernachten, erhalten aber nicht die Erlaubnis, so stellen wir den Old Monk direkt neben dem Eingang auf der Strasse auf, der Security Man, der das Nobelquartier bewacht, verspricht ein wachsames Auge auf uns zu werfen. Es regnet die ganze Nacht. Der nächste Morgen wartet mit einer Überraschung. Der Anlasser klickt, der Motor startet, es rumpelt und knallt. Die Spannrolle des Keilriemens hat sich selbständig gemacht. Schnell ist es ausgebaut, doch wo finde ich die Kugellager. Der liebe Nachbar von nebenan, ein Anwalt fährt mich in die Stadt, Kugellager ist schnell gefunden, auch der Workshop, der die alten Lagerreste auspresst und die Neuen montiert. Schon kurz nach dem Mittag sind wir startklar, bedanken uns für die Hilfe. Durch Täler mit Flüssen und Seen schlängelt sich die Strasse an Tierfarmen vorbei. Ein Schild mit der Aufschrift „ Swissland Cheese“ stoppt unsere Fahrt, wir erreichen eine Ziegenfarm, nur die Ziegen (Saanen Ziegen) sind aus der Schweiz. Silvana entdeckt Klee und Spitzwegerich. Dass hier die gleichen Pflanzen wachsen, wie in der Schweiz!

Swisschees

Wir geniessen den Nachmittag und fahren noch ca.12 km zum Glensheiling Caravanpark, ein kleines Paradies. Hier wollen wir das Wochenende verbringen und auf gutes Wetter warten – der Sanipass ruft! Ein spektakulärer 4×4 Track nach Leshoto. Beim kleinen Saviem Check entdecke ich, dass das Kreuzgelenk der kleinen Antreibswelle bald seinen Geist aufgibt, keine gute Voraussetzung für den bergigen Leshoto Trip. So müssen wir halt hier bleiben, bis die Antriebswelle repariert ist. Michael findet es ganz toll, denn er hat einen See fast ganz allein für sich. Am Sonntag baut Werni die Antriebwelle aus, eine ziemlich mühsahme Sache, man kommt kaum zu den Befestigungsschrauben ran. Bald ist das defekte Gelenk ausgebaut. Am Montag fahren wir mit der hilfsbereiten Campingbesitzerin nach Pietermaritzburg und finden bald das gesuchte Ersatzteil, wir kaufen gleich drei Stück, so habe wir welche auf Reserve, denn alle Kreuzgelenke sind baugleich. Nach dem Zwischenstopp beim SPAR (Lebensmitteleinkauf) fahren wir zurück zur Campsite. Am Abend ist die Antriebswelle wieder eingebaut. Michael verbringt seine Zeit auf dem grossen See, die Ringe im Wasser und springende Fische lassen das Fischerherz höher schlagen. Es gibt Boote und Kajaks mit denen man die guten Fischerplätze erreichen kann, bald ist ein grosser Barsch in unserem Kühlschrank. Silvana macht Spaziergänge im Wald. Sogar einem spielenden Otterpaar können wir zuschauen, wie sie flink durchs Wasser tauchen oder eine Krabbe zwischen ihren Pfoten halten und genüsslich fressen. Das Wetter schlägt um, es regnet und ist kalt, so verbringen wir insgesamt acht Tage an diesem idyllischen Ort.

Glenshelling, fischen und relaxen

Doch nun heisst es Abschied nehmen, mit frischem Kuchen und Mittagessen von unseren Nachbarn, ein Ehepaar, dass schon über 1 Jahr hier seine Zelte aufgeschlagen hat, alles verkauft und hier ihre Rente geniessen. Wir erhalten noch viele interessante Zeitschriften mit Reiserouten und Campingplätzen, Karten und Broschüren. Wir fahren in die Drakensberge, machen für zwei Tage ein Zwischenstopp im Lotheni Nationalpark (World Heritage Site). Mit einer dreieinhalbstündigen Wanderung, dem „Eagle Track“ geniessen wir einen herrlichen Tag mit Schwimmen im Pool oberhalb eines Wasserfalls, auch können wir die Adler beobachten. Zwei Ehepaare mit insgesamt sieben blonden Mädchen stehen auch auf dem Camping übers Wochenende. Wir kommen ins Gespräch, auch die eine Familie betreibt ganz überzogen Homeschooling.

Drakensberge

Durch die weiten Täler dieser imposanten Landschaft gelangen wir nach Unterberg, eine Kleinstadt am Fusse des Sanipass. Hier füllen wir nochmals unseren Kühlschrank, denn Leshoto ist schwach besiedelt, auch Tankstellen sind rar. Es ist der Erste im Monat, alle haben Salär bekommen und dem entsprechend sind alle am Einkaufen und vor den Kassen steht man lange an, denn die Einkaufswagen sind vollbepackt. Riesen Säcke mit gefrorenem Pouletfleisch oder grosse Säcke mit Getreide sind sehr beliebt. Vor den Geldautomaten steht man Schlange. Kurz vor dem Anstieg zum eigentlichen Pass nächtigen wir im Sani Lodge Packpackers. Mit einem Schweizer Pärchen (Fribourg) teilen wir die Campsite, sie sind von Leshoto den Sanipass gefahren, erzählen der sei ziemlich…… aufregend. Das Wetter ist schlecht am nächsten Morgen, ein kalter Nieselregen und Wind. Doch der Wetterbericht für die nächsten Tage zeigt keine Besserung, so beschliessen wir doch noch heute loszufahren. Eine gut ausgebaute Strasse führt zum Border, der Passport ist schnell ausgestempelt, das Schild „only 4×4“ begrüsst uns zum Aufstieg. Die Strasse wird schmal und steil. Löcher, riesige Gesteinsbrocken auf dem Weg lassen den Old Monk den Berg hinaufkriechen, im ersten Gang mit der Untersetzung schnaubt er sich die Haarnadelkurven empor. Sonne sehen wir keine, der Nebel verhindert die spektakuläre Aussicht. 24 km lang ist der Aufstieg, dann auf der Passhöhe angekommen lichtet sich der Nebel, die ersten Sonnenstrahlen erwärmen uns. Nach der Grenzkontrolle fahren wir oberhalb in die Sanipass Lodge, das höchste Pup in Afrika 2874 m.ü.M . Mit Chips und Bier begiessen wir die Sanipass Meisterung. Danach schlagen wir auf dem höchsten Punkt in Leshoto auf dem Thabana Pass auf 3278m.ü M unser Nachtlager auf.

This is the Sanipass

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