15.03.2018 Grenzpassage…Fahrt von Moyale- Marsabit -Nairobi…noch in Arbeit…sorry!-))
Grenze bis Marsabit
Nanjuki
Nairobi I
Kenja Ostermontag 2. April 2018
Heute ist ein Glückstag. Wir fahren Richtung Mombasa und wollen im kleinen Städchen Voi campieren. Erst sehen wir rechts, ziemlich weit weg, den Kilimanjaro und etwas später links einen kapitalen, schönen roten Elefantenbullen. Wir sind fast ausgeflippt…so nah einen freilebenden, ohrenwackelnden Elefanten zu sehen, haben wir heute nicht erwartet. Auch andere Vorbeifahrende haben angehalten, um Fotos zu schiessen. Später sehen wir noch Zebras am Strassenrand grasen…hallo sind wir da in einem Nationalpark? Nein…aber es grenzen einer rechts von der Strasse und der Eisenbahnlinie und einer auf der anderen Strassenseite; Tsavo West und Tsavo East. Dir Tiere benutzen die Tunnels unter der Eisenbahn, um auf die andere Seite zu gelangen, wenn sie das möchten. 216 km, von Kibwezi bis nach Mackinnon, fahren wir eigentlich mitten durch zwei Nationalparks. Wir diskutieren, welche Tiere wir wohl als nächstes antreffen werden und erweitern die Big Fünf auf Big zehn.
Auf dem Weg nach Mombasa
9 Tage blieben wir in dem „Jungle Junction“Camp in Nairobi und sind heute weitergefahren und wollen in Etappen Mombasa erreichen, um dort den warmen Indischen Ozean zu geniessen. Wir beschliessen kürzere Etappen zu fahren, um auch unser Getriebe nicht allzu sehr zu strapazieren. Werni musste es zum 7. Mal reparieren. Im Jungle Junction war alles bestens dafür eingerichtet. Ich hoffe, dass er es lange nicht mehr reparieren muss.
Die erste Etappe war ca. 160 km von Nairobi entfernt. Die Hunter`s Lodge wäre ein super Camping. Das Management hat aber gewechselt und wollen keine Overlanders mehr beherbergen. So schlafen wir vor der Lodge bei der Tankstelle, wo Souvenirverkäufer ihre schönen handgeschnitzten Figuren feilhalten. Es wird eine furchtbar laute Nacht. Musik vom Nachtschichttankstellenwart und die vielen Lastwagen, welche über eine Schwelle donnerten. Zum Glück gibt es Ohrenstöpsel!
Zweite Etappe logieren wir unterhalb des Lions Hill
Freitag 6.April
Wir besuchen Mario (Schweizer aus der Region Neftenbach)und seine Frau Alexandra (Österreicherin). Er hat uns eingeladen, nachdem ich mit ihm telefoniert habe. Ein Angestellter der Tiwi Lodge, wo wir momentan die Meeresluft geniessen, hat mir sein Visitenkärtchen überreicht und hat mir erzählt, dass er ihm zu seinem Landkauf verholfen hat. So werden wir um 11.00 von einem Taxichauffeur abgeholt und nach Matuga gefahren, welches 20 Minuten vom Tiwi Beach entfernt ist. Alexandra ist Künstlerin und auf dem Anwesen, welches bald als Campside angeboten wird, kann man überall ihre schönen, farbenfrohen Kunstgegenstände und Gemälde bewundern. Es soll Europäern angeboten werden, welche gern ein Seminar mit Erholungsurlaub kombinieren wollen und mal ein Time-out brauchen. Wir essen zusammen eine Kleinigkeit und bewundern das schöne, grosse Anliegen und die soliden Ausbauten und haben uns gegenseitig viel zu erzählen. Im 2011 hat er sich entschieden sein Geschäft (Tartaruga in Kleinandelfingen) zu verkaufen Er ist mit seinem Truck nach Afrika gereist und hier in Kenia gestrandet, um sich etwas Neues aufzubauen. Zu Hause beim Bus angekommen basteln Michi und Werni zwei Blasrohre und die Kokospalmen dienen als Zielscheiben. Werni hat schon gute Ideen und Michi hat Spass.
Time-Out-Art-Camp
Kenya II
Am 23 .05 verlassen wir Tiwi Beach, wir verabschieden uns von Eiji und Chizu, dem lustigen Japaner Ehepaar, und Huggi, der Deutsche, der hier in der Twiga Lodge auf die Rückkehr seiner Frau Kerstin wartet. Reg-ge, der überall bekannte Musiker aus Südafrika, hat uns schon gestern verlassen, er hatte einen Gigg im nahgelegenen Touristenort Diani. (Fotos in Michi`s Blog)
Wir wollen nicht mehr durch Mombasa fahren, da die Strasse sehr schlecht und mit Container-Lastwagen ständig verstopft ist. Wir fahren am Camp von Mario vorbei durch die „Shimba Hills“. Hier gab es früher viele Elefanten, die nun in die Nationalparks Taswo -East und West umgesiedelt wurden, einige sind jedoch immer wieder zurückgewandert. Vor Vol übernachten wir in der Sagala Lodge, eine wunderbare Oase mit vielen Vögeln und Pflanzen. Am nächsten Tag möchten wir in Nairobi noch die leere Gasflasche auffüllen, doch die verstopften Strassen um Nairobi und eine Polizeikontrolle macht uns einen Strich durch die Rechnung. Bergaufwärts haben wir Fahrzeuge überholt, die Polizei stoppt uns. Sie erklären uns, dass wir eine Kaution von 6000KHS bezahlen sollen und uns vor Gericht verantworten müssen, um die fällige Busse von 15000KHS (150 $) zu begleichen. Ich erkläre ihm, dass alle hier so überholen, ich sei zwar ein Weisser“ Mazungu“, aber sehe nicht ein, wieso ich ein Strafe bezahlen solle. Weiter Polizisten belagern unseren Truck. Silvana erklärt ihnen, wir können höchstens 4000 KHS geben, nach einer Denkpause steckt er das Geld ein, gibt mir meine Driving License zurück. Quittung gibt es keine – Nötigung nennt man das – Korruption lässt grüssen. Wir erreichen auf Michis Schleichwegen die Gasfabrik, leider eine halbe Stunde zu spät.
Müde fahren wir ans andere Stadtende von Nairobi zur Jungle Junction von Chris, dem besten „Overlanderplace“ in Town. Die Campsite ist ziemlich sumpfig nach der Regenzeit. Müde, nach 364km auf dem berüchtigten Nairobi- Mombasa Highway schlafen wir schnell ein. Hier in Nairobi ist es merklich kühler, für die Einheimischen ist jetzt Winter, es sind aber immer noch 25 Grad am Tag, nachts fällt das Thermometer auf 18 Grad. Auch wir schlafen wieder unter der Daunendecke. Ein englisches älteres Ehepaar mit einen alten Wohnmobil und ein 60 jähriger Österreicher mit Fahrrad sind auch noch da.
Wir bleiben nur drei Nächte, fahren nochmals in die Stadt zur Gasfabrik und decken uns im grossen Carefour mit Lebensmittel ein. Wir haben noch Visa bis zum 11. Juni, so haben wir noch Zeit den Nordosten von Kenya zu erkunden.
Nairobi II
Der nächste Zwischenstopp ist am Najvasha Lake, ein Vogelparadies, ja sogar Hippos kann man hier beobachten. Nur ein Elektrozaun trennt uns vom Wasser. Im „Carnelley’s Camp“ treffen wir eine kanadische Familie mit drei Kindern, auch auf Weltreise, aber mit Flugzeug. Sie bereisten Island, nun mit Freunden Kenya und als nächstes Ziel Frankreich. 2 Tage bleiben wir, machen eine Bootstour um die verschiedenen Wasservögel, wie Fischreiher, Pelikane, Kormorane und Kingfisher zu beobachten. Immer wieder tauchen kleine Ohren am Seeufer auf, grassende Hippos. Da der See momentan Hochwasser hat, kommen die Nilpferde leider nicht aus dem Wasser. Michael ist, mit seinen neuen kanadischen Freunden und Einheimischen, die ganze Zeit auf dem Steg am Fischen. Am Abend haben wir wieder Zeit für ein Lagerfeuer, kriegen Besuch von Perlhühnern, einer grossen Gänsefamilie mit zehn Küken und lauschen den Tiergesängen zu.
Najvasha Lake
Am 28.05. 2018 geht die Fahrt weiter nach dem 93 km entfernte Nakuru. Von Eiji habe ich eine Adresse von einem Holländer, welcher in Nakuru lebt, erhalten. Peter lädt uns zu sich nach Hause ein. Er ist schon über zwei Jahre hier, gestrandet nach einem schweren Autounfall in Tansania mit seinem Bremach Truck. Wir bleiben zwei Nächte bei seiner Familie, besuchen die Schule für sehr arme Kinder, für die sich seine kenianische Frau seit 25 Jahren einsetzt. Peter erzählt uns von den Schwierigkeiten mit dem Staat und den Lebensbedingungen von den Kindern. Silvana macht auch noch einen Rundgang durch die Slumquartiere und besucht einige der Familien der Schulkinder. Wir bringen den Schulkindern gesponsorte Springseile mit.
Grosse Freude
Duja, die Tochter von Werni hat einen Onlineshop (jumprobe-sports.ch)und hat uns diese mitgegeben. Mit vielen eindrücklichen, auch nachdenklichen Bildern verlassen wir Nakuru. (Website der Schule www.lagca.center) Mehr zur Schule im Spezialbericht.
Wir fahren zum nahen Bogoria Lake, der sich im grossen Rift Valley befindet. Der See ist umschlossen vom Lake Bogoria National Reserve. Im „Lake Bogoria Spa Resort geniessen wir das Camp direkt am Swimming Pool, zusammen mit Maribus , Straussen und Vervet Affen. Wir unternehmen einen Spaziergang zum See. 50$ Eintritt pro Person erklärte uns die Frau am Eingang. Silvana diskutierte lange, schlussendlich gewährte man uns Einlass für 2000 KSH (20 $). Hier am See gibt es eine riesige Flamingo Population, auch ein Kroko können wir beobachten, das sich einen toten Flamingo mit zwei Maribus teilt.
Lake Bogoria oder wir zahlen den Eintrittspreis wie Einheimische;-)
Wir beschliessen das Wochenende am ca. 50 km entfernten Baringo Lake zu verbringen. Ein Glücksfall. Hier findet im Robert’s Camp, die jährliche „Baringo fishing competition“ statt. Ein Event zur Aufstockung des Fischbestandes im See. Schnell ist Michael auf der Teilnehmer Liste, im „HAM Team“ mit Hannah, Aron, einem Ehepaar aus Soroti, Uganda. Müde kehren die Fischer nach 7 Std vom See zurück, die Fischprotokolle werden geschrieben, es gibt ein leckeres Barbeque Buffet.
(Mehr dazu im Blog von Michael)
Am Sonntag heisst es Abschied nehmen, wir möchten durch das Rifft Valley über eine wunderbare Strasse mit atemberaubender Landschaft nach Iten auf 2370m.ü.M. hochfahren. Von hier sieht man das imposante Ausmass dieser Vulkansenke; ein Teil von Afrika wird sich hier irgendwann abspalten.
Über Eldoret steuern wir Kitale an. Hier müssen wir uns entscheiden, welche Route wir nach Uganda einschlagen. Die berüchtigte Nordpassage um den Mount Elgon oder über die übliche Südroute, den Grenzübergang in Malaba.
Wir nächtigen in Kitale im Iroko Garden Hotel und dürfen uns hinter dem Hotel auf dem Parkplatz aufstellen (mit 1000 KHS der billigste Schlafplatz in Kenya!!) Der Wetterbericht ist nicht schlecht für die nächsten Tage, so steuern wir die Nordroute an, doch nach 20 km auf schlechter und nasser Naturstrasse auf kenianischer Seite und einsetzendem Regen, beschliessen wir umzukehren.
Durch diesen Abstecher haben wir viel Zeit verloren, so erreichen wir erst nach 16.00 den Zoll in Malaba. Uganda – wir kommen!