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Ruanda wir kommen 27.08.18

Am 27.08.2018 fahren wir von Kabale nach Kisoro, wo wir noch einige Einkäufe tätigen, Leergut zurückbringen und nochmals ins WiFi gehen, um Mails oder Mitteilungen zu checken. Bei Cyanika passieren wir die Grenze zu Ruanda. Die Formalitäten am Border sind rasch abgewickelt, mit einem Fiebermessertest werden wir noch auf Ebola geprüft, die wieder im Nachbarland Kongo ausgebrochen ist. Nachdem wir uns für das dreissig Tage Visum bedankt haben (30 US$/p), fahren wir zu den nahgelegenen Vulcanos. Wir staunen über die dunkle, schwarze Erde und die vielen Vulkane, welche imposannt zum Himmel ragen. An den Vulkanen Muhabura 4.127 m und am Gahinga 3.474 m fahren wir vorbei und sehen von weitem den Sabyinyo 3.634 m und den Muside 3000m. Die Vulkankette liegt im Dreiländereck Uganda, Ruanda und Kongo. Es hat noch zwei weitere Vulkane (Nyirangogo und Nyamuragira 3.063 m), welche auf kongolesischer Seite stehen und noch aktiv sind. Die Vegetationszonen bei den Vulkanen sind vergleichbar mit deren im Ruwenzori Gebirge. Allerdings wurde der Wald unterhalb von 2.500m bereits vollständig abgeholzt. Das Gebiet um die Vulkane ist sehr hügelig, es ist es sehr grün und landwirtschaftlich geprägt. Überall sieht man Vulkanbrockengestein herumliegen, zu Haufen aufgeschichtet oder als Mauer um die Kulturfelder. Natürlich wächst hier auch überall Eukalyptus, solche mir runden, blauschimmernden Blättern und solche mit langen schmalen Blättern. Im restlichen Regenwald an den Virunga- Vulkanen leben die berühmten Berggorillas, die viele Touristen anziehen. Das Gebiet bietet aber auch für Wanderer, Bergsteiger, sowie Angler und Ornithologen an den Seen Burera und Ruhondo interessante Möglichkeiten für Expetitionen..

Überrascht, übersichtlich, sauber

Die Strassen sind gesäumt mit Trottoirs und Wasserauffangkanälen. Richtig gepflegt sieht es aus, mit sehr guter Beschilderung und richtig gut sichtbaren Zebrastreifen. Wir erreichen das Kinigi Guesthouse, das auf 2302m liegt und schiessen noch schöne Fotos vom Sonnenuntergang hinter der Vulkankette (Mikeno 4.437 m, Karisimbi 4.507 m, Visoke 3.711 m). Die Bedienung ist sehr freundlich und wir bekommen einen Raumschlüssel, damit wir eine warme Dusche geniessen können. Am nächsten Tag, nach Hausaufgaben erledigen und Blogtexten schreiben, gehen wir zum Headquarter, der sich fünf Minuten vom Guesthouse befindet. Dort informieren wir uns über Parkaktivitäten und die Preise.

Kinigiguesthouse und Headquarter

Wir interessieren uns für die Wanderung zum Visoke Vulkan, der einen kleinen Kratersee zu bieten hat. Der Vulkantreck ist recht steil und führt bis zu 3711m hinauf. Da es am nächsten Tag nicht nach Wanderwetter aussieht, denn es ist bewölkt und neblig, beschliessen wir am nächsten Tag zu gehen. Am 30.08 scheint das Wetter stabil zu bleiben und so machen wir uns für die Wanderung bereit, um sieben Uhr früh muss man beim Headquarter sein. Zwei französische Touristen nehmen uns mit ihrem Fahrzeug zum Hauptquartier mit. Wegen dem Alter von Michi müssen wir noch ein Schreiben kreieren, dass wir für Michael die Verantwortung übernehmen(Mindestalter ist 15 Jahre). Nachdem alles klar und bezahlt war (3x75Dollar), sitzen wir schon in einem andern Toyota, der uns zum Ausgangspunkt der Wanderung mitnimmt. Zuerst auf einer Teerstrasse, dann zwei Kilometer auf einer „Holpperstolpper“ Strasse, die uns so richtig durchschüttelt. Mit Wanderstock ausgerüstet und frohen Mutes, sehen wir den Vulkan vor uns, nur im oberen Teil etwas eingehüllt in Wolken. Ansonsten schönes Wetter und der dicht bewachsene Vulkan sieht sehr schön aus mit dem Himmelblau im Hintergrund. Erst wandert unsere Gruppe durch Kulturlandschaft gemächlich steigend zum Nationalparkeingang. Er ist mit einer Vulkansteinmauer abgeschirmt, die den Kühen, Schafen und Geissen den Weg in den Nationalpark versperrt. Den Bergorillas ist die Mauer egal. Wir haben gehört, dass sich unsere nahen Verwandten, genüsslich über den Weisskohl hermachen. Super wäre es natürlich, wenn wir diesen sanften Tieren hier „for free“ begegnen würden. Hier in Ruanda zahlt man 1500 Dollar!!! für das Gorillatracking, welches allerdings viel lockerer ist, als die Besteigung des Mount Visoke.

Visokewanderung

Es wird langsam steiler und schon bald sehen wir vor uns den schlammigen Trampelweg, der nicht enden will. Es wird noch steiler und es ist sehr anstrengend, denn jeder Tritt muss sitzen, will man nicht drei Schritte zurück rutschen. Wir sehen Lobelien und Senecien, die wir schon im Rwenzorigebirge bewundert haben. Auch sind die Baumriesen mit „Bart vom alten Mann“ behangen und es sieht richtig mystisch aus. Immer wieder brauchen wir einen Halt, um zu trinken. Es bleibt steil und Silvana hat zu kämpfen. Im Gegensatz Michael, der wie eine Gemse (oder auf diese Gegend bezogen, wie ein Buschbock!) den Vulkan hochkraxelt und einfach nicht müde wird. Man hört ihn von weitem rufen: „Hallooooo! Wo sinder denn? Ihr händs grad gschafft!“ Und tatsächlich am Mittag erreichen wir nach ca. 3,5 Stunden den nebelverhangenen Vulkangipfel, doch die Sonne zeigt sich für einen kurzen Augenblick, sodass die ganze Gruppe, die drei Porters, die vier Rangers und der Gide einen Blick auf den Kratersee werfen können. Klar werden unzählige Fotos geschossen, bis der Nebel sich wieder über den kleinen See im Vulkankegel legt und die Gegend einhüllt. Wir haben kurz Zeit unseren mitgebrachten Lunch zu essen und schon machen wir uns auf den Rückweg, der kein „Schleck“ wird mit diesen matschigen Rutsch Passagen. Prompt vertritt sich Silvana und sie liegt stöhnend am Boden. Sie hat ihr Knie verdreht und im Moment auch die Augen. Zum Glück rappelt sie sich wieder auf und niemand muss sie auf den Rücken nehmen und zum Parkplatz tragen. Um fünfzehn Uhr ist die Gruppe wieder beim Parkeingang. Gorillas haben wir keine gesehen nur einen Dung, der etwa drei Tage alt war. Ich habe einen Buschbock und einen Golden Diadem Monkey gesehen. Elefanten, ……soll es hier geben, deshalb begleiten uns auch so viele Rangers mit Gewehren. Ich glaube die Hauptaufgabe der Ranger ist es, zu verhindern, dass wir die Gorillas antreffen. Wir sind glücklich mehr oder wenig heil unten angekommen zu sein (schmerzendes Knie und schmutziger Hosenboden) und geniessen im Dorf ein Bier und Cola. Viele Leute bleiben stehen und bestaunen uns Mazungus, wie wir so dreckig und müde vor dem Restaurant sitzen und dem Treiben auf der Strasse zuschauen. Wir kaufen noch Milch ein, Silvana steigt auf ein Boda und Michi und Werni nehmen sich noch die letzten Kilometer unter die Füsse. Wir geniessen feine Spaghetti im Restaurant, spielen noch“ Yazzi“ am Chemineé und gehen hundemüde zu Bett.
Am 31.08 fahren wir weiter und verlassen die schöne Gegend, die auch Dian Fossey in den Bann gezogen hatte. Sie musste ihren Einsatz für die Gorillas mit dem Leben bezahlen und ist am Fusse des Visoke Vulkans begraben. Wir fahren durch fruchtbare Hügellandschaften bis zum Lake Kivu, der malerisch eingebettet zwischen den Hügeln liegt. Ein schöner aber auch gefährlicher See, befindet sich doch eine riesige Methangasblase unter dem Wasser, eine tickende Zeitbombe für die Seeanwohner. Wir bleiben zwei Nächte im Eden Garden unterhalb von Gisenyi bei Kigufi, wo wir ein älteres Pärchen aus Amerika kennenlernen, welches schon sechzehn Jahre auf der Piste ist. Wir treffen uns im lokalen nahgelegenen Restaurant. Es wird ein lustiger feuchter Abend, mit einem leckeren Tilapia Fisch, bei der Fischfrau am Tisch gekauft und danach im Restaurant grilliert.

Am Lake Kivu gibt es feinen Fisch

Am 02.09 reisen wir ab und erreichen nach ca. 80 km Kibuye, das auf 1505 m liegt. Wir kaufen noch ein ganzes Poulet ein und machen es uns auf dem Parking des Home St. Jean gemütlich. Wir haben eine herrliche Aussicht auf die Buchten des Kivusees. Hinten auf dem Parkplatz befindet sich ein grosses Grab, das an den fürchterlichen Genozid erinnert. So ein unendlich trauriger, fast nicht nachvollziehbarer Horrer hat das Land im Jahre 1994 gepackt. In 100 Tagen wurden fast eine Million Menschen ermordet. Schrecklich!!!
Wir geniessen zwei schöne Tage hier am See und lernen Christoph, ein Schweizer, kennen, der mit einem Toyota Landcrusier unterwegs ist und das Reisen liebt. www.roadtripadventures.ch

Kibuye See

Am 05.09 reisen wir weiter Richtung Kigali. Wir wollen nicht so lange in Ruanda bleiben, sondern wollen bald nach Tansania, um bis an die Küste zu gelangen. Wir sehen einen grossen Fluss, der viel rot- braunes Wasser führt. Wir hören ein seltsam, bekanntes Geräusch und schauen uns erschrocken an. Nein aber nicht schon wieder das Viermalviergetriebe !!! Werni schafft es gerade noch über die Brücke, dann ist Schluss und bald ist der Schaden ausgemacht. Das Kugellager vom Getriebe ist wieder mal total beschädigt und das Getriebe muss repariert werden. Zum neunten Mal nimmt es Mechaniker Werni runter. Bald schon kann er das Ganze blind bewerkstelligen. Die ersten Zuschauer kommen, einige Autos oder Busse halten an und fragen, ob wir Hilfe brauchen. Werni liegt schon unter dem Bus und die Zuschauerreihe wird immer grösser. Es hat auch eine zu schöne Mauer, um Platz zu nehmen, um den weissen Reisenden zuzuschauen. Das gibt es hier nicht alle Tage und wir sind eine schöne Abwechslung. Uns wird Fisch zum Kauf angeboten, Frauen laufen kichernd vorbei. Auch uns wird’s nicht langweilig. Werni nimmt das Getriebe gekonnt auseinander und sein Assist Michael reicht ihm mal den Neunzehnerschlüssel, den Siebzehnerschlüssel, Schraubenzieher, Hammer oder Zange. Silvana kramt in den Ersatzteilen und nimmt ein neues Kugellager hervor.

Zum 9. Mal oder Reparatur auf der Strasse

Es dunkelt ein, das Getriebe ist wieder mit neuem Kugellager an Ort und Stelle fixiert. Zum Weiterfahren zu spät, entscheiden wir uns für Wildcamping. So fährt Werni ein Stück von der Strasse weg und wir campen am Nyabarongo River. Später lese ich im Reiseführer, dass er einer der Quellflüsse des Weissen Nil’s ist. Der Rukarara-Nyabarongo-Akagera River bildet den nördlicheren und kürzeren Quellfluss des Weissen Nil. Die Quelle wude im Jahr 1898 durch Richard Kandt entdeckt. Die Quelle liegt in etwa 2700 m Höhe im Nyungwe- Wald im südlichen Ruanda. Aha…da haben wir uns aber einen schönen Ort ausgesucht, um zum ersten Mal in Afrika richtig wild zu campen. Nach dem Essen schliessen wir den Bus rundum ab und schlafen bald ein. Es ist eine sehr ruhige Nacht gewesen und am Morgen werden wir von den Arbeitern, welche uns gestern lange zugeschaut haben freundlich begrüsst. Sie sind früh zu ihrer Arbeitsstelle unterwegs. Sollten wir das nicht öfter machen in Afrika? Wir machen ein Feuer, um unseren Kaffee zu brühen, denn uns ist nun auch noch das Gas ausgegangen. So ist das mit dem Reisen…immer wieder kleinere Herausforderungen oder die erste Guten-Morgen-Überraschung. Wir müssen schleunigst nach Kigali, denn dort können wir vielleicht unsere Gasflaschen auffüllen.

Katwa Gorillafamilie Bwindi 22.08.18

Der Wecker läutet. Es ist 5.45. Ein bisschen bin ich nervös. Bekomme ich heute das ersehnte Permit? Wie stelle ich das am Geschicktesten an? Es ist schon der zweite Morgen, wo ich so früh aufstehe und mich vorbereite, um evt. zum Treck zu gehen. Passportkopie, 600 Dollar, Rucksack mit Wasser, etwas Essen und Regenschutz – alles ist bereit, nur das Permit, das fehlt. Doch heute warte ich nicht auf ein Telefon von Barnabas, dass ein Permit zur Verfügung steht. Barnabas arbeitet in der Administration im Bwindi Community Hospital. Er organisiert z.B den Sponsorenlauf, der Geld in die Spitalkasse bringt. Er ist ein Einheimischer mit viel Vitamin B – hat Kontakte zum NP, er isst meist mit uns zusammen im Bwindi Community Guest House, wo wir ins Gespräch kommen, wie ich ein Permit ergattern könnte. Nein, heute werde ich aktiv und telefoniere selber und schlage mich mit meinem bisschen englisch durch. Ich wecke Barnabas um 7.15 und erkundige mich, ob er etwas Neues vom Hauptquartier und Manager vernommen hat. Er verspricht mir sofort zu telefonieren, um nachzufragen. Doch ich beschliesse selber zum Headquarter zu fahren, lass mir mein Frühstück einpacken, verabschiede mich von Werni und Michi und sitze auf ein Boda, der mich zum Parkeingang bringt. 2000 UGS zahle ich für die kurze Fahrt (alle wollen von den Touristen profitieren). Ich höre von weitem Trommeln und Gesang. Als ich mich dem Hauptquartier nähere, sehe ich eine grosse Gruppe Frauen in traditioneller rot-orange-ocker-gelb quergestreifter Kleidung am Tanzen, Klatschen und Singen und mitten drin auch Weisse, welche sich Baströcklein umgeschnürt hatten,die mittanzen. Das ist also die Einstimmung zum teuren Gorillatreck. Ich steure eine Rangerin an und erkläre ihr kurz, dass mein Tag etwas gehetzt anfängt, da ich mit der Familie unterwegs sei mit einem Auto, und kein Permit kaufen wollte in Kampala, da man dann an einen Tag gebunden gewesen wäre. Sie hört zu und meint, das gehe gar nicht, dass der Tag gestresst anfängt und leitet mich weiter an die Kasse. Dort erkläre ich zum zweiten Mal meine Situation und diese Person meint ich solle mit dem Manager sprechen, der bald kommen soll. Als dieser dann im Foyer stand machte sie mir ein Zeichen, dass dieser eben der Manager sei. Ich erkläre diesem Herrn meine Situation und er meint ich solle jetzt dem Informationsteil beiwohnen und er würde sich das überlegen. Ich geselle mich zu der ca. dreissig köpfigen Gruppe. Ich zähle 32 Person…und denke oh nein… da hat keine Gruppe einen Platz frei, denn es sind nur acht Personen pro Gorillagruppe zugelassen. Als der Infoteil vorbei war, gehe ich nochmals zum Manager und warte auf seine Antwort. Er meint es sei ok, ich könne jetzt bezahlen. Wow…dann schmuggeln sie mich in eine Gruppe, denke ich und werde ganz nervös. Ich blättere die satte Summe von 600 Dollar auf den Tisch und bezahle mein Permit und vergesse ganz den Preis zu drücken. Als ich meine Gruppe erblicke, zähle ich nur sieben Personen. Habe ich so Glück heute, dass eine Person fehlt? Habe ich zu viele Personen in der Gruppe gezählt (wurde ich von der Japanerin mit dem froschgrünen Hut abgelenkt?) Ich bereue, nicht gefeilscht zu haben, aber es ist zu spät und bezahlt ist bezahlt. Hoffentlich kommt das Geld den Gorillas, dem Park und hoffentlich auch etwas der Community zu Gute, tröste ich mich.Trotzdem freue ich mich riesig, dass ich dabei sein kann und kann es fast nicht glauben. Wir bekommen nochmals ein paar Infos und Instruktionen, wie man sich verhalten soll zum Toilettengang, Müllentsorgung im Regenwald und wieviel Abstand zu den Gorillas eingehalten werden soll. Schon sind wir unterwegs bei schönem Wetter und erreichen bald den undurchdringlichen Regenwald von Bwindi. Wir kommen an riesen Farnbäumen und Mahagonibäumen vorbei. Der Ranger erklärt uns, was Gorillas gern essen und zeigt uns die Knospen der Farnblätter, welche sehr viel Wasser enthalten. Wir bewegen uns im nördlichen Teil des Great Bwindi Impenetrable National Park und wollen eine neu habituierte Gorillafamilie erreichen. Wie wird die Begegnung sein mit den sanften Riesen? Wir erfahren, dass die Gruppe seit drei Jahren an Menschen gewöhnt wird und dass sie nun die vierte in Buhoma an Menschen gewöhnte Gruppe ist. Sie besteht aus zwei Babys, vier erwachsenen Weibchen, einem Schwarzrücken (junges Männchen) und einem dominanten Silberrücken. Die tatsächliche Zahl aber steht noch nicht fest, da in einer neu an Menschen zu gewöhnende Gruppe einige Mitglieder noch länger Zeit brauchen. Seit 08.30 Uhr sind wir unterwegs. Eine halbe Stunde laufen wir auf einem steinigen, flachen Wegesteil, wo wir noch ab und zu Einheimischen begegnen, welche Säcke auf ihrem Kopf transportierten. Sie kommen von Murole und laufen ca. 10 Kilometer durch den Wald nach Nkwenda. Aha…jetzt wird es spannend und steil, denn wir biegen rechts in den Regenwald hinein und folgen den Rangern auf einem schmalen Trampelpfad. Gefolgt werden wir von Portern in blauem Anzügen, welche den Touristen die Rucksäcke abnehmen, wenn sie das möchten. Ich möchte nicht. Es wird jetzt auch etwas matschig. Ich bewundere den Regenwald, die Stille gefällt mir gut. Wenn es nämlich steil wird, palavern nur die Porter oder ab und zu hört man Stimmen vom Funkgerät eines Rangers. Hält man aber genügend Abstand verschluckt der Regenwald alle Geräusche. Zu schön!! Das Sonnenlicht am Morgen auf die Blätter dieser wunderschönen Baumriesen, Epiphyten (Pflanzen, die auf andern Pflanzen wachsen, ohne diese zu parasitieren), auf diesen dichten Wald und manchmal den Blick auf noch mehr unendlich, scheinende Weite des Regenwaldes. Zu schön!! Wir sind eine Stunde unterwegs und der Ranger meint, die Gorillafamilie sei in einem Kampf verwickelt und das bedeutet, dass wir vielleicht etwas warten müssen, bis wir sie zu Gesicht bekommen. Eine halbe Stunde später laufen wir gerade an hohem Farngewächs vorbei, als der Ranger leise sagt, wir seinen noch zehn Minuten von den Gorillas entfernt. Uhi…jetzt aber! Wie viele sehen wir? Schauen sie mir auch in die Augen, wie ich auf vielen Fotos gesehen habe? Die ganze Truppe hält an, wir deponieren unsere Rucksäcke, trinken etwas und hören dem Ranger zu. Er meint die Gorillafamilie sei da auf diesem Baum und wartet auf ihren Chef oder bis Luft wieder rein sei. Der Silberrücken ist noch im Kampf verwickelt mit einer anderen Gruppe. Wie laufen etwas in den Wald und wow…ich sehe eine Gorillamama mit ihrem Jungen und noch andere jüngere Tiere, die langsam vom Baum runtersteigen. Ohne Hast, ohne Lärm mit sicheren Griffen klettern sie langsam hinunter. Ich traue fast nicht zu atmen. Wow…das haben meine Augen noch gar nie gesehen. Diese Tiere sind ja richtig gross. Sie versammeln sich an einem Platz und beginnen mit der Fellpflege und ich staune nur… wir sind so nah und endlich traue ich mich Fotos zu machen. Ein Weibchen schaut mir direkt in die Augen und ich zögere. Ist das wundervoll und ich möchte den Moment nicht mit fotografieren zerstören. Sie sieht ernst aus, hat schöne hellbraune Augen und kein bisschen Angst. Das Baby hangelt an Ästen herum, nimmt Stöcklein in den Mund, setzt sich auf den Rücken der Grossen, spielt mit den Lianen oder kuschelt sich an die Mutter. Ich staune, setze mich auf den Boden und beobachte jede Bewegung der sanften, ruhigen Tiere. Einmal macht ein Ranger einen ähnlichen Ton, wie die Gorillas es machen und dann kommt etwas Aufregung in die Familie. Der Schwarzrücken stellt sich vor die Familie und schaut ziemlich ernst drein. Er hat die Beschützerrolle eingenommen, solange der Silberrücken nicht da ist und wär bereit seine Mitglieder zu verteidigen. Das sieht man seiner Haltung sofort an. Aber als er keine Bedrohung ausmachen kann, setzt er sich wieder hin und entspannt sich. Es ist wundervoll so nahe bei den Tieren zu sein und ein unvergessliches Erlebnis, das mich lange begleiten wird. Wir durften anderthalb Stunden bei ihnen sein. Dann machen wir uns auf den Rückweg, wo wir an einer geeigneten Stelle Halt machten, um unseren Lunch zu uns zu nehmen. Mir gehen die wundervollen Bilder durch den Kopf. Zurück am Headquarter, bekommen wir noch alle ein Zertifikat, dass wir am Treck teilgenommen haben. Zufrieden und glücklich, gehe ich nach Hause.

Bwindi NP mit Gorilla Tracking, Lake Bunyonyi 20.08. – 24.08.18

Wir sind spät dran, dafür haben wir mit unseren Freunden von Rukararwe noch Lunch gegessen. Nach Ishaka fahren wir in Richtung Süden nach Kashenyi, wo wir rechts zum Bwindi Impenetrable Forest abbiegen. Über Stock und Stein, durch hügelige Landschaft mit mehrheitlich Bananen – und Kaffeeplantagen erreichen wir kurz vor dem Eindunkeln das Bwindi Community Hospital Guesthouse, wo wir uns auf den Parking stellen. Wir bleiben 4 Nächte bei dem Hospital, lernen viele Mitarbeiter, Ärzte, zwei Volontärinnen und die Community kennen. Beim gemeinsamen Essen erfahren wir interessante Geschichten zum Hospital. Michael malt mit zwei anderen Muzungus Kindern Reifen mit gelber Farbe für den Spielplatz an, ich repariere noch schnell eine Waage. Morgens und abends vollführen die Rotschwanz Colobas Affen ein Spektakel.

Bwindi Community Hospital

Von hier aus kann man ein Tracking zu den Berg Gorillas machen, ein Muss für jeden Uganda Tourist. Das Permit kostet 600 US$!!! Wir haben jedoch keine Permits, versuchen über die Community eines zu bekommen. Die Permits sind über einen längeren Zeitpunkt ausgebucht, so muss man vor Ort versuchen ein nicht Eingelöstes zu ergattern. So fährt Silvana um halb acht zum Headquarter mit dem Boda Boda, Michael und Werni sind noch im Halbschlaf. Schafft es Silvana ein Permit zu ergattern?? Mit Hausaufgaben und Blog Einträgen verbringen wir den Morgen. Michael vermisst seine Mutter: „Warum kommt sie nicht zurück, meinst du sie ist bei den Gorillas??? Verschwunden im Regenwald??“ Dann plötzlich nach 14 Uhr steht sie müde, aber glücklich strahlend im Guesthouse. Am zweiten Tag gelingt es Silvana tatsächlich, sich als letzte Teilnehmerin einer Achtergruppe anzuschliessen- Wow!!! (Spezialbericht Gorillatrecking) Michael hat unter den Spielen im Guesthouse, das Monopoly Spiel entdeckt und möchte unbedingt am Abend Monopoly spielen. Ich habe eigentlich nur schlechte Jugenderinnerungen an das Spiel. An regnerischen Sonntagen spielten wir Monopoly, es führte meist zu Streit und das Spiel haben wir, glaub ich, nie beendet. „Es lebe der Kapitalismus!!!“ Wir spielen bis spät in die Nacht. Am nächsten Tag regnet es in Strömen, da die Naturstrassen sich in gefährliche Schlammpisten verwandeln, beschliessen wir noch einen weiteren Tag zu bleiben. Am Abend steht noch einmal Monopoly auf dem Programm. Silvana geht bankrott schlafen, Michael steht bei Bank und Werni tief in der Schuld. Kurz vor Mitternacht gehen auch wir schlafen.
Nach dem Frühstück fahren wir gegen 10 Uhr los. Wir wollen über eine kleine Piste, die durch den Nationpark führt, zum Lake Bunyonyi fahren. Wir durchqueren den wunderschönen Regenwald, die Strasse führt bis auf 2500 m.ü.M., wo auch die Bambuszone beginnt. Nach jeder Kurve hoffen wir Gorillas, Schimpansen oder Elefanten zu entdecken. Doch nur kurz vor dem Gate aus dem Park entdecken wir ein paar Colobas Affen. Für die rund 70 km Fahrt benötigen wir vier Stunden.

NP Bwindi

In Kabale füllen wir wieder mal den Kühlschrank und fahren zum nahgelegenen Lake Bounyonyi hoch, wo sich viele grosse Muzungus Lodges befinden. In der Kalebas Lodge treffen wir auf unsere Schweizer Freunde Corinne und Oliver „ the slow raiders“. Wir verbringen einen lustigen Abend am Cheminée im Restaurant mit Bier und diskutieren bis in die tiefe Nacht über Afrika. Am nächsten Tag gesellen sich noch zwei südafrikanische Pärchen mit ihren Fahrzeugen zu uns auf den Parking. Am späteren Nachmittag stossen noch Ann und Harald zu uns, die mit einem Unimog über Egypt nach Afrika gereist sind. Sie wollen auch nach Südafrika fahren.

Slow raiders

Lake Bunyonyi oder der See in dem man schwimmen kann

Interessante Geschichten zum See mit seinen unzähligen Inseln findet man unter https://de.wikipedia.org/wiki/Bunyonyi-See.
Die Regenzeit scheint nun langsam Einzug in Uganda zu halten, so ist es Zeit weiterzuziehen ins nah gelegene Ruanda, ein neues Land auf unserem Reiseabenteuer. Wir werden berichten!!

Auf dem Weg nach Kisoro

Vor der ruandischen Grenze

Rukararwe – NGO for Rural Developement 07.08. – 20.08.18

Vorbei an Buwama, wo sich das Njuba Projekt der Luzerner befindet, überqueren wir bei Nabusanke wieder mal den ÄQUATOR. Wir sind auf der südlichen Halbkugel. Es gibt ein simples Experiment, das dir deinen Standort auf der Erde anzeigt, ob du dich auf der nördlichen oder südlichen Halbkugel befindest. (siehe Michaels Blog).

Südliche Halbkugel und Kirchennächtigungsplatz

Nach einem weiteren Kirchennächtigungsplatz in Mbarara, erreichen wir Rukararwe am Dienstagnachmittag, unterwegs haben wir noch unseren Kühlschrank in Busheniy gut gefüllt. Wir werden von den Angestellten freudig begrüsst und richten uns an diesem wunderschönen Ort ein, das Vorzelt wird aufgebaut, eine Feuerstelle errichtet. Chris, der Manager, fährt mit seinem klapprigen Mitsubhisi Pick up vor und überreicht uns eine Staude Bananen. Wir machen einen Rundgang auf dem Gelände, besprechen, was wir arbeiten können. Wir beschliessen ein grosses Loch im Boden des Hauptgebäudes zu betonieren, eine Feuerstelle im Wald zu bauen und viele kleine Reparaturen vorzunehmen. Auch die Solarinstallationen im Hauptgebäude und den Lodges sind in einem erbärmlichen Zustand, die Solarregler fehlen, die Batterien sind alle defekt, da die Batterien direkt angehängt wurden. Chris erklärt uns, dass der dreimonatige Studentenkurs über erneuerbare Energien (Solartechnik), Regenwassergewinnung, Kochtechnik und Bautechnik anfangs September starten wird. Nach Abschluss des Kurses erhalten die Studenten ein Zertifikat, mit dem sich die Chancen auf einen zukünftigen Job verbessern werden. Nachdem wir Chris Money für Zement, Maurerkellen, Nägel usw. überreicht haben, verspricht er das Material am nächsten Morgen mitzubringen. Beim Lagerfeuer besprechen wir, was wir wohl alles arbeiten können, es gibt Arbeit an jeder Ecke. Da Erneuerungen auch immer etwas mit Geld zu tun haben, scheinen diese schon daran zu scheitern. Wir beschliessen ein paar Erneuerungen mit zu finanzieren, da wir ja umsonst auf dem Gelände campieren können. Chris, er ist erst seit zwei Monaten hier im Projekt tätig, möchte natürlich sofort zuerst sein Office einrichten und neu streichen. Ich erkläre ihm, dass zuerst die Wände ausgebessert und das Dach repariert werden muss. So steigen Michi und ich aufs marode Wellblechdach, entfernen das Laub, fixieren die lottrigen Wellbleche wieder mit Nägeln, damit das Wasser richtig ablaufen kann. Danach reinigen wir auch noch ringsherum die Dachrinne, damit das Regenwasser wieder ungehindert in die Zisterne abläuft.
Silvana stöbert in den Räumlichkeiten nach brauchbaren Dingen, repariert Tische und Stühle, pflanzt Geranien in die verwaisten grossen Blumentöpfe, schneidet die Rosen und putzt die Scheiben der Solaranlage fürs Duschen. Wir wollen mit den herumliegenden Lehmziegeln eine Feuerstelle bauen und so bringt Michael motiviert diese mit der Schubkarre in den nahgelegenen Wald (besser als Mathe zu büffeln).

Tatkraft und Kaffeeblütenzeit (der süsse, betörende Duft muss man selber erleben)

Am nächsten Mittag kriegen wir endlich den Zement und die Maurerutensilien. Bis am späten Abend ist das grosse Loch im Boden schon verschwunden. Auch hier hilft Michael tatkräftig mit. Da viele Maurerarbeiten anstehen, engagiert Chris zwei lokale Maurer, die sich um all die Reparaturarbeiten in den Lodges und Gebäuden kümmern. Jeden Abend machen wir ein grosses Lagerfeuer, Holz gibt es genug, es liegt überall herum und so können wir jeden Tag am Feuer kochen. Am nächsten Tag nehmen wir die Feuerstelle in Angriff, aus einem Erdloch entnehmen wir die Lehmerde, vermischen sie mit Wasser in der Schubkarre. So bringen wir den Mörtel auch zum Feuerplatz und konstruieren die Grundplatte des Ofens. Wir haben uns an die Arbeitsgeschwindigkeit der Einheimischen bald angepasst, sitzen und diskutieren mit den Angestellten über Dies und Das. Für das neue Eingangsgate muss das Holz zuerst im nahen eigenen Eukalyptuswald geschlagen werden. Die jungen Eukalyptusstämme müssen zuerst auch noch geschält werden. So verfliegen die Tage, ohne dass wir wirklich streng arbeiten, das Moto „die Zeit totschlagen“, ist an der Tagesordnung. Am Samstag fahren wir zusammen mit Chris nach Bushenyi zum Grosseinkauf. Wir machen noch einen Abstecher zu einem Restaurantplatz, der ausserhalb von Busheniy liegt. Hier treffen sich die Einheimischen jeden Samstag zum Essen. Es gibt Pork und Chicken, Vegetables, Matoke und Meerit. Die Restaurants sind in einem grossen Kreis angeordnet und der Geruch von gegrilltem Fleisch und Huhn erfüllt den ganzen Platz. Wir schlagen uns den Bauch voll, kaufen gleich noch 2 kg frisches Pork dazu.

KABAGARAME, wo die Einheimischen sich treffen, feiern und fein Essen

Am Sonntag kommt eine deutsche Reisegruppe nach Rukararwe für den Banana Trail. Wir schliessen uns Ihnen an und besuchen einen Bananenfarmer, der uns in die verschiedenen Bananenarten erläutert, auch über die Pflanzungen der Bananen ( Die Banane – Mehr in Michaels Blog) Mit einer speziellen Sorte Bananen kann man sogar Bananenbier brauen, nach einer einwöchigen Reifezeit erhält man ein 12 %iges Starkbier. Mit Hilfe von einer Destillationsbrücke wird aus diesem Bier ein Bananen Gin destilliert. Durch mehrmaliges Destillieren erhöht sich der Alkoholgehalt. Hier in Uganda ist der Gin stark verbreitet, der pro Kopf Konsum von Alkohol ist in Uganda am höchsten, verursacht viele Probleme, die wir auch bei uns in Europa bestens kennen. Nach der interessanten Führung essen wir noch mit der Gruppe zusammen Lunch in Rukararwe. Jeden Sonntag trifft sich eine Gruppe von Witwen, um über Verbesserungen in ihrem täglichen Leben zu diskutieren. Jeden Montag findet morgens eine Sitzung statt, wo das Wochenprogramm besprochen wird und die Resortleiter über ihre Aktivitäten berichten. Heute stösst sogar der Chairman von Rukararwe aus Kampala angereist, dazu. Am Nachmittag beginnen wir mit der Renovation des Eingangstors. Die alte Beplankung muss entfernt werden. Danach belegen wir das Torgerüst mit neuen geschälten Eukalyptusstämmen. Mit meiner Akkubohrmaschine bohre ich die Löcher vor, um sie danach anzunageln. Dadurch verhindert man, dass die Stämme sich spalten. Die Arbeiter bestaunen meine Akkubohrmaschine. Als ich meine Akkutrennscheibe hervorzaubere, bringt mir Johnsen, der Waldpfleger, all seine stumpfen Pangas (Macheten) zum Schleifen. Er lacht, möchte sich auch so eine kaufen, um damit in den umliegenden Dörfern Pangas zu schleifen, er könne dann viel Geld verdienen. Wir weihen auch noch unsere Feuerstelle im Wald ein und backen ein richtiges Brot. Die Woche verstreicht schnell. Schon ist es Freitag und die deutsche Volontärin Reka beginnt ihre Arbeit in Rukararwe. Das Tor wird endlich fertig, auch viele kleine andere Arbeiten können wir erledigen, Silvana gibt noch neue Sitzkissen in Auftrag, für 170000 UGX (ca. 45 US$). Kaum ist das Geld bezahlt, kommen Stoff und Matratzen schon mit dem Boda Boda angefahren. Doch die hauseigene Nähmaschine streikt, auch ich scheitere an der rund 100 jährigen deutschen Nähmaschine, bei der schon viele wichtige Teile fehlen. Der untere und obere Faden verbindet sich nicht mehr zu einem Stich. Es wird ein Mechaniker gesucht, zwei Tage später erzählt man uns, die Maschine sei nun repariert, was ich leider nicht mehr nachkontrollieren kann. Am Sonntag beschliessen wir die nahgelegene protestantische Kirche zu besuchen, pünktlich um 10 Uhr finden wir uns im praktisch leeren Gotteshaus ein, der Pfarrer, Vater von Raymond, einem Rukararwe – Waldarbeiter beginnt mit seiner Predigt. Die Türen stehen offen, die Menschen tröpfeln langsam ein, Kinder mit kleinen Kindern, wunderschön farbig gekleidete Frauen, herausgeputzte Männer füllen die Kirche, es werden noch zwei Kinder getauft. Immer wieder wird freudig gesungen, geklatscht, begleitet von einem elektrischen Piano und einem Rhythmusinstrument. Zum Schluss wird die Kirchengemeinde mit Geld und Esswaren beschenkt. Diese werden am Schluss versteigert. Hühner, Kochbananen, Zuckerrohr, Ananas, Merit (Hirse)und vieles mehr.

Kirchengang auf afrikanisch

Nach rund drei Stunden machen wir uns müde auf den Heimweg durch den Heilpflanzenwald, zurück zu unserem Old Monk. Wir beschliessen am Montag nach rund vierzehn Tagen abzufahren. Das Wetter hat gewechselt in den letzten Tagen, die Regenzeit hält scheinbar Einzug in Uganda. Nochmals nehmen wir an der montäglichen Sitzung teil, bedanken uns bei der Gemeinschaft für diese lustigen zwei Wochen. Doch sind wir auch froh, den Ort zu verlassen. Wir sehen, dass es schwer ist Veränderungen zu erzielen und wir sind uns nicht sicher, ob die Menschen hier unsere Hilfe wirklich brauchen. Sicherlich werden wir Rukararwe bei unserer Rückkehr nach Uganda, unsere neu gewonnenen Freunde Aeby, Wenny, Chris, Nixon, Johnson, Ephrim Raymond, Nicolas, Robert, Namara Prima…besuchen.

Abschied

Namara Prima wird mir fehlen…sie ist auch traurig, als wir gehen (kein Lachen auf dem Foto)

Die längste Mondfinsternis des Jahrhunderts und Michaels Schulsachen 25.07. – 06.08.18

Nach dem eindrücklichen strapaziösen Wandertrecking im Rwenzori Nationalpark machen wir uns auf den Weg zurück nach Kampala. Wir fahren eine kleine Piste durch idyllische Bananen – und Kaffeeplantagen, eingebettet zwischen erloschenen Vulkanen und Kraterseen. Wir übernachten beim Kibale Forest, wo Schimpansen-Trecking angeboten (200 US$/ pp)  wird. Wir übernachten im wunderschön gelegenen Chimpanze Forest Guesthouse.in der Nähe des Parks. Hier können wir all unsere Wäsche von der Wanderung gründlich waschen, es gibt „Hot Shower“. Spät am nächsten Tag machen wir uns auf nach Fort Portal, nach dem Grosseinkauf, Bier und Wein. Die Nacht verbringen wir im Kalitasi Backpapers. Wir müssen bei jedem Nachtlager um die Übernachtungs „ Fee“ feilschen, eine mühsame Angelegenheit. Jede Nacht kostet uns ca. 5 bis 10US$ per Person, das macht Afrika richtig teuer!! Auf der Fort Portal-Kampala Road, eine schlechte mit Schlaglöchern übersäte Tamac Road, fahren wir bis Kiteny, wo wir auf einer kleinen Piste Richtung Viktoria Lake abstechen. Wir möchten noch die Luzerner Familie in Buwama besuchen, die hier eine, von der Schweiz finanzierte, Armenschule betreiben (NJUBA) und auch andere Hilfsprojekte für die Community anbieten. Heute, am 27. Juli, steht die längste Mondfinsternis des Jahrhunderts an. „Heute suchen wir wieder mal einen kostenlosen Schlafplatz“, heisst das Motto. Tatsächlich erspähen wir eine Kirche auf einem Hügel am Rande des Städtchens Buganda. Der Referent David begrüsst uns freundlich, welcome. Wir stellen unseren Old Monk auf dem Hügel neben der Kirche auf. Wir kriegen Besuch von der ganzen Kirchenführung und zuletzt kommt gar der Bishoph Michael mit seiner Frau angefahren. Es gibt ein Fotoshooting und ein Segensgebet. Er möchte uns eigentlich in seine Residenz einladen, doch wir schlagen das Angebot aus. Am westlichen Horizont kann man schon das Licht des Vollmondes erspähen. Wir sitzen unter dem Sternenhimmel, beobachten wie sich der Erdschatten vor den Mond schiebt. Neben dem Mond leuchtet auch der Mars, er befindet sich momentan auf seiner Umlaufbahn am nächsten zur Erde, so erscheint er momentan grösser. Müde, nach Mitternacht legen wir uns schlafen, die Finsternis ist noch nicht zu Ende.

Bischof Michael

Am Samstag erreichen wir Buwama gegen Mittag. Das Schweizer „NJUBA“ Schoolprojekt finden wir bald. Heute herrscht wenig Betrieb, ein paar Angestellte und Kinder sind vor Ort. Es gibt Maniok (Kochbanane) mit Bohnen. Claudia und Daniel, das Leiterpaar begrüsst uns herzlich und Michael findet sofort Anschluss an die Kinder Nelio und Yael. Beim gemeinsamen Mittagessen mit der Gemeinschaft lernen wir das Schulprojekt näher kennen. Es sind auch noch Daniels Cousine und deren Vater da, der seit über dreissig Jahre in Ostafrika lebt, dann die Frau des Bürgermeisters von Malters (Luzern) und Andres, der hier eine Aquaponik Pflanzung aufstellt. Da die Kinder am Wochenende frei haben, treffen wir uns zum Nachtessen auf der Terrasse. Andres bringt Rösti, ich koche Pork Gulasch, es gibt ein leckeres Buffet. Wir diskutieren und fachsimpeln, die Mücken lassen uns nicht in Ruhe so ziehen wir uns zurück, gute Nacht. Mit einem richtigen Sonntagsbuffet beginnen wir den Tag wieder bei Daniel und Claudia. Sie erzählen, dass sie die zwei Freitage richtig geniessen. Michael vergnügt sich mit den anwesenden Kindern, wir machen einen Rundgang durch das grosse Gelände. Es gibt eine grosse Hühnerfarm, eine Schweinekoppel, sogar ein paar Rinder. Mit Hilfe eines Holz-Häcklers (aus der Schweiz) werden die Holzschnitzel zusammen mit dem Kot von Mensch und Tier zu Kompost verarbeitet, ein Bio- Meiler bringt warmes Wasser für die Dusche, es gibt ein Regenwasserfiltersystem. Auf dem einst kargen Boden ist eine richtig e grüne Oase entstanden mit vielen grossen Bäumen und einem grossen Gemüsegarten. Am Nachmittag führen die Angestellten ein Tanztheater auf, begleitet von Trommeln und Gesang über Themen, die Afrika sehr betrifft (Armut, Aids, Alkohol, usw.). Daniel filmt die Aufführung, die Familie fliegt für zwei Monate in die Schweiz zurück. In dieser Zeit findet die Generalversammlung des Vereins statt, wo das Leiterpaar Rechenschaft über die geleistete Arbeit des vergangenen Jahres ablegen muss. Beim Abendessen diskutieren wir über ein allfälliges Volontariat unsererseits ab Mitte Oktober. Am Montagmorgen besuchen wir noch die Baustelle der neuen Schule. Auf einem Nachbargelände entsteht bis nächsten Januar eine weiterführende Schule für ca. 200 Kinder. Momentan gehen ca. 160 Kinder hier in „Njuba“ zur Schule, ca.40 Angestellte aus dem Umfeld der Kinder finden hier eine Arbeit. Wir verabschieden uns, Silvana kriegt noch einen ganzen Karton Eier. Nun haben wir Zeit bis Anfangs Oktober über eine allfällige Rückkehr nach Uganda nach zu denken.

NJUBA

Auf nach Kampala. Wir steuern wieder das „Backpackers“ an. Unser Paket kommt schon bald nach Kampala, Romina, die Schweizer Konsulin wird es uns mitbringen. Sie hat uns zur 1.Augustfeier in ihrer Residenz eingeladen. Da die Feier erst am 4. August stattfindet, haben wir noch ein paar Tage Zeit. Wir brauchen alle ein paar neue Klamotten und Schuhe, die wir auf dem grossen Ovino Market finden. Hier findet man alles!!! Auch bringt uns ein Boda Boda zwei neue Reifen für unseren Saviem, die Michael und ich gleich am Abend montieren. Auch unsere Roadtax müssen wir noch erneuern, wir durchqueren Kampala, besuchen noch Fritz, den Onkel von Daniel, der schon lange in Uganda lebt, in seinem kleinen Restaurant. Er weiss viele Räubergeschichten aus dem Kongo und Uganda zu erzählen. Mit Pork Spiessen und Chips ausgerüstet, verbringen wir den Abend in der Red Chilli Lodge am Swimmingpool. Gegen fünf Uhr am nächsten Abend erreichen wir die Schweizer Residenz. Die Kantons Wimpel und Schweizerfähnchen empfangen uns. Wir helfen noch ein wenig bei der Vorbereitung des Festes. Romina überreicht uns unser Paket. Alle Schulbücher der 6.Klasse für Michael, ein paar Kleinigkeiten für unseren Old Monk, ein neues Handy für Werni, zwei Sackmesser(seit Djibuti vermissen wir diese sehnsüchtig), sogar drei Packungen Schokoladenpudding haben den Weg nach Kampala gefunden- mmmmmmmmhhhhhhh!!!!!

Bald trudeln die ersten Gäste ein, es macht Spass wieder mal vertrautes Schweizerdeutsch zu sprechen. Viele arbeiten hier bei Hilfsprojekten, einige haben sich nach der Pensionierung hier niedergelassen, ca. 110 Schweizer wohnen in Uganda. Die Gastgeberfamilie hat sich in Schweizertrachten gestürzt. Eine richtige Festtafel erwartet die Gäste, mit Spannferkel, richtigen Schweizer Bratwürsten und Cervelats feiern wir etwas verspätet den Nationalfeiertag. Es gibt sogar noch ein richtiges Feuerwerk. Spät legen wir uns schlafen, Romina, Mark und die drei Kinder Robin, Amanda und Nelson möchten das wir noch bleiben. Michi kann sogar am Nachmittag mit Tante und den Kindern ins Kino. Wir arbeiten an unserem Blog, nützen das gute Wifi, Romina und Mark haben sonstige Verpflichtungen. Wir geniessen die herrliche Aussicht auf Kampala, sogar den Viktoria See kann man erspähen. Nochmal ein grosses Dankeschön an Romina und Mark an dieser Stelle für die wunderschöne 1.Augustfeier. Nach dem Frühstück verabschieden wir uns, es ist Zeit um weiterzuziehen, wir haben versprochen nochmals beim „NGO“ Projekt Rukurarwe bei Bushenyi vorbei zu schauen.

1. Augustfeier bzw. 4. Augustfeier