Von Mwanza fahren wir dem Victoria Lake entlang nach Mugumu zum Giraffe Garden Hotel. Hier bleiben wir zwei Nächte, es ist Zeit, wieder einmal ein wenig intensiv Schule zu machen. Deutsch Grammatik-Plusquamperfekt, Futur I und andere überlebenslebenswichtige Erkenntnisse. Vor lauter Schreck bleibt das Sprachland Buch in der Lodge liegen – ein Zeichen???
Am zweiten Tag verabschieden wir uns vom Hotel Staff. Michael hat noch eine Zeichnung für den Koch gezeichnet.
Giraffe Garden Hotel und Patrick und Übernachtung am Marariver
Wir wollen gegen Abend in den Serengeti Nationalpark eintauchen und ganz zur kenianischen Grenze hochfahren, wo der Mara River die Grenze bildet. Der Ort, wo die Gnu- und Zebra Herden zweimal im Jahr diesen Fluss überqueren (Migration). Angetrieben von der Regenzeit, um das grüne, junge Gras zu fressen, nach der langen Trockenzeit. Wir scheinen zur richtigen Zeit hier zu sein. Es hat kurz geregnet und verwirrt sind schon viele Gnus am River, grosse Herden haben schon den Fluss überquert. Nach einer stündigen Diskussion haben wir das over- Night Permit in der Tasche. Im Computer konnte man unser Nachtlager nicht eintragen, obwohl wir die Zusage hatten, durch den Eintrag eines anderen Schlafplatzes hat sich der ganze Trip um 50 US$ verteuert. 470 US$ für 24 Stunden Parkbesuch!!!crazy!! Wir fahren zu unserem Schlafplatz, durch die Verzögerung am Gate erreichen wir den Schlafplatz auf schlechter Piste erst in der Dunkelheit. Einsamer Platz direkt am Mara River, die Hippos begrüssen uns, Augen funkeln in der Nacht. Was für ein Schlafplatz, 110 US$ ärmer, die Geräusche der Wildtiere, die Stille, der Sonnenaufgang, wow!!
Um 5.30 Uhr ist Tagwache, die Tiere warten nicht. Es wird ein staubiger Tag auf schlechten Pisten, der Serengeti Park ist riesig. Rund 180 km fahren wir, verfolgen die Toyotas mit den Muzungus. Wir erspähen zwei junge Leopardenbabys, die in einem Flussbett spielen und scheinbar auf die Mutter warten.
Zwei Leopardenjungen…jupiii!
Wir hören, dass zwei Gruppen Gnus sich am Mara River besammeln, um ihn zu überqueren. Alle Fahrzeuge beobachten die Versammlung aus grosser Distanz, die Tiere tasten sich zum Fluss vor, die ersten stehen im Wasser, die Gruppe ist in Bewegung. Auch sind plötzlich alle Fahrzeuge in Bewegung, alle wollen in erster Reihe stehen. Riesige Teles beobachten, wie ca. 200 Tiere den Fluss überqueren, Krokodile versuchen sich an einem Bein festzufressen, doch alle erreichen das Ufer, nur ein paar wenige drehen um und verbleiben am Ufer.
Gnus, Krokodile, Hippos, Wasservögel und Elefanten am Marariver
Eine Herde Elefanten beobachtet die gefährliche Flussüberquerung und bewegt sich grasend auf die Fahrzeuge zu. Jungtiere, Mütter und Bullen passieren keine 5 m unseren Saviem. Michael und Silvana haben immer noch ein Elefantentrauma, sie beobachten die Situation ziemlich nervös.
Elefanten ganz dicht am Bus
Tierbeobachtungen am Marariver
…noch mehr Tierbeobachtungen
Giraffen und noch andere Elefantenherden stöbern wir auf, Beutetiere der Löwen hat es überall, Zebras, Gazellen Gnus und Springböcke. Nur die „Könige der Tiere“ lassen sich nicht blicken.
Game-Drive am Tag…jede Minute wird ausgenutzt in der Sernegeti!
Die Zeit drängt wir müssen das Gate erreichen. Den Plan zum Ngorongoro Vulkan zu fahren müssen wir aufgeben, wir beschliessen zum Klein‘s Gate zu fahren, um von hier zum Natronlake zu gelangen. Der See liegt in einem sehr kargen Gebiet, wir treffen auf Massais die hier ihre Rinder, Schaf und Geissherden hüten, Bäume hat es praktisch keine, nur dürres Gras und Büsche. Nach anstrengenden 50 km erreichen wir das erste grössere Dorf Wasso, wo wir übernachten können. Hundemüde mit staubiger ausgetrockneter Kehle, trotz Feierabendbier fallen uns bald die Augen zu. Auf den letzten Kilometern hat auch noch die Bremslampe aufgeleuchtet, schauen wir morgen nach, die rechte Hinterradbremse verliert Öl. Am Morgen nach dem Frühstück reinige ich die Bremsbeläge, die untere Führung der Bremsbacken ist nicht mehr in Ordnung, die Bolzenverbindung ist ausgeschlagen. Behelfsmässig repariere ich die Bremse, sie scheint dicht zu sein.
Wasso
Mit zweistündiger Verspätung geht es weiter zum Natronsee auf einer staubigen, sandigen und schlechter Piste. Bald entdecken wir den See am Rande des bekannten heiligen, aktiven Vulkan der Massais, dem Ol Doinyo Lengai. Doch dauert es noch ewig bis wir unseren Schlafplatz am Südufer des Sees erreichen. Mit herrlichem Ausblick zum Vulkan stellen wir unseren Old Monk unmittelbar neben dem Swimmingpool auf. Der Natronsee gehört zu den sodareichsten Seen der Welt, ist nur ca. 4m tief und beherbergt eine grosse Zahl von Flamingos, bedingt durch die Regenzeit und Dürre ist die Grösse des Sees sehr unterschiedlich.
Auf dem Weg zur Lengai Lodge
Am zweiten Morgen besuchen uns zwei Ranger und fragen nach dem Permit für die Lake Natron Region. Permit??? Sie rechnen uns vor, dass wir pro Tag mit Campinggebühren und für unseren Old Monk 112.10 US$ bezahlen müssen, total 224.20 US$. Das Frühstück bleibt uns im Halse stecken. Zum Schluss einigen wir uns auf die Bezahlung für nur einen Tag. Nun müssen wir zu einer anderen Lodge mit Internet fahren um das Permit dort online zu lösen. Kurz nach Ausgang des Dorfes erreichen wir eine Schranke, wo wir lokale Gebühren von nochmals 124 US$ bezahlen!!! Wir schleichen über die holprige Piste um den Ol Doinyo Lengai Vulkan, der Saviem kämpft sich durch den vulkansteinigen Untergrund, die Reifen leiden.
Lengai Lodge und weiter Richtung Mto wa Mbu
Schöne Baobab Bäume
Bald fahren wir auch am Ngorongoro Vulkan vorbei und erreichen endlich wieder die Zivilisation und die geteerte Hauptstrasse. Frisches Gemüse, Milch, Wasser und Bier und nach kurzer Fahrt erreichen wir die neu eröffnete Migombani Lodge.
Migombanilodge, Lake Manyara
Eine wunderschöne, gepflegte Oase mit herrlichem Ausblick auf den Lake Manyara, Hot Showers und Swimmingpool. Zwei Tage erholen wir uns hier von den Strapazen der letzten, staubigen Tage. Wir möchten anschliessend die Schweizer Familie auf der nahgelegenen Darakuta Ranch (www.darakuta.co.tz/wp/ranch/ ) besuchen. Telephonisch melden wir unsere Ankunft an und fahren bei Mogugu von der Strasse ab und erreichen nach ca.17 km die Farm. Raffi, Rita mit den zwei erwachsenen Söhnen Florian und Roman bewirtschaften die Ranch seit 1986. Auch gibt es hier ein Hydropower Kraftwerk, das nun seit einigen Jahren Strom ins Netz liefert. Wir erkunden die Farm, klettern den Bergbach hinauf zur Kraftwerkfassung, hören nachts die Geräusche von Hyänen und Buschbabys, sogar Leoparden soll es hier geben, auch andere Wildtiere scheinen von den nahgelegenen Manyara- und Tarangiere Park einzuwandern.
Darakuta Ranch
Hydropower Kraftwerk kleine und grosse Version
Scharterfelsen
Am zweiten Abend besucht Marcel, auch ein Farmer zusammen mit seinem Sohn Silvio die Ranch und lädt uns zu einem Besuch ein. Das Wetter scheint umzuschlagen, alle warten auf die bevorstehende „Kleine Regenzeit“, die nun im Oktober beginnen sollte.
Kilimangu, die Farm von Marcel
Das Haus Von Marcel
Arbeit..Schularbeit..Blog
Tierzählung
Farmtiere
Schweine dürfen hier weiden und die sind dann entsprechend müde…soo läss! Schweinemüde!
Der Besuch der Nachbarfarm endet mit einem viertägigen Camp, wir kochen und grillieren zusammen, Michael kann in der Tilapia-Fischzucht fischen. (Mehr vom Fischen in Michi`s Blog)
Nun heisst es Abschied nehmen. Wir fahren nochmals zur Darakuta Ranch, verabschieden uns von den Schweizer Freunden, bedanken uns für die unvergessliche Woche. Wir schlagen unser Nachtlager am Scharten Fels auf, ein wunderschöner Platz mit einem grossen Fels, hier haben die Söhne von Raffi und Marcel ihre Jugend genossen, mit ihren Privat Lehrern Aufgaben gemacht und gezeichnet. Vor dem Sonnenaufgang mit schnellem Frühstück fahren wir von der Ranch zum nahgelegenen Gate vom Tarangire Nationalpark. 172 US$ für einen Tagesausflug. Der Tarangire Nationalpark ist bekannt für die hohe Dichte an Wildtieren. Die Pisten sind wesentlich besser als im Serengeti. Wir fahren durch zum Teil verbrannte Savannen Gebiete zum Silale Swamp, einem riesigen grünen Sumpfgebiet. Inmitten entdecken wir weidende Elefanten und Büffelherden. Am Rande erspähen wir tatsächlich zwei Löwen, ein Männchen und ein Weibchen, endlich haben wir die Könige gefunden. Bald stellen wir uns zu anderen Safariteilnehmer bei einem grossen Baum. Was sitzt denn da?? Ein Prachtexemplar von einem Leoparden liegt entspannt auf einem grossen Ast. Lange beobachten wir das wunderschön gezeichnete Tier. Elefantenherden, Giraffen, Zebras ,Gnus, viele bunte Vögel, Strausse, Geier und Büffel u.s.w., immer wieder gibt es etwas zu entdecken. Den Lunch geniessen wir auf unserem Roofdach und beobachten die vorbeiziehenden Elefanten und Zebras. Die Tiere warten auch sehnsüchtig auf die bevorstehende Regenzeit, das Weideland ist dürr, alle laufen zum ausgetrockneten Flussbett, um aus den verbleibenden Wasserlöchern zu trinken. Zum Abschluss besuchen wir kurz vor dem Gate die „Tarangire Safari“ Lodge, um unsere staubigen Kehlen zu befreien. Von der Terrasse erhalten wir nochmal ein Abschlusseindruck der Weite des Parks, erspähen eine Giraffen inmitten des Flussbettes und beobachten die frechen Affen.
Tarangire Nationalpark ist der Lieblingspark von Michael; wie die Serengeti, nur kleiner!
Der erlebnisreiche Tag ist noch nicht beendet, wir müssen noch rund 80 km in Richtung Arusha fahren zum bekannten Meserani Snake Park, ein beliebter Zwischenstopp und Übernachtungsplatz. Unterwegs beginnt der Old Monk zu stottern, der Dieselvorfilter ist verstopft, nach kurzem Stopp erreichen wir den Park. Hamburgers mit Chips und Bier beenden den langen Tag.