Archiv für den Monat: Oktober 2018

Vom Meserani Snake Park zur Irente Farm 10.10.18

Müde erreichen wir nach dem Game Drive durch den Tarangire NP abends den Meserani Snake Park, unseren Schlafplatz. Belohnt mit Meat Burger, Chips und Bier. Die Bilder der vielen Wildtiere begleiten uns in den Schlaf. Wir bleiben zwei Tage an diesem coolen Ort. Das Besitzer Ehepaar hat hier vor rund dreissig Jahren, ein kleines Paradies, ja ein ganzes Dorf erschaffen. Sie waren die ersten, die sich hier im Massai-Gebiet niederliessen. Es gab nur die Pistenstrasse und mittlerweile steht ein kleines Dorf hier. In der Bar hängen T-Shirt’s von den vielen Touristen, Passphotos, Zeichnungen, beschriftete Geldnoten und viele andere Souvenirs. Hinter dem Restaurant gibt es einen „Snake Park“. Hier kann man die giftigsten und gefährlichsten Schlangen Afrikas, und Südamerikas bewundern. In Aussengehegen trifft man auf stattliche Krokodile und Kaimane. Zweimal streifen wir durch den Park, bewundern die wunderschönen Tiere. Michaell zeichnet für die südafrikanischen Besitzer eine Gaboon Viper, die hauptsächlich im Sudan beheimatet ist. Neben der von Touristen vielbesuchten Campsite, bietet der Besitzer auch einen Reparaturplatz für Trucks und Cars an. http://www.meseranisnakepark.com/ Neben der Campsite steht das Meserani Hospital. Es ist spezialisiert auf Schlangenbisse und die Anlaufstelle bei Schlangenbissen. Die Massai haben noch ein Museum gestaltet, wo ihre Lebensweise und Rituale anschaulich dargestellt werden. Dahinter warten schon die Souvenir Shops der Massai auf ihre Kundschaft. Michael bekommt noch ein T-Shirt geschenkt.

Snakpark und die liebe “Ma”

Unterwegs nach Moshi; Arusha und Monte Meru

Unser nächster Zwischenstopp ist in Moshi, das unterhalb des wuchtigen Vulkan Kilimanscharo (5989m.üM) liegt. Zwei Nächte verbringen wir im Keys Hotel, schlemmern am Frühstücksbuffet und schwimmen im Swimmingpool. Von hier aus starten viele Touristengruppen die rund 6 tägige Wanderung (rund 1300-2000 US$ pro Person) zum Kili. Im Hotel herrscht Hochbetrieb, die Gepäckstücke werden gewogen, Esswaren aufgeladen, viele Porters versammeln sich, es herrscht eine richtige Aufregung. Wir besuchen den Kilimanscharo am Bahnhof von Moshi. Es ist ein heruntergekommener Ort, die Blütezeit dieser Eisenbahnstrecke liegt schon Jahrzehnte zurück. https://de.wikipedia.org/wiki/Usambarabahn Von hier aus lässt sich der Berg am besten fotografieren. Bei einem Sonnenuntergangsbier warten wir bis der Wolkenschleier den Berg freigibt. Doch heute erspähen wir leider nur den Wolken umhüllten, schneebedeckten Gipfel, aber auch der stillgelegte Bahnhof bietet uns viele lustige Sujets für Fotos.

Moshi und Kili und hier gibt es Indianer, die hören wollen, wenn der Zug einfährt!

Im Zebra Camp unterhalb der Usambara Mountains am Pangani River stellen wir unseren Old Monk zum Nachtlager auf. Ein lauschiges Plätzchen mit Baboon Affen, Buschbabys, grasenden Eseln und Hot Shower.

Panganiriver, Sisal, Usambara Mountains und “lustige” Hinweisetafeln

Die Usambaraberge sind unser nächstes Ziel, hier findet man noch Reste von Regenwäldern, die seit ca. 30 Millionen Jahren existieren. Die Deutschen besetzten das Gebiet im Jahre 1895, errichteten hier Farmen, riesige Plantagen, rodeten den Urwald, errichteten Missionsstationen und Höhenkliniken, der Ort Lushoto hiess damals Wilhelmtal. https://de.wikipedia.org/wiki/Usambara-Berge.

Chamäleon, die “süssen” Glücksbringer

Wir machen einen ausgedehnten Walk zum Cliff, bewundern die Aussicht auf die grosse daruntergelegene Ebene, über einen Trampelpfad an der Krete besuchen wir die verschiedenen View Points, verfolgt von einer Kinderschaar.

Spazieren und die Aussicht mit einer fröhlichen Kinderschar geniessen

In der Irente Farm logieren wir in der Campsite. Diese riesige Farm beherbergt ein Waisenhaus mit Schule, eine Blindenschule, eine Lodge mit Restaurant und Campsite und eine riesige Farm mit einer kleinen Käserei, wo Tilsiter hergestellt wird. Wir streifen durch die Farm, besuchen die Käserei.

Käserei

Früher befand sich auch noch ein Mental Hospital auf dem Gelände, dieses befindet sich heute jedoch an einem anderen Ort. https://www.irentefarmlodge.com/
Heute wollen wir weiter, doch die Sonne, der schöne Ort, die vorbeifliegenden Nashornvögel, Cameleons, und die Stille dieser Oase ändern unseren Plan – wir bleiben!!!:-)

Schönes Usambaragebiet, die bekannten Usambaraveillchen; hier gedeihen Kaffee, Mandeln, Bananen und Vieles mehr

Die Nationalparks in Tanzania 06.10.18

Von Mwanza fahren wir dem Victoria Lake entlang nach Mugumu zum Giraffe Garden Hotel. Hier bleiben wir zwei Nächte, es ist Zeit, wieder einmal ein wenig intensiv Schule zu machen. Deutsch Grammatik-Plusquamperfekt, Futur I und andere überlebenslebenswichtige Erkenntnisse. Vor lauter Schreck bleibt das Sprachland Buch in der Lodge liegen – ein Zeichen???
Am zweiten Tag verabschieden wir uns vom Hotel Staff. Michael hat noch eine Zeichnung für den Koch gezeichnet.

Giraffe Garden Hotel und Patrick und Übernachtung am Marariver

Wir wollen gegen Abend in den Serengeti Nationalpark eintauchen und ganz zur kenianischen Grenze hochfahren, wo der Mara River die Grenze bildet. Der Ort, wo die Gnu- und Zebra Herden zweimal im Jahr diesen Fluss überqueren (Migration). Angetrieben von der Regenzeit, um das grüne, junge Gras zu fressen, nach der langen Trockenzeit. Wir scheinen zur richtigen Zeit hier zu sein. Es hat kurz geregnet und verwirrt sind schon viele Gnus am River, grosse Herden haben schon den Fluss überquert. Nach einer stündigen Diskussion haben wir das over- Night Permit in der Tasche. Im Computer konnte man unser Nachtlager nicht eintragen, obwohl wir die Zusage hatten, durch den Eintrag eines anderen Schlafplatzes hat sich der ganze Trip um 50 US$ verteuert. 470 US$ für 24 Stunden Parkbesuch!!!crazy!! Wir fahren zu unserem Schlafplatz, durch die Verzögerung am Gate erreichen wir den Schlafplatz auf schlechter Piste erst in der Dunkelheit. Einsamer Platz direkt am Mara River, die Hippos begrüssen uns, Augen funkeln in der Nacht. Was für ein Schlafplatz, 110 US$ ärmer, die Geräusche der Wildtiere, die Stille, der Sonnenaufgang, wow!!
Um 5.30 Uhr ist Tagwache, die Tiere warten nicht. Es wird ein staubiger Tag auf schlechten Pisten, der Serengeti Park ist riesig. Rund 180 km fahren wir, verfolgen die Toyotas mit den Muzungus. Wir erspähen zwei junge Leopardenbabys, die in einem Flussbett spielen und scheinbar auf die Mutter warten.

Zwei Leopardenjungen…jupiii!

Wir hören, dass zwei Gruppen Gnus sich am Mara River besammeln, um ihn zu überqueren. Alle Fahrzeuge beobachten die Versammlung aus grosser Distanz, die Tiere tasten sich zum Fluss vor, die ersten stehen im Wasser, die Gruppe ist in Bewegung. Auch sind plötzlich alle Fahrzeuge in Bewegung, alle wollen in erster Reihe stehen. Riesige Teles beobachten, wie ca. 200 Tiere den Fluss überqueren, Krokodile versuchen sich an einem Bein festzufressen, doch alle erreichen das Ufer, nur ein paar wenige drehen um und verbleiben am Ufer.

Gnus, Krokodile, Hippos, Wasservögel und Elefanten am Marariver

Eine Herde Elefanten beobachtet die gefährliche Flussüberquerung und bewegt sich grasend auf die Fahrzeuge zu. Jungtiere, Mütter und Bullen passieren keine 5 m unseren Saviem. Michael und Silvana haben immer noch ein Elefantentrauma, sie beobachten die Situation ziemlich nervös.

Elefanten ganz dicht am Bus

Tierbeobachtungen am Marariver

…noch mehr Tierbeobachtungen

Giraffen und noch andere Elefantenherden stöbern wir auf, Beutetiere der Löwen hat es überall, Zebras, Gazellen Gnus und Springböcke. Nur die „Könige der Tiere“ lassen sich nicht blicken.

Game-Drive am Tag…jede Minute wird ausgenutzt in der Sernegeti!

Die Zeit drängt wir müssen das Gate erreichen. Den Plan zum Ngorongoro Vulkan zu fahren müssen wir aufgeben, wir beschliessen zum Klein‘s Gate zu fahren, um von hier zum Natronlake zu gelangen. Der See liegt in einem sehr kargen Gebiet, wir treffen auf Massais die hier ihre Rinder, Schaf und Geissherden hüten, Bäume hat es praktisch keine, nur dürres Gras und Büsche. Nach anstrengenden 50 km erreichen wir das erste grössere Dorf Wasso, wo wir übernachten können. Hundemüde mit staubiger ausgetrockneter Kehle, trotz Feierabendbier fallen uns bald die Augen zu. Auf den letzten Kilometern hat auch noch die Bremslampe aufgeleuchtet, schauen wir morgen nach, die rechte Hinterradbremse verliert Öl. Am Morgen nach dem Frühstück reinige ich die Bremsbeläge, die untere Führung der Bremsbacken ist nicht mehr in Ordnung, die Bolzenverbindung ist ausgeschlagen. Behelfsmässig repariere ich die Bremse, sie scheint dicht zu sein.

Wasso

Mit zweistündiger Verspätung geht es weiter zum Natronsee auf einer staubigen, sandigen und schlechter Piste. Bald entdecken wir den See am Rande des bekannten heiligen, aktiven Vulkan der Massais, dem Ol Doinyo Lengai. Doch dauert es noch ewig bis wir unseren Schlafplatz am Südufer des Sees erreichen. Mit herrlichem Ausblick zum Vulkan stellen wir unseren Old Monk unmittelbar neben dem Swimmingpool auf. Der Natronsee gehört zu den sodareichsten Seen der Welt, ist nur ca. 4m tief und beherbergt eine grosse Zahl von Flamingos, bedingt durch die Regenzeit und Dürre ist die Grösse des Sees sehr unterschiedlich.

Auf dem Weg zur Lengai Lodge

Am zweiten Morgen besuchen uns zwei Ranger und fragen nach dem Permit für die Lake Natron Region. Permit??? Sie rechnen uns vor, dass wir pro Tag mit Campinggebühren und für unseren Old Monk 112.10 US$ bezahlen müssen, total 224.20 US$. Das Frühstück bleibt uns im Halse stecken. Zum Schluss einigen wir uns auf die Bezahlung für nur einen Tag. Nun müssen wir zu einer anderen Lodge mit Internet fahren um das Permit dort online zu lösen. Kurz nach Ausgang des Dorfes erreichen wir eine Schranke, wo wir lokale Gebühren von nochmals 124 US$ bezahlen!!! Wir schleichen über die holprige Piste um den Ol Doinyo Lengai Vulkan, der Saviem kämpft sich durch den vulkansteinigen Untergrund, die Reifen leiden.

Lengai Lodge und weiter Richtung Mto wa Mbu

Schöne Baobab Bäume

Bald fahren wir auch am Ngorongoro Vulkan vorbei und erreichen endlich wieder die Zivilisation und die geteerte Hauptstrasse. Frisches Gemüse, Milch, Wasser und Bier und nach kurzer Fahrt erreichen wir die neu eröffnete Migombani Lodge.

Migombanilodge, Lake Manyara

Eine wunderschöne, gepflegte Oase mit herrlichem Ausblick auf den Lake Manyara, Hot Showers und Swimmingpool. Zwei Tage erholen wir uns hier von den Strapazen der letzten, staubigen Tage. Wir möchten anschliessend die Schweizer Familie auf der nahgelegenen Darakuta Ranch (www.darakuta.co.tz/wp/ranch/ ) besuchen. Telephonisch melden wir unsere Ankunft an und fahren bei Mogugu von der Strasse ab und erreichen nach ca.17 km die Farm. Raffi, Rita mit den zwei erwachsenen Söhnen Florian und Roman bewirtschaften die Ranch seit 1986. Auch gibt es hier ein Hydropower Kraftwerk, das nun seit einigen Jahren Strom ins Netz liefert. Wir erkunden die Farm, klettern den Bergbach hinauf zur Kraftwerkfassung, hören nachts die Geräusche von Hyänen und Buschbabys, sogar Leoparden soll es hier geben, auch andere Wildtiere scheinen von den nahgelegenen Manyara- und Tarangiere Park einzuwandern.

Darakuta Ranch

Hydropower Kraftwerk kleine und grosse Version

Scharterfelsen

Am zweiten Abend besucht Marcel, auch ein Farmer zusammen mit seinem Sohn Silvio die Ranch und lädt uns zu einem Besuch ein. Das Wetter scheint umzuschlagen, alle warten auf die bevorstehende „Kleine Regenzeit“, die nun im Oktober beginnen sollte.

Kilimangu, die Farm von Marcel

Das Haus Von Marcel

Arbeit..Schularbeit..Blog

Tierzählung

Farmtiere

Schweine dürfen hier weiden und die sind dann entsprechend müde…soo läss! Schweinemüde!

Der Besuch der Nachbarfarm endet mit einem viertägigen Camp, wir kochen und grillieren zusammen, Michael kann in der Tilapia-Fischzucht fischen. (Mehr vom Fischen in Michi`s Blog)
Nun heisst es Abschied nehmen. Wir fahren nochmals zur Darakuta Ranch, verabschieden uns von den Schweizer Freunden, bedanken uns für die unvergessliche Woche. Wir schlagen unser Nachtlager am Scharten Fels auf, ein wunderschöner Platz mit einem grossen Fels, hier haben die Söhne von Raffi und Marcel ihre Jugend genossen, mit ihren Privat Lehrern Aufgaben gemacht und gezeichnet. Vor dem Sonnenaufgang mit schnellem Frühstück fahren wir von der Ranch zum nahgelegenen Gate vom Tarangire Nationalpark. 172 US$ für einen Tagesausflug. Der Tarangire Nationalpark ist bekannt für die hohe Dichte an Wildtieren. Die Pisten sind wesentlich besser als im Serengeti. Wir fahren durch zum Teil verbrannte Savannen Gebiete zum Silale Swamp, einem riesigen grünen Sumpfgebiet. Inmitten entdecken wir weidende Elefanten und Büffelherden. Am Rande erspähen wir tatsächlich zwei Löwen, ein Männchen und ein Weibchen, endlich haben wir die Könige gefunden. Bald stellen wir uns zu anderen Safariteilnehmer bei einem grossen Baum. Was sitzt denn da?? Ein Prachtexemplar von einem Leoparden liegt entspannt auf einem grossen Ast. Lange beobachten wir das wunderschön gezeichnete Tier. Elefantenherden, Giraffen, Zebras ,Gnus, viele bunte Vögel, Strausse, Geier und Büffel u.s.w., immer wieder gibt es etwas zu entdecken. Den Lunch geniessen wir auf unserem Roofdach und beobachten die vorbeiziehenden Elefanten und Zebras. Die Tiere warten auch sehnsüchtig auf die bevorstehende Regenzeit, das Weideland ist dürr, alle laufen zum ausgetrockneten Flussbett, um aus den verbleibenden Wasserlöchern zu trinken. Zum Abschluss besuchen wir kurz vor dem Gate die „Tarangire Safari“ Lodge, um unsere staubigen Kehlen zu befreien. Von der Terrasse erhalten wir nochmal ein Abschlusseindruck der Weite des Parks, erspähen eine Giraffen inmitten des Flussbettes und beobachten die frechen Affen.

Tarangire Nationalpark ist der Lieblingspark von Michael; wie die Serengeti, nur kleiner!

Der erlebnisreiche Tag ist noch nicht beendet, wir müssen noch rund 80 km in Richtung Arusha fahren zum bekannten Meserani Snake Park, ein beliebter Zwischenstopp und Übernachtungsplatz. Unterwegs beginnt der Old Monk zu stottern, der Dieselvorfilter ist verstopft, nach kurzem Stopp erreichen wir den Park. Hamburgers mit Chips und Bier beenden den langen Tag.

Tanzania 16.09.18

Früh sind wir heute unterwegs. Bevor wir zum Grenzposten von Rusumu gelangen, schiesst Silvana auf der Brücke noch einige Fotos vom „Rusomo- Wasserfall“. Der Fluss Kagera, der über einen Felsen springt ist einer der zwei Quellflüsse des Weissen Nils. Bevor er Kagera heisst, heisst er Nyaborongo, an welchem wir unverhofft wildcampen mussten, wegen unserer Getriebepanne. Der Kagera fliesst weiter durch den Akagera Nationalpark und bildet die natürliche Grenze von Ruanda und Tanzania. Die Grenzformalitäten sind sehr unkompliziert und ohne Inspektion des Autos schnell abgewickelt. Heute geht es wieder mit Linksverkehr weiter. Wir wollen heute noch bis nach Biharamulo, ca. 130 km. Die ersten 90 km muss Werni etlichen Schlaglöchern ausweichen. Die Strasse ist in einem schrecklichen Zustand. Bei der Abzweigung in Lusahunga, wo es Richtung Norden (Viktoriasee) geht, ist die Strasse aber super und so erreichen wir am frühen Nachmittag Biharamulo. Im Städchen kaufen wir uns eine Simkarte, aber die Aktivierung funktioiert nicht, Serverprobleme bei Vodacom. Erst am nächsten Tag bei einem Vodacomcenter, gelingt es einer junge Dame unser Phone zu aktivieren. Werni, der bald Grossvater wird, ist schon ziemlich nervös und möchte natürlich erreichbar sein. Auch kaufen wir noch Reflektorbänder, welche in Tanzania Vorschrift sind am Fahrzeug. Nach dem Essen (gegrillter Fisch, Reis und Chips) bei Roberts Hotel, fahren wir das German Boma an, welches im IOverlander angegeben war. Leider schicken sie uns weg, da sie mitten in Renovationsarbeiten stecken. Im Starlight Hotel finden wir unseren Parking für die Nacht. Es ist schon dunkel und sind froh, noch ein Plätzchen gefunden haben, auch wenn es teurer ist als im German Boma. Wir einigen uns auf 30000 Tansanien Schilling, ca. 13 US$.

Grenze, Rusumuwasserfall,Biharamulo

Am nächsten Tag sind wir bei Sonnenaufgang wieder auf den Beinen und der Hotelmanager offeriert uns sogar ein Frühstück. So fängt der Morgen ganz nett an, Michi und Werni verschönern den Old Monk mit Reflektorbändern und der Tansanien Flagge. Es geht weiter Richtung Mwanza auf einer sehr guten Strasse. Wir werden immer wieder von Polizisten angehalten, die uns neugierig ausfragen über unsere Reiseziele, meistens winken sie uns und zeigen uns den „Daumen nach oben“. Nur eine Streife hat Probleme gemacht. Die wollten uns nicht weiterfahren lassen, da sie den Zustand der Pneus beanstandete. Werni erklärte der Dame, dass es bei all den heutigen Polizeikontrollen nichts zu beanstanden gegeben habe. Nach langem Hin und Her, ein angehaltener Lastwagenchauffeur bestätigte noch den ausreichenden Reifenzustand, lässt sie uns doch mürrisch weiterfahren, „go go“. Bald erreicht uns die erfreuliche Mitteilung, dass Werni Grossvater geworden ist, Tim ist am 16. September auf die Welt gepurzelt. Wir betrachten uns die süssen Fotos des kleinen Erdenbürgers. Beschwingt geht die Fahrt nun weiter, bei Busisi können wir, ohne zu warten direkt auf die Fähre fahren, gutes Timming. 13600 TSh leichter erreichen wir nach einer Viertelstunde über den Mwanza Gulf Kikongo, wo wir etwas Gemüse einkaufen und direkt nach Mwanza zum Yacht Club fahren. Es ist ein schöner Ort, wo wir das Auto direkt am See parkieren können.

Mwanza oder die Stadt die Kapadokien (Türkei) gleicht

Kigali, Kugellager, Getriebewelle und Samosa 06.09.18

Am 06.09 erreichen wir Kigali. Eine kleine, überschaubare, moderne, grüne und saubere Stadt. Erst suchen wir die Gasfüllstation auf. Man erklärt uns, dass man eigentlich in einem Büro, das nicht vor Ort ist, erst bezahlen müsse, bevor man die Gasflaschen auffüllt. Aber Fanni, die hübsche Managerin aus Kongo, hat mit uns erbarmen und die Flaschen sind schnell aufgefüllt. Juhui, beide Flaschen sind wieder voll.

Gasflaschen und freundliche Managerin

In der Nähe finden wir eine mechanische Werkstatt, Werni möchte gerne neue Muttern und Sicherungsringe für meine Welle des 4×4 Getriebes machen lassen. Dort machen wir Bekanntschaft mit einigen Mechanikern, die viele Fragen zum Auto und zu unserer Reise haben. Nach dem Abschiedsfoto machen wir uns auf den Weg zum Mamba Hotel. Unterwegs halten wir am Gemüsemarkt, es wird ein fröhliches und lustiges Einkaufen bei den Marktfrauen, mit frischen Ananas, Gurken, Tomaten, Kartoffeln und Bananen erreichen wir den Mamba Club. 10‘000 Ruanda Franc für Camping mit warmer Dusche. Es hat einen Pingpongtisch, Billardtisch, ein Beachvolleyballfeld und ein Swimmingpool. Nur die Bowlingbahn ist kostenpflichtig. Für die Kinder gibt es einen schönen Spielplatz. Am Abend ist der Club gut besucht, es wird bis in die Nacht Beachvolleyball oder Bowling gespielt. Es wird uns hier sicher nicht langweilig, auch steigen hier viele Touristen ab. Wir bleiben drei Nächte im Mamba Hotel. Wir machen einen Abstecher in die Stadt, um einzukaufen, nochmals wegen den Muttern zu schauen und besuchen das Memorialmuseums des Genozid von Ruanda. Das Einkaufen ist kein Problem, denn überall gibt es Supermarkets. Wegen den Muttern klappern wir einige Geschäfte ab. Wir landen bei einem Inder, der einen grossen Autoersatzteile Shop hat. Akshay erzählt uns, dass er hier geboren wurde und während des Krieges (Genozid 1994) mit den Eltern nach England flüchten musste. Jetzt ist er wieder hier und arbeitet im Geschäft von seinem Vater. Wir tauschen unsere Waths up Nummern aus, Werni bekommt noch eine Büchse Lagerfett, die der Old Monk mit seinen vielen Schmiernippeln gut gebrauchen kann. Harald ein Deutscher hört, dass wir eine gute mechanische Werkstatt suchen und gibt uns Armin Weikl’s Garage an, die gleich um die Ecke liegt. Super wieder einen Schritt näher auf unserer Suche. Im Genozid Museum besuchen wir die Massengräber. Drei Reihen, jeweils drei riesige Betongräber, manchmal mit Blumengestecke drauf oder einzelne rote Rosen. Hier gedenkt man den vielen Toten. Schwarze Platten mit vielen Namen. Man kann sehen, dass viele den gleichen Nachnamen trugen. In diesen schrecklichen drei Monaten sind ganze Familien ausgelöscht worden. Traurig…sehr traurig. Wir wollen nicht ins Museum. Uns war das Genozid Museum in Yerevan (Armenien) noch in trauriger Erinnerung (Silvana besucht das Museum einige Tage später allein). Nach einer kurzen Kaffeepause im Museumsrestaurant, machten wir uns nachdenklich auf den Weg zurück zum Mamba.

Memorial

Mit einem Abstecher in die Garage, die uns Harald angegeben hatte. Der Chef Armin hört Werni interessiert zu. Werni erklärt, wo unser Old Monk überall seine Probleme hatte und dass er dringen einen Service brauche. Armin meint es sei kein Problem hier auf dem Gelände der Garage zu bleiben und das Auto abzuchecken. So machen wir ab, dass wir am nächsten Tag kommen werden. Er hat uns zu verstehen gegeben, dass er kein Geld dafür erwartet. Cool…vielen Dank!

Kigali

Am 09.09 fahren wir in die Garage. Es ist eine grosse Garage und bald erfahren wir, dass vor drei Monaten noch die alte Garage aus Backsteinen dagestanden ist. Die Hauptgebäude der Garage wurden modernisiert und man sieht, dass es rundum noch einiges zu tun gibt. Altes Eisen (Getriebe – Motorenteile, Autos, Blechdächer u.s.w) muss noch weggeführt werden, die Gartenarbeiten sind noch nicht abgeschlossen, auch fehlt noch ein grosses schönes Schild mit dem Namen der Werkstatt: Garage Weikl. Aber was bis anhin geleistet wurde, lässt uns doch staunen. Werni muss das Viermalviergetriebe zum neunten Mal runter nehmen. Dort macht immer die gleiche Welle mit Kugellager Probleme. Er will herausfinden was es genau ist. Auch im normalen Getriebe sitzt ein Kugellager locker man kann die obere Welle bewegen, was ernst genommen werden muss. Wenn das Lager beschädigt ist und die Kugeln ins Getriebe geraten, dann können wir im wahrsten Sinne des Wortes zusammenpacken. Er möchte auch die Bremsbeläge bei der hinteren Brems ersetzten. Silvana widmet sich in der Wäsche, den dreckigen Schuhen, dem Kochen, dem Einkaufen, dem Samosa besorgen, hilft das Getriebe runterzulassen und es wieder raufzuziehen (in Marsabit hat Werni im Innern des Buses ein 20×20 cm Loch herausgetrennt, damit man das Getriebe leichter runterlassen kann – Spannset lässt grüssen) und hilft Michi bei den Schulaufgaben. Michi arbeitet fleissig für die Schule, liest viel und hilft auch Werni. Ein flinke rechte Hand kann man immer brauchen. Wir bleiben insgesamt sechs Nächte. Am 15.09 fahren wir mit einem geräuscharmen, voll reviederten Old Monk Richtung Tansanien.

Garage Weikl….danke nochmals Armin

In Rusumu im Hotel Mount Fuji 1347m manchen wir noch einen Übernachtungshalt, bevor es über die Grenze geht.

An der Grenze zu Tansanien

Ruanda wir kommen 27.08.18

Am 27.08.2018 fahren wir von Kabale nach Kisoro, wo wir noch einige Einkäufe tätigen, Leergut zurückbringen und nochmals ins WiFi gehen, um Mails oder Mitteilungen zu checken. Bei Cyanika passieren wir die Grenze zu Ruanda. Die Formalitäten am Border sind rasch abgewickelt, mit einem Fiebermessertest werden wir noch auf Ebola geprüft, die wieder im Nachbarland Kongo ausgebrochen ist. Nachdem wir uns für das dreissig Tage Visum bedankt haben (30 US$/p), fahren wir zu den nahgelegenen Vulcanos. Wir staunen über die dunkle, schwarze Erde und die vielen Vulkane, welche imposannt zum Himmel ragen. An den Vulkanen Muhabura 4.127 m und am Gahinga 3.474 m fahren wir vorbei und sehen von weitem den Sabyinyo 3.634 m und den Muside 3000m. Die Vulkankette liegt im Dreiländereck Uganda, Ruanda und Kongo. Es hat noch zwei weitere Vulkane (Nyirangogo und Nyamuragira 3.063 m), welche auf kongolesischer Seite stehen und noch aktiv sind. Die Vegetationszonen bei den Vulkanen sind vergleichbar mit deren im Ruwenzori Gebirge. Allerdings wurde der Wald unterhalb von 2.500m bereits vollständig abgeholzt. Das Gebiet um die Vulkane ist sehr hügelig, es ist es sehr grün und landwirtschaftlich geprägt. Überall sieht man Vulkanbrockengestein herumliegen, zu Haufen aufgeschichtet oder als Mauer um die Kulturfelder. Natürlich wächst hier auch überall Eukalyptus, solche mir runden, blauschimmernden Blättern und solche mit langen schmalen Blättern. Im restlichen Regenwald an den Virunga- Vulkanen leben die berühmten Berggorillas, die viele Touristen anziehen. Das Gebiet bietet aber auch für Wanderer, Bergsteiger, sowie Angler und Ornithologen an den Seen Burera und Ruhondo interessante Möglichkeiten für Expetitionen..

Überrascht, übersichtlich, sauber

Die Strassen sind gesäumt mit Trottoirs und Wasserauffangkanälen. Richtig gepflegt sieht es aus, mit sehr guter Beschilderung und richtig gut sichtbaren Zebrastreifen. Wir erreichen das Kinigi Guesthouse, das auf 2302m liegt und schiessen noch schöne Fotos vom Sonnenuntergang hinter der Vulkankette (Mikeno 4.437 m, Karisimbi 4.507 m, Visoke 3.711 m). Die Bedienung ist sehr freundlich und wir bekommen einen Raumschlüssel, damit wir eine warme Dusche geniessen können. Am nächsten Tag, nach Hausaufgaben erledigen und Blogtexten schreiben, gehen wir zum Headquarter, der sich fünf Minuten vom Guesthouse befindet. Dort informieren wir uns über Parkaktivitäten und die Preise.

Kinigiguesthouse und Headquarter

Wir interessieren uns für die Wanderung zum Visoke Vulkan, der einen kleinen Kratersee zu bieten hat. Der Vulkantreck ist recht steil und führt bis zu 3711m hinauf. Da es am nächsten Tag nicht nach Wanderwetter aussieht, denn es ist bewölkt und neblig, beschliessen wir am nächsten Tag zu gehen. Am 30.08 scheint das Wetter stabil zu bleiben und so machen wir uns für die Wanderung bereit, um sieben Uhr früh muss man beim Headquarter sein. Zwei französische Touristen nehmen uns mit ihrem Fahrzeug zum Hauptquartier mit. Wegen dem Alter von Michi müssen wir noch ein Schreiben kreieren, dass wir für Michael die Verantwortung übernehmen(Mindestalter ist 15 Jahre). Nachdem alles klar und bezahlt war (3x75Dollar), sitzen wir schon in einem andern Toyota, der uns zum Ausgangspunkt der Wanderung mitnimmt. Zuerst auf einer Teerstrasse, dann zwei Kilometer auf einer „Holpperstolpper“ Strasse, die uns so richtig durchschüttelt. Mit Wanderstock ausgerüstet und frohen Mutes, sehen wir den Vulkan vor uns, nur im oberen Teil etwas eingehüllt in Wolken. Ansonsten schönes Wetter und der dicht bewachsene Vulkan sieht sehr schön aus mit dem Himmelblau im Hintergrund. Erst wandert unsere Gruppe durch Kulturlandschaft gemächlich steigend zum Nationalparkeingang. Er ist mit einer Vulkansteinmauer abgeschirmt, die den Kühen, Schafen und Geissen den Weg in den Nationalpark versperrt. Den Bergorillas ist die Mauer egal. Wir haben gehört, dass sich unsere nahen Verwandten, genüsslich über den Weisskohl hermachen. Super wäre es natürlich, wenn wir diesen sanften Tieren hier „for free“ begegnen würden. Hier in Ruanda zahlt man 1500 Dollar!!! für das Gorillatracking, welches allerdings viel lockerer ist, als die Besteigung des Mount Visoke.

Visokewanderung

Es wird langsam steiler und schon bald sehen wir vor uns den schlammigen Trampelweg, der nicht enden will. Es wird noch steiler und es ist sehr anstrengend, denn jeder Tritt muss sitzen, will man nicht drei Schritte zurück rutschen. Wir sehen Lobelien und Senecien, die wir schon im Rwenzorigebirge bewundert haben. Auch sind die Baumriesen mit „Bart vom alten Mann“ behangen und es sieht richtig mystisch aus. Immer wieder brauchen wir einen Halt, um zu trinken. Es bleibt steil und Silvana hat zu kämpfen. Im Gegensatz Michael, der wie eine Gemse (oder auf diese Gegend bezogen, wie ein Buschbock!) den Vulkan hochkraxelt und einfach nicht müde wird. Man hört ihn von weitem rufen: „Hallooooo! Wo sinder denn? Ihr händs grad gschafft!“ Und tatsächlich am Mittag erreichen wir nach ca. 3,5 Stunden den nebelverhangenen Vulkangipfel, doch die Sonne zeigt sich für einen kurzen Augenblick, sodass die ganze Gruppe, die drei Porters, die vier Rangers und der Gide einen Blick auf den Kratersee werfen können. Klar werden unzählige Fotos geschossen, bis der Nebel sich wieder über den kleinen See im Vulkankegel legt und die Gegend einhüllt. Wir haben kurz Zeit unseren mitgebrachten Lunch zu essen und schon machen wir uns auf den Rückweg, der kein „Schleck“ wird mit diesen matschigen Rutsch Passagen. Prompt vertritt sich Silvana und sie liegt stöhnend am Boden. Sie hat ihr Knie verdreht und im Moment auch die Augen. Zum Glück rappelt sie sich wieder auf und niemand muss sie auf den Rücken nehmen und zum Parkplatz tragen. Um fünfzehn Uhr ist die Gruppe wieder beim Parkeingang. Gorillas haben wir keine gesehen nur einen Dung, der etwa drei Tage alt war. Ich habe einen Buschbock und einen Golden Diadem Monkey gesehen. Elefanten, ……soll es hier geben, deshalb begleiten uns auch so viele Rangers mit Gewehren. Ich glaube die Hauptaufgabe der Ranger ist es, zu verhindern, dass wir die Gorillas antreffen. Wir sind glücklich mehr oder wenig heil unten angekommen zu sein (schmerzendes Knie und schmutziger Hosenboden) und geniessen im Dorf ein Bier und Cola. Viele Leute bleiben stehen und bestaunen uns Mazungus, wie wir so dreckig und müde vor dem Restaurant sitzen und dem Treiben auf der Strasse zuschauen. Wir kaufen noch Milch ein, Silvana steigt auf ein Boda und Michi und Werni nehmen sich noch die letzten Kilometer unter die Füsse. Wir geniessen feine Spaghetti im Restaurant, spielen noch“ Yazzi“ am Chemineé und gehen hundemüde zu Bett.
Am 31.08 fahren wir weiter und verlassen die schöne Gegend, die auch Dian Fossey in den Bann gezogen hatte. Sie musste ihren Einsatz für die Gorillas mit dem Leben bezahlen und ist am Fusse des Visoke Vulkans begraben. Wir fahren durch fruchtbare Hügellandschaften bis zum Lake Kivu, der malerisch eingebettet zwischen den Hügeln liegt. Ein schöner aber auch gefährlicher See, befindet sich doch eine riesige Methangasblase unter dem Wasser, eine tickende Zeitbombe für die Seeanwohner. Wir bleiben zwei Nächte im Eden Garden unterhalb von Gisenyi bei Kigufi, wo wir ein älteres Pärchen aus Amerika kennenlernen, welches schon sechzehn Jahre auf der Piste ist. Wir treffen uns im lokalen nahgelegenen Restaurant. Es wird ein lustiger feuchter Abend, mit einem leckeren Tilapia Fisch, bei der Fischfrau am Tisch gekauft und danach im Restaurant grilliert.

Am Lake Kivu gibt es feinen Fisch

Am 02.09 reisen wir ab und erreichen nach ca. 80 km Kibuye, das auf 1505 m liegt. Wir kaufen noch ein ganzes Poulet ein und machen es uns auf dem Parking des Home St. Jean gemütlich. Wir haben eine herrliche Aussicht auf die Buchten des Kivusees. Hinten auf dem Parkplatz befindet sich ein grosses Grab, das an den fürchterlichen Genozid erinnert. So ein unendlich trauriger, fast nicht nachvollziehbarer Horrer hat das Land im Jahre 1994 gepackt. In 100 Tagen wurden fast eine Million Menschen ermordet. Schrecklich!!!
Wir geniessen zwei schöne Tage hier am See und lernen Christoph, ein Schweizer, kennen, der mit einem Toyota Landcrusier unterwegs ist und das Reisen liebt. www.roadtripadventures.ch

Kibuye See

Am 05.09 reisen wir weiter Richtung Kigali. Wir wollen nicht so lange in Ruanda bleiben, sondern wollen bald nach Tansania, um bis an die Küste zu gelangen. Wir sehen einen grossen Fluss, der viel rot- braunes Wasser führt. Wir hören ein seltsam, bekanntes Geräusch und schauen uns erschrocken an. Nein aber nicht schon wieder das Viermalviergetriebe !!! Werni schafft es gerade noch über die Brücke, dann ist Schluss und bald ist der Schaden ausgemacht. Das Kugellager vom Getriebe ist wieder mal total beschädigt und das Getriebe muss repariert werden. Zum neunten Mal nimmt es Mechaniker Werni runter. Bald schon kann er das Ganze blind bewerkstelligen. Die ersten Zuschauer kommen, einige Autos oder Busse halten an und fragen, ob wir Hilfe brauchen. Werni liegt schon unter dem Bus und die Zuschauerreihe wird immer grösser. Es hat auch eine zu schöne Mauer, um Platz zu nehmen, um den weissen Reisenden zuzuschauen. Das gibt es hier nicht alle Tage und wir sind eine schöne Abwechslung. Uns wird Fisch zum Kauf angeboten, Frauen laufen kichernd vorbei. Auch uns wird’s nicht langweilig. Werni nimmt das Getriebe gekonnt auseinander und sein Assist Michael reicht ihm mal den Neunzehnerschlüssel, den Siebzehnerschlüssel, Schraubenzieher, Hammer oder Zange. Silvana kramt in den Ersatzteilen und nimmt ein neues Kugellager hervor.

Zum 9. Mal oder Reparatur auf der Strasse

Es dunkelt ein, das Getriebe ist wieder mit neuem Kugellager an Ort und Stelle fixiert. Zum Weiterfahren zu spät, entscheiden wir uns für Wildcamping. So fährt Werni ein Stück von der Strasse weg und wir campen am Nyabarongo River. Später lese ich im Reiseführer, dass er einer der Quellflüsse des Weissen Nil’s ist. Der Rukarara-Nyabarongo-Akagera River bildet den nördlicheren und kürzeren Quellfluss des Weissen Nil. Die Quelle wude im Jahr 1898 durch Richard Kandt entdeckt. Die Quelle liegt in etwa 2700 m Höhe im Nyungwe- Wald im südlichen Ruanda. Aha…da haben wir uns aber einen schönen Ort ausgesucht, um zum ersten Mal in Afrika richtig wild zu campen. Nach dem Essen schliessen wir den Bus rundum ab und schlafen bald ein. Es ist eine sehr ruhige Nacht gewesen und am Morgen werden wir von den Arbeitern, welche uns gestern lange zugeschaut haben freundlich begrüsst. Sie sind früh zu ihrer Arbeitsstelle unterwegs. Sollten wir das nicht öfter machen in Afrika? Wir machen ein Feuer, um unseren Kaffee zu brühen, denn uns ist nun auch noch das Gas ausgegangen. So ist das mit dem Reisen…immer wieder kleinere Herausforderungen oder die erste Guten-Morgen-Überraschung. Wir müssen schleunigst nach Kigali, denn dort können wir vielleicht unsere Gasflaschen auffüllen.