Nach dem Grenzübergang in Kalaluzi finden wir 90 km weiter einen Schlafplatz auf einem abgeholzten kleinen Stück Land, 8 km vor Sumbawanga. Am nächsten Tag kaufen wir in Sumbawanga ein, aktivieren eine neue Simkarte, denn die Alte funktioniert nicht mehr, heben Geld ab und schliessen eine Autoversicherung ab. Am 21.11.19 schlafen wir vor dem Kativi Nationalpark und sehen vereinzelt Skorpione, die wir im Auge behalten. Die schwarzen Tierchen flössen Respekt ein. Da wir nahe an der Strasse schlafen, hören wir die vorbei donnernden Doppelanhänger schrecklich gut. Eine Durchgangsstrasse durch den NP, findet Michi eine Zumutung für die Tiere. Als wir schlafen gingen, hat sich viel Kleingetier im Bus verirrt, Käfer, Fliegen und sogar Grillen. Wie kommen die denn in den Bus? Wir kontrollieren alle Mosquitonetze und finden keine Lücken. Nachdem die Tierchen aus dem Bus geschafft sind, können wir endlich friedlich einschlafen. Am nächsten Tag fahren wir durch den Park und machen sogar einen Umweg, wo wir Tierskelette und viele Flusspferde sehen, natürlich auch Bushböcke und Impalas. Bei einer Brücke liegt ein riesiges, aufgeblähtes, totes Krokodil auf dem Rücken inmitten der badenden Hippos. Igitt! Die Fahrt geht über Mpanda, wo wir einkaufen und Mittag essen. Wir bestellen Omelettes mit Frites, die richtig gut schmecken. Silvana hat gelesen, dass manchmal Schimpansen in der Nähe des Dorfes Sibwesa gesichtet wurden. Es liegt zwischen dem Katavi NP und dem Mahale Mountain National Park. Wir fahren landeinwärts Richtung Ikola, Lake Tanganika. Vielleicht sehen wir wirklich welche. Es ist ein stark besiedeltes Gebiet und es führen keine Strassen links und rechts weg Richtung Wald. Wir sehen nur „Trampelwege“ zu den Häusern. Die Menschen hier haben ihre Felder neben ihren Häusern an der Strasse. Mit Ochsengespann wird gepflügt, so wie bei uns vor hundert Jahren. Die Felder reichen bis zu den Wäldern. Es wird Reis, Mais und auch Baumwolle angepflanzt. Wir fahren an Sibwesa vorbei und finden einfach keine Möglichkeit zum campen. Nach Mpanda sind wir nun schon mehr als 70 km gefahren für Schimpansen, die wir nur mit wahnsinnig viel Glück sehen. Endlich finden wir unseren Schlafplatz mit einer schönen Sicht auf unendlich viel Wald. Dank dem Strassenbau ist hier eine Kiesgrube entstanden, die ideal ist für uns. Wir machen Feuer, kochen, spielen noch ein „Arschlöcherlis“ (Silvana verliert meist und ist dann eben das Ar….) Im Bus messen wir immer noch 30 Grad. Zum Glück hat es hier nicht mehr so viele Insekten, dafür quaken die Frösche. Am nächsten Tag fahren wir wieder zurück nach Mpanda, denn wir wollen auf der T23 nach Tabora. Wir sind überrascht, wie wenig Leute an dieser Strasse wohnen, nach Uruwira sehen wir nur noch Wald, Wald, Wald und schöne, Schachbrett gemusterte, blaue Schmetterlinge. Die Strasse wird eben erst gebaut, so kommen wir nicht ganz so schnell voran, immer wieder hat es Umwege. 90 km bis zum nächsten Städtchen Inyonga und alles am Ugalla Game Reserve entlang. Zwischen Inyonga und Tabora finden wir einen idealen Schlafplatz, wieder in einer Kiesgrube, die aber riesig ist. Strassenbau sei Dank! Hausaufgaben machen wird eine richtige Herausforderung, denn Michael wird von kleinen Bienchen umschwirrt. Unter dem Mosquitonetz ist es möglich sich etwas zu konzentrieren, um zu arbeiten. In Tabora angekommen, essen wir zu Mittag, Fleischspiesse, Chips und Salat. Einige der Männer sind schon richtig angetrunken und wollen gute Freunde sein und schütteln uns immer wieder die Hände. Es regnet und wir beobachten die vorbeilaufenden Leute mit Regenschirmen, Motorräder suchen den Weg im Schlamm und die Velofahrer müssen auch aufpassen, dass sie nicht vom Weg abrutschen. Nach Tabora finden wir neben der Strasse einen guten Platz zum Übernachten. Die Wolken werden immer dunkler, bis es in der Nacht so richtig runter prasselt. Die Pfützen in den Gruben füllen sich und die Frösche freuen sich mit lautem Gequake. Wir finden die nächsten beiden Tage nochmals zwei schöne Wildcamps, fahren Richtung Dodoma., wo wir einkaufen. Nach Morogoro finden wir einen weiteres Wildcamp und fahren am 26.11. nach Daressalam, das am indischen Ozean liegt. In der Sunrisebeach Lodge, südlich von DAR treffen wir Hugi und Kerstin, die das Teller- und Kegelrad für unseren Old Monk von Deutschland mitgebracht hat, Dank an Kerstin. Wir bleiben bis am 07.12. Das Camp ist toll und wir freuen uns baden zu gehen. Das Wasser ist in den Nachmittagsstunden sehr warm und so geniessen wir das Wasser am Morgen, wo es noch etwas erfrischt. Es ist heiss hier, bedeutend wärmer als im westlichen Teil von Tansania und so schlafen wir nicht besonders gut in diesen Tagen. Leider wird die Lodge auch von Besuchern rege benutzt, um Partys zu schmeissen und so ist es entsprechend laut. Wir werden alle krank, nicht wegen den Partys. Ich mache einen Bluttest und es stellt sich heraus, dass ich einen bakteriellen Infekt habe. Dem kann man gut mit Antibiotika zusetzen. Werni und Michi werden einen Tag später auch krank. Sie liegen im Bett mit Fieber und nach dem zweiten Tag möchten sie auch einen Bluttest machen beim Aga Khan Hospial. Die Diagnose ist nicht so toll. Michi hat Denque Fieber und Werni Dengue und Malaria. Michi erholt sich zackig und auch Werni geht es nach drei Tagen besser. Zum Glück! Wir ändern unsere Pläne, da die Regenzeit eingesetzt hat, gehen wir nicht nach Mosambique. Schade! Das sparen wir uns für später auf! Wir beschliessen den südlichen Teil von Tansanien entlang der Grenze zu Mosambique zu erkunden, um dann in Tunduma, eine der kompliziertesten Borderpost, nach Sambia zu gelangen. Aber vorher gehen wir noch unsere Freunde oberhalb von DAR besuchen Bea und Sadi von der Mahaba Beach Lodge, Jan mit Fari und natürlich auch Eckhard, bei dem Werni das Differenzial reparieren kann.Wir fahren südwärts am Indischen Ozean entlang bis nach Lindi , zwei Tage stehen wir noch in Kilwa am Beach. Am 12.12. fahren wir weg vom schönen indischen Ozean und fahren erst entlang der Küste und unterhalb vom Salous Nationalpark, Richtung Westen. Bei unseren Wildcamps sehen wir wieder Glühwürmchen, haben Zeit eigenes Brot zu backen, freuen uns, dass wir so viel Wald sehen, fahren sogar ein Stück durch das riesige Nissa –Salous Reserve. Am 19.12. überschreiten wir den kompliziertesten Grenzposten bei Tunduma. Wir laufen von A nach B, wieder zurück, gefolgt von einem Agenten, den wir nicht abschütteln können und fast Krach bekommen. Mama mia! So was von chaotisch und absolut unübersichtlich. Total kaputt fahren wir endlich auf sambischen Strassen unserem ersten Nachtlager entgegen. Immer wieder tauchen Szenen auf von diesem Übergang und schon können wir darüber lachen.