Heute, den 20.9. schlafen wir zwischen den Fronten. Wir haben uns auf einem Hügel positioniert. Auf der einen Seite sieht man die Friedhofsanlage vom Dorf Lusarat und auf der andern Seite erst ein grosses Sumpfgebiet, dann eine grosse bewässerte Anbaufläche (Khor Virap State Sanctuary). Der Arasfluss schlängelt sich 8 km weit weg mal auf türkischer Seite mal auf armenischer Seit. Vom Hügel sieht man all die Checkpoints, welche aussehen wie Hochsitze. Von hier aus sehen wir den „kleinen“ und den „grossen“ Ararat. Der heilige Berg der Armenier, welcher sich auf türkischem Territorium befindet. Wir stehen hinter der Klosteranlage von Khor Virap. Morgen werden wir sie besichtigen. Die Menschen in Armenien sind lieb und neugierig. Sie wollen wissen woher wir kommen und wohin wir gehen. Frischgeerntete Kartoffeln, Maulbeerschnaps und Fladenbrot haben wir geschenkt bekommen und das schon nach wenigen Tagen Aufenthalt in Armenien. Die Armenier stehen auf Süsses und Schnaps. Bonbons und Alkohol sieht man in allen Läden. Der September gehört zu den sehr guten Reisezeiten, da es am Tag schön warm ist und es in der Nacht angenehm abkühlt. So haben wir das ganz gut hinbekommen:-) Wir konnten sogar im Sevansee schwimmen, obschon er auf ca. 2000m gelegen ist. Das Wasser war doch schon etwas frisch, aber die Lufttemperatur glich das aus. In Armenien befindet man sich oft auf über 1000m. Es gibt tiefe Schluchten und Hochplateaus. Die Seidenstrasse verläuft durch Armenien und wir sind oft den darauf hinweisenden Tafeln begegnet.
In Yerevan haben wir einen längeren Halt eingeschaltet und uns oberhalb von Yerevan auf dem Parkplatz des Genozid -Denkmals hingestellt. Nach dem Besuch des Museums sind wir ganz still und traurig rausgelaufen. Unglaublich zu was der Mensch fähig ist. Alle Staaten,religiösen Gemeinschaften, welche den Völkermord an den Armenieren anerkannt haben, sind mit einer namentlichen Nadelbaumpflanzung an diesem Ort vertreten Nadelbaum. Auch den „Schweizer Baum“ haben wir gefunden, den unser Bundespräsident Burkhalter bei einem Staatsbesuch gepflanzt hat.
Da wir der provisorischen Reparatur in Poti (Georgien) überhaupt nicht trauten, wollten wir unbedingt ins Innere des Viermalviergetriebes schauen und das mangelhafte Georgienkugellager ersetzen. Wir haben den Tipp erhalten, dass eine VW!! Autowerkstatt einen Werkplatz zur Verfügung stellt und bei Bedarf die Mechaniker mithalfen. So wurde das Getriebe das zweite Mal unter die Lupe genommen, aber dieses Mal war Werni von A-Z dabei. Nichts entging ihm. Er entdeckte zwei abgebrochene Zähne…Karies am Zahnrad. Oh… das bedeutete Zahnräder organisieren und ersetzen.
Armenien haben wir ins Herz geschlossen mit seinen lieben Bewohnern, den schönen Kirchen und Klöstern (Noravank soll besonders hervorgehoben werden!), ihren Naturprodukten (feiner Saft mit eingelegten Beeren), Wein aus Areni (köstlich), den Schaf- und Kuhherden (alle Kühe haben Hörner! So schön), den atemberaubenden Passstrassen, den Autofahrern und Lastwagenfahrern, welche hupend grüssen, der wilden Natur und die bewegende, traurige Geschichte dieses jungen Landes (Genozid, Konflikt mit Azerbaijan). Michael wird die vielen russischen Autos und Lastwagen (Kamaz, Uaz, Lada Moskovitch) vermissen. Wir haben Armenien mit seinen kahlen Hügeln kennengelernt und jetzt verlassen wir Armenien in einem Gebiet (Kapan Richtung Iran), wo es alte Eichen und Buchen hat, welche sich jetzt langsam verfärben und bald im herbstlichen Kleid dastehen. Wir befinden uns im Arevik Nationalpark, der an Azerbaijan grenzt (da gibt es Sperrgebiete, die vermint sind). Wir machen Mittagspause an einem rauschenden Bach, die Sonne wärmt den Rücken. Wir sitzen nicht mehr in den kurzen Hosen und dem T-Shirt am Tisch. Das Wetter hat umgeschlagen. Nebel, Regen und kühle Temperaturen, sogar Berge mit einer feinen Schneekuppe haben wir schon gesehen. Der Herbst kündigt sich an. Die Temperaturen sinken in Armenien, die Hagebutte ist schon rot, die Menschen schütteln die Baumnüsse herunter und Holz wird angeschafft. An der Station der längsten Seilbahn der Welt, welche zum Kloster Tatev hinüber führt, haben wir drei Tage auf dem Parkplatz im Nebel ausgeharrt um auf die Sonne zu warten. Ohne die Bilder der bezaubernden Berglandschaft mit Adler und Geiern in den Lüften, können wir doch Armenien nicht verlassen. Unser Warten hat sich gelohnt, genossen wir doch einen tollen Blick auf die Bergkette hinter dem Kloster und die Vorotan- Schlucht mit der „Devils bridge“. Den Meghripass im Nebel zu fahren, wäre sehr gefährlich gewesen.
Am 3.Oktober, werden wir an der Grenze stehen zum Iran und Neues erwartet uns.
Liebe Silvana, Werni und Michi, wir haben seit November nichts mehr von euch gehört und machen uns Sorgen. Gehts euch gut? Liebe Grüsse Kathrin aus Rudolfingen
Hoi du Liabi..üs gots ganz guat (27 Grad am Tag und 16 in dr Nacht, liabi Lüt, viel Neus z endecka..Wadis..Landschafta..Beduina.Kamel..und guats Essa).Miar sind im Oman! Dr Blog hinkt as biz hinterher…aber hüt hämmer Lektüra zemma..und morn tünd miars ins Netz!-))Tschau Kathrin an liaba Gruass dihei