Wir bleiben zwei Nächte hier im Hotel Aramis (wir müssen ein Zimmer nehmen) und erholen uns von der strapaziösen Strecke von Djibouti bis hierher. Waren es doch 335 km von Djibouti bis nach Semera. 80 km davon, bis an die Grenze (Galafa) war eine fürchterliche Strasse mit viel Verkehr. Vor allem Lastwagen, welche manchmal auch umgekippt am Strassenrand lagen. Wir sahen sogar zweit seitlich aufeinander liegende Lastwagen. Schauerlich!! Wir sind gespannt auf das neue Land, das wir kennenlernen und finden es schon schnell viel schöner als Djibouti. Wir unterhalten uns mit französischen Forschern, welche sich auch im Hotel aufhalten. Einer schenkt uns sein Schweizer Sackmesser, nachdem er unsere Story von Djibouti und dem Einbruch in unseren Old Monk gehört hat. Die einen Forscher machen geologische Untersuchungen, andere machen Ausgrabungen. Hier in der Nähe wurde das berühmte Skelett unser Ur-Ur-Ur-Ur….Grossmutter gefunden, Lucy 3-4Millionen Jahre alt. Hier rühmt sich alles mit dieser Frau. So wollen wir auch einen Besuch beim Museum abstatten, welches leider verbarrikadiert war, wieso auch immer. Dafür fahren wir wieder mal mit einem Tuk-Tuk bis zum Hotel. Wir lernen die äthiopische Hauptspeise Injera kennen (Sauerteigfladen – der aus dem einheimischen Getreide Teff hergestellt wird). Es werden verschieden Saucen, auch Wot genannt, dazu serviert. Es gibt verschiede fleischhaltige, sowie vegetarischen Ausführungen. Auch geniessen wir den ersten äthiopischen Kaffee. Er gehört zu den bekanntesten Getränken und wird richtig zelebriert. Frisch geröstet und aufgekocht in einer besonderen Kanne, wird er am Tisch ausgeschenkt, welcher vor dem Ausschenken ausgiebig ausgeräuchert wird. Der unverwechselbare äthiopische Kaffee, der „buna“ genannt wird, erhält sein spezielles Aroma durch den beigefügten Roggen. Äthiopien ist über die Landesgrenzen hinaus für den Kaffee aus der Provinz „Kaffa“ bekannt und das südliche Hochland Äthiopiens wird als das Ursprungsland des Kaffees angesehen. Glaubt man der Legende, so bemerkte ein Hirte, dass seine Ziegen, die die Früchte gefressen hatten, weiterhin munter herumsprangen, während andere Ziegen bereits eingeschlafen waren. Er wurde durch diese Beobachtung neugierig und kostete die Kaffeekirschen selbst. Der äthiopische Kaffee wurde im 14. Jahrhundert erstmals in den Jemen ausgeführt und verbreitete sich von hier in die ganze Welt. (www.menschenfürmenschen.at Die äthiopische Kaffeezeremonie erzählt von Almaz Böhm)
Am nächsten Tag fahren wir über einen Pass 2525 m.ü.M und nach 163 km machen wir einen Halt in Kombolch, um etwas zu essen. Ich unterhalte mich mit einem Angestellten auf Italienisch. Er hat lange in Napoli gearbeitet hat und ist ganz stolz auf seine Sprachkenntnisse. Nachdem wir getankt haben, 112 l für 1800 Birr / ca.61 Fr., fahren wir noch ca. 25 km weiter und quartieren uns im Ort Dese im Hotel Time ein. Weil Werni dem Wärter nicht ganz traute, beschliesst er Mitten in der Nacht im Bus weiterzuschlafen. Die Fahrt nach Lalibela (die Stadt der Engel) führte wieder über eine imposante Passstrasse(3250m.ü.M). Unser Saviem musste richtig krampfen. Die Streckenetappen sehen wirklich kurz aus auf den Karten. Aber am Schluss dauert eine solche Etappe meistens mehr als sechs Stunden. 224 km, zum Teil über eine Naturstrasse, die sich durch eine wunderschöne Natur mit kleinen Dörfern schlängelt, fahren wir an Leuten vorbei, welche zu Fuss mit Sack und Pack und ihrem Vieh auf dem Heimweg sind vom Wochenmarkt. Die Leute sind sehr schlank und haben schlanke „Wädli“ man sieht ihnen an, das sie das langes Gehen gewohnt sind. Die besten Marathonläufer kommen aus Äthiopien. Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir Lalibela.