Leshoto „Switzerland of Africa“ ist ein gebirgiges Hochland, die meisten Orte liegen über 1000 m.ü.M. Nach der abenteuerlichen Fahrt auf den Sanipass, fahren wir noch ein Stück weiter zum höchsten Pass auf 3278m.ü.M., ein paar Hirten mit Esel und Schafen bestaunen unseren Old Monk, es wird eine kalte ruhige Nacht, am Morgen messen wir 10 Grad im Bus. Nach dem die ersten Sonnenstrahlen uns aufgewärmt haben, geht es die super ausgebaute Passstrasse wieder ins Tal runter. Eine Gruppe mit schweren Motorrädern kreuzt unseren Weg. Leshoto ist ein Motorradmekka, kein Verkehr und meist gute Teerstrassen. Bald biegen wir ab, wir wollen zum Katse Damm fahren. Eine schmale ausgewaschene, mit Gesteinsbrocken und Schlaglöchern gespickte Schotterstrasse wird uns die nächsten zwei Tage durchschütteln. Der Old Monk quält sich über die 4×4 Strecke, den Menoaneng Pass auf 3063 m und den Makanyaeng Pass auf 2470 m. Die Kinder stehen bettelnd am Strassenrand und auch die zahlreichen Hirten strecken ihre Hand aus. An einem schönen River gönnen wir unserem Stahlesel seine Ruhepause, es wird ein herrliches Wildcamp. Am nächsten Tag erreichen wir über den Mohianapeng Pass 2340 m, Thabe-Tseka. Hier füllen wir unsere Vorräte auf und fahren über eine gut ausgebaute Schotterstrasse zum Katse Damm. Am Katse Damm besuchen wir das Info Center inklusive einer Führung ins Damminnere. Vom Katse Damm gibt es einen gigantischen Tunnel, der Südafrika mit frischem Wasser versorgt, auch ist dieser mit dem Mohale Damm verbunden, Wasser gegen Strom heisst das Friendship Projekt, doch die Bashoto, wie die Einwohner genannt werden, zahlen einen hohen Preis, sie verlieren viele fruchtbare Täler. Ab 2021 soll ein dritter gigantischer Damm gebaut werden, so wird unser 4 x4 Track nach Thabe-Tseka mit unserem idylischen Rivercamp in den Fluten verschwinden. Nach der interessanten Führung stellen wir uns in der Campsite der Katse Lodge auf. Hier legen wir einen Erholungstag ein mit Wifi und Pizzaessen, besuchen noch den Botanischen Garten, wo die einheimischen Pflanzen gepflegt und gezüchtet werden. Doch irgendwie scheinen sich diese Projekte aufzulösen, die Arbeiter sind alle nach dem Bauende abgezogen, die aufgebaute Infrastruktur steht meist leer, die Häuser scheinen verwaist und am verlottern.
Wir fahren wieder zurück nach Thabe-Tseka, kaufen nochmals beim Bangladeshi im Supermarkt ein, füllen unseren Dieseltank bei einer Chinesin. Auch hier in Leshoto sind die Geschäfte in fester chinesischer Hand. Auch die super ausgebauten Teerstrassen haben die Chinesen für die Bautätigkeit der Dämme gebaut. Über drei Pässe, alle über 2500 m fahren wir auf der verkehrslosen Teerstrasse zum Mohale Damm, direkt oberhalb des Dammes richten wir unser Nachtlager ein auf 2192m.ü.M. Es wird wieder eine kalte Nacht. Über den „Blue Mountain“-, den „Bushmen’s“- und den „God help me“ Pass fahren wir nach Roma. Nach einem kurzen Zwischenhalt geht es wieder bergauf in Richtung Maletsunyane Wasserfall, dem längsten Wasserfall von Leshoto. Oberhalb des Wasserfalls verbringen wir die Nacht, bestaunen am nächsten Morgen den tosenden Wasserfall. Ich habe die Pässe nicht gezählt, aber hier in Leshoto steigen die Strassen steil auf und wieder steil runter, die Steigungen sind happig, unser Saviem läuft auf dem Zahnfleisch. Wir besuchen noch eine interessante Dinosaurier Fundstätte, das Masitise Cave House Museum. Hier hat der Schweizer Missionar Ellenberger in einem Felshaus gelebt und eine Mission aufgebaut, er hat hier ab 1867 als Vermittler im Leshotokrieg gewirkt und auch die Entstehungsgeschichte von Leshoto niedergeschrieben. Kurz vor der Grenze zu Südafrika finden wir einen wunderbaren Schlafplatz, geniessen die wärmenden Sonnenstrahlen am Morgen mit Springseilen und Fotografieren. Nun heisst es Abschied nehmen von diesem herrlichen wunderschönen Land. Die prächtigen Blumenfelder, die unzähligen Gebirgslandschaften, die freundlich lachenden Hirten, die bettelnden Kinder, die runden Hütten, die lustigen WC Häuschen, die vielen Rinder, Pferde, Ziegen und Schafe und……und werden uns in Erinnerung bleiben, Leshoto – ein Höhepunkt unserer Afrikareise, nicht nur in Höhenmetern gemessen. Gegen Mittag passieren wir bei Tele Bridge die Grenze zu Südafrika.
Erste Eindrücke
Wildcamp am Fluss, Katse Dam, Botanischer Garten
Mohale Dam, Maletsunyane Wasserfall
Wir und die Bevölkerung, den Bosothos, Tséliso der Hirte mit seinem Freund, die mit Freude Modell stehen
Winkende Schulkinder
Edmond Massitissi Ellenberger und sein Felsenhaus, Dinofootprint und der letzte Schlafplatz