Früh sind wir auf den Beinen, wollen doch den Moremi Nationalpark so richtig geniessen. Und siehe da, wir dürfen zwei Honigdachsen lange beim Futtersuchen zuschauen. Wow! Die sind doch nachtaktiv. Auch geniessen wir den Anblick unserer vierbeinigen Freunde mit ihren langen Stosszähnen, die wir bei der Third Bridge sehen. Sie haben kleine, tollpatschige Babys im Schlepptau. Wir suchen Spuren, überqueren die abenteuerlichen Brücken, sehen Red Lechwe Herden, Impalas, Giraffen und viele andere Tiere, aber leider keine Grosskatzen. Wir installieren uns früh in der Xakanaxa Campsite. Am Abend bekommen wir Besuch vom Hippo mit seinem Jungen, auch Impalas sind in der Nähe vom Camp, natürlich fehlt der Besuch der frechen Baboons nicht. Michael sieht ein kleines Hühnchen, das Natal Spurfowl, mit fünf noch winzigen Küken. So süss! Auf Schritt und Tritt folgen sie ihrer Mutter und scharren und picken, wie die Grossen. Wie schön ist am Abend dem Löwengebrüll zuzuhören, das von der Ferne ertönt. Auch die Frösche sind da und die verschiedenen Vögel mit ihrem Gesang. Herrlich! Wir lieben den Moremi. Silvana geht ihren Vater besuchen an seinem speziellen Ort. An diesem Ort ist es nicht langweilig, oft sind Tiere dort, Vögel, Affen sehr wahrscheinlich auch Elefanten und Hippos, das ist tröstlich. Am nächsten Tag herrscht schon früh Aufregung, denn die Wildhunde wurden gehört und müssen ganz in der Nähe unseres Camps sein. Morgenessen im Schnellverfahren und ab auf die Piste. Wir sehen das Rudel noch über die Strasse laufen, um sich im nächsten Moment an einem geeigneten, schattigen Platz nieder zu legen und sich von der nächtlichen Jagd auszuruhen. Wir bleiben lange dort und schauen die seltenen Tiere an und sind glücklich, sie zu Gesicht bekommen zu haben. Sogar am frühen Abend, als wir von unserer Pirschfahrt wieder ins Camp zurückkommen, sind sie immer noch da. Am nächsten Morgen, als wir uns aufmachen Richtung Nord Gate und nochmals den Ruheplatze der Wilddog aufsuchen, sieht man keine Pfote, nichts, weg, auf und davon. Die Suche nach ihnen beginnt für die Safaritouristen von neuem. Nicht für uns, denn wir wollen heute zum Khwairiver. Dort bleiben wir zwei Nächte auf der Communitycampsite, ganz schön kostspielig, dafür hat es sich gelohnt. Flussüberquerung mit etwas Action, 13 ruhende Löweninnen mit zwei Kleinen. Am nächsten Tag einen Leoparden auf der Pirsch und nochmals vier Löwendamen. In der Nacht Löwenmännchengebrüll und Hippogrunzen, was will man mehr. Die Mittagspausen verbringen wir jeweils in der Nähe vom River, wo immer wieder von Elefantenherden auftauchen, die Hippos geniessen das kühle Nass und kommen fast nicht raus aus dem Wasser, auch eine grosse Büffelherde kommt, um ihren Durst zu löschen. Am Khwairiver ist etwas los. Da kann man ausser den Tieren noch Touristen beobachten, die ihren Platten am Mietauto reparieren und das Ganze fast in mitten von Elefanten. Dieses Mal haben nicht wir eine Panne!
Moremi mit den unvergesslichen Wilddogs und der Khwairiver mit dem atemberaubenden Leoparden neben unserem “Old Monk”
Am 02.09 fahren wir zurück nach Maun, informieren uns nochmals wegen der Autonummer. Wir verbleiben, dass wir im Frühling 2020 nochmals Kontakt aufnehmen. Auch schauen wir nach unserer alten, zurückgelassenen Solarbatterie, die nicht aufladbar ist, da sie kaputt ist. Die Lebensdauer dieser Batterie betrug also nicht mehr als 2,5 Jahre. Am nächsten Tag nimmt Werni den Motor nochmals unter die Lupe. Am 04.09. machen wir uns auf den Weg nach Kasane, schön brav auf der A 3. Wir brauchen drei Tage und finden zweimal schöne Wildcamps. Eines ganz frech nach Nata und rund 360 km Fahrt. Dort stellen wir uns, in sicherer Distanz, neben eine Lodge, dem Elephant Sands. Das Schild, wo privat drauf stand und am Boden lag, haben wir willentlich übersehen. Es kamen Elefanten vorbei, leider war das Wasserloch trocken, sonst hätten wir sicher mehr Wild gesehen. Der zweite Wildcamp ist ca. 180 km vom Letzten entfernt und hat sich ergeben, da uns die Huntersroad interessierte. Diese Strasse, die entlang der simbabwische Grenze führt, war früher der Schmuggelweg, der benutzt wurde, um Elfenbein und andere wertvolle Güter aus dem Land zu schaffen. Auch hat man gute Chancen Wild zu sehen, grenzen doch auf simbabwischer Seite zwei Nationalparks an die Grenze zu Botswana. Der sehr grosse Hwange und der kleinere Kazuma Nationalpark. So bogen wir kurz entschlossen nach Pandamatenga links in die Huntersroad. Wir machen einen Zwischenhalt bei einer Lodge, welche immer wieder ein Wasserloch auffüllt und so regen Besuch hat von den Dickhäutern, Löwen und Co. Nach einem Drink, fahren wir ein Stück weiter auf dieser legendären Route und finden einen sehr schön Spot in der Nähe von mehreren Wasserlöchern, die leider fast ausgetrocknet waren. Wir stellen uns unter einem grossen Kameldorn hin, was keine gute Idee war, denn ein dorniger Ast ist in unserem vorderen Reifen stecken geblieben – mit Folgen. Werni zieht den Dornen raus und wir hören und sehen mit dem Speicheltest, wie langsam aber sicher Luft entweicht. Ja, so ist klar was zu machen ist. Erstens einen besser Platz ohne Dornen finden und dann Schlauch flicken oder einen neuen hineinmachen. Werni und Michael entscheiden sich einen neuen anzubringen und den Beschädigten zu einem späteren Zeitpunkt zu flicken. Just bevor der Tag zu Ende ging und die Sonne sich verabschiedet wollte, ist das Werk vollbracht und unser Old Monk steht wieder auf seinen eigenen Füssen. Wir entfachen ein Feuer, das ist immer gut, wenn man nicht so richtig weiss, was für Wildtiere zu Besuch kommen, setzten uns auf das Dach und beobachten Giraffen, Baboons, Impalas, Ground Hornbills, Warzenschweine und von weitem sogar Elefanten bei einem leuchtenden Sonnenuntergang. Hier fühlen wir alle drei das wilde, freie Afrika.
Huntersroad, real AFRIKA;-))
Am nächsten Morgen machen wir uns zeitig auf den Weg. Nach ca.80 km erreichen wir das schöne, etwas teure Sanyati Safari Camp. Dort bleiben wir für die nächsten beiden Tage. Kein Wildcamp mehr, separate Küchennische, Dusche und Toilette. Ein Wasserloch, das rege besucht wird, meistens von den grossen Riesen, die sich um die Fontäne versammeln und sich auch manchmal gegenseitig mit „Getüte“ wegscheuchen. Natürlich hat es viele neugierige Zuschauer, Gross und Klein mit Fotokamera oder Fernglas ausgerüstet . Nach dem Trinken zieht die Elefantenherde meistens etwas weiter zum Schlammloch, wo sie sich die Tiere genüsslich wälzen und sich mit Schlamm bewerfen. Es hat ein unterirdisches Versteck, das eine ganz andere Perspektive auf die Tiere ermöglicht. Am Abend, beim warmen Licht des Sonnenuntergangs, kommen langsam die Impalas zum Wasserloch und mit den schönen Kameldornbäumen und dem dürren, goldschimmernden Gräsern, den grossen Elefanten mit ihren lustigen Jungen im Vordergrund und den Wasservögeln, meint man im Paradies zu sein oder wie Michi sagen würde, ein Meisterwerk für einen Maler!
Elefanten sind Giganten
Wir müssen unbedingt unsere Essensvorräte und Trinkbares auffüllen. In Kasane, das noch 20 km entfernt ist, bekommt man alles, was das Herz begehrt, auch kann man günstig fertiges Mittagessen kaufen und an einem Tisch gemütlich verzehren und dem afrikanischen Treiben zuschauen. Wir gehen noch ans Ufer des Choberiver und sehen eine Elefantenherde den Fluss überqueren, Michael spielt mit seinem Sandauto und die Eltern geniessen ein Bierchen. Gegen Abend finden wir ausserhalb von Kasane einen ruhigen wilden Platz zum Schlafen und können wieder Geld sparen, sehen Büffel und Elefanten vor free. Am nächsten Tag fahren wir durch den Chobe zur botswanischen Grenze bei der Ngoma Bridge, durchqueren den Caprivistreifen in Namibia und verlassen diese Grenze bei Katima Mulilo, um zum zweiten Mal nach Sambia zu gelangen. Dieses Mal wollen wir als erstes die Westprovinz und den Zambeziriver erkunden.