Südafrika 27.01.20 – Lockdown

10 Tage Krueger Nationalpark „zum Zweiten“ Am 27. Januar überqueren wir die Grenze zu Südafrika bei der Martin’s Drift Border. Diesen Grenzübergang haben wir schon vor gut einem Jahr überquert. Dieses Mal müssen wir nicht das Carnet einstempeln, unser Old Monk ist jetzt ja ein „Botswaner“. Im grenznahen Marnitz Rest Camp verbringen wir die erste Nacht, wir sind die einzigen Gäste auf der Campsite, der gestern reparierte Reifen verliert wieder seine Luft. Der „Flick“ auf dem Schlauch hat sich gelöst. Michi und ich sind mittlerweile Profis im Reifen wechseln. Nach getaner Arbeit und  Nachtessen, spielen wir Billard im Restaurant. Am nächsten Tag stellen wir uns vor Haenertsburg in der Bulli Will Will Farm auf unter Kastanienbäumen. Ein Italiener hat die Bäume vor vielen Jahren mitgebracht.  Die mächtigen Bäume sind voll mit reifen Kastanien, wir beginnen diese gleich zu sammeln. Unsere Gastgeberin ist eine ältere, alleinstehende Frau, sie will die Farm verkaufen und nach Kapstadt ziehen. Das Phalaborwa Gate  des Krueger Nationalparks ist noch eine Tagesetappe entfernt.  Im gleichnamigen Städtchen kaufen wir für die nächsten Tage ein, morgen beginnt das Krueger Safari Abenteuer. Die Nacht verbringen wir in der altbekannten Phalaborwa Safari Park Campsite. Um 6.00 Uhr fahren wir zum nahgelegenen Gate, unsere Wildcard  vom letzten Jahr für die südafrikanischen Wildparks, ist immer noch gültig. Wir verbringen  zehn Tage im Nationalpark, logieren in verschiedenen Camps. Wir kennen uns gut aus im Nationalpark, geniessen die abendlichen Gespräche mit anderen Gästen. Wir kochen mit Maurizio, einem Italiener, der Photosafaris durchführt, eine französische Familie mit zwei Kindern folgt uns zwei Tage. Wir geniessen die Wildtiere, sind auf Löwen und Leoparden Jagd.  Elefanten, die die Strasse blockieren, viele Büffel und Elefanten an den Wasserlöchern, auch zwei Geparde laufen in den blühenden Wiesen direkt neben unserem  Old Monk. Die Löwen liegen am Strassenrand, einmal zieht ein Rudel neben unseren Truck vorbei, eine Lioness hätte ich beinahe überfahren, die am Strassenrand, versteckt von den Grasbüscheln, schläft. Wir bekommen nicht genug, fahren rund 1800 km im Nationalpark. Wir treffen Claire und Volley  mit Familie zum Mittagessen, die beiden  haben wir vor rund 10 Monaten am  Fish River Canyon in Namibia angetroffen und haben seither über Whats App Kontakt gehalten. Mit dem Wetter haben wir Glück, am letzten Tag schlägt es um, es kommt überall im Park zu Überschwemmungen. Die Campsite von Berg und Dal hat sich in ein Schlammacker verwandelt, wir logieren bei Regen in der gedeckten Küche mit einer lustigen Italienerin, auch die Schweizer Karin und Sandro gesellen sich dazu, es wird ein lustiger Abend. Es regnet die ganze Nacht in Strömen. Wir schlafen aus, die Schweizer sind schon abgereist, sie wollen übermorgen in die Schweiz zurückfliegen. Wir machen nochmals eine letzte Runde im Park, ein Leopard auf einem Baum begrüsst uns. Doch auch ihm scheint das Wetter nicht zu gefallen. Das Wetter bessert sich, die  Geier und anderen Raubvögel  breiten auf den Bäumen ihre Schwingen zum Trocknen aus. Wir stöbern sogar noch eine Gruppe Wilddogs auf. Es heisst Abschied nehmen, noch ein kleiner Loop vielleicht zum Abschluss? Silvana entdeckt am ausgetrockneten Flussufer zwei Geparden und plötzlich steht ein Nashorn  vor uns auf der Strasse, markiert einen Busch und verschwindet im grünen Dickicht. Was für ein Ende!! Wir verlassen den Park kurz vor Torschliessung am südlich gelegenen Malelane Gate und fahren zum Malelane Golfclub, da haben wir schon das letzte Mal  zum Abschluss campiert.

Das What App von Jan & Kim, Phongolo Naturreserve
„Hallo, wo seit ihr? Ohne uns auf der Farm zu besuchen, bevor ihr nach Hause fliegt, geht gar nicht!!“ Dieses Whats App hat Werni noch im Krueger gekriegt. Ein neues Whats App erreicht mich: „We  go  with our boat to Kosi Bay for fishing  on the 14. February for five days.  You are invited to stay with us“.  Somit ist unser nächstes Ziel bestimmt – Kosi Bay. Michael freut sich ungemein aufs Fischen. Wir wollen nicht durch das Swaziland  oder Mozambique fahren, somit liegen rund 700 km Weg vor uns. Die erste Nacht logieren wir in Emelo in der  De Villas Campsite, fahren zur südlichen Grenze von Swaziland nach Golela und übernachten für zwei Tage im Sodwana Hengelklub, neben dem Phongolo Naturreserve. Die Campsite innerhalb des Naturreserve ist am „verlottern“, die Besucher fahren meist mit Booten zum grossen Stausee, der sich in diesem Naturreserve befindet, zum Fischen. Wir machen ein „Game Drive“ durch den Park, die meisten Wege sind zugewachsen, kleine Dornenbüsche säumen den Wegesrand, bitte kein Plattfuss.  Wir können am anderen Ufer des Sees Nashörner und Elefanten beobachten, auch stöbern wir mehrere Giraffen auf. Warthogs und Gnus beobachten wir am Grenzzaun zu Swaziland, auch Spuren von Leoparden finden wir. Wir fahren zum Hengelklub zurück, morgen fahren wir nach Kosi Bay, um Jan und Kim zu treffen. Vor dem Einschlafen, beobachten wir mit einer Blaulichtlampe die unzähligen Skorpione in den Nischen der Baumrinden. Gut zu wissen, wir sind nicht alleine auf der Campsite.

Kosi Bay 14.02. – 19.02.2020 Wir fahren  um das Phongolo Naturreserve  herum, nach einer steilen Passstrasse, von wo wir das riesige Gebiet nochmals überblicken können, erreichen wir Jozini. Hier überqueren wir den riesigen Staudamm des Phongolo Rivers, der nach der Grenze zu Mozambique in den Maputo fliesst. In Manguzi treffen wir auf Jan und Kim, sie warten auf uns an der Engen Tankstelle. Auch Shane und Cheryl lernen wir kennen. Gemeinsam fahren wir zum nahgelegenen  Kosi Bay (Ezemvelo KZN Wildlife). Wir campen direkt am See. In den fünf Tagen unternehmen wir ausgiebige  Bootsfahrten in den drei Seen, die mit Kanälen miteinander verbunden sind. Einheimische Fischer haben in den seichten Seen viele Reusen, gebaut aus Holzpfählen,  zum Fischfang aufgestellt. Mit Speeren fischen sie die so gefangenen Fische. Wir versuchen unser Glück mit dem Boot. Wir unternehmen einen Ausflug zum  Banga Nek, das sich am Meer befindet. Mit der Drohne befördert Jan die Köder weit ins Meer heraus, es ist heiss am Strand, wir kühlen uns in den Wellen des indischen Ozeans ab. Das Fischer Glück war heute nicht da, so fahren wir wieder zur Campsite zurück. Einen weiteren Ausflug erkunden wir das sogenannte Mouth hier ist die Verbindung zu den vier, hinter gigantischen Sanddünen gelegenen, Seen. Wieder werden die Angelruten ausgeworfen, einen mittelgrossen  Fisch ziehen wir an Land. Nochmals haben wir die Gelegenheit uns in den Wellen zu vergnügen. Am 17.02. feiern wir ausgiebig Jans 60.Geburtstag. Diese fünf herrlichen Tage in diesem wundervollen Naturschutzgebiet hinterlassen unvergessliche Eindrücke.  Kim unterbreitet uns, dass sie am 28. Februar für  fünfzehn Tage nach Cape Vidal fahren würden, zum „Deep sea fishing“.  Ferien am Meer, wir sind natürlich Feuer und Flamme. Wir brechen am 19. Februar unsere Zelte ab und fahren über Durban zur Farm von Jan und Kim in der Nähe von Pietermaritzburg.

Old Monks Steeringbox, Corona News. Eigentlich hätte die Planung der Heimreise oberste Priorität, doch wir wollen nochmals zwei unbeschwerte Ferienwochen anhängen, wir checken die Flüge  nach Zürich, entschliessen uns noch abzuwarten, bis wir einen Standplatz für unseren Old Monk gefunden haben. Werni nützt die Zeit, baut sein Lenkgetriebe aus, da das Spiel sehr gross geworden ist. Eine auf Lenkungsgetriebe spezialisierte Fachwerkstatt repariert sie innert drei Tagen, so kann er sie am Mittwochabend wieder einbauen. Wir verbringen unbeschwerte Tage auf der Farm. In dieser Woche startet auch der Corona Wahnsinn in Europa.

Cape Vidal 28.02 – 14.03.2020 Früh um 7.00 starten wir im Convoi unsere Fahrt zum 320 km entfernten Cape Vidal. Nach Santa Lucia befindet sich das Gate zum Naturschutzgebiet (Isimangaliso Wetlank Park) eine ca. 30 km lange Teerstrasse führt direkt durch  eine atemberaubende Landschaft zum Cape Vidal. Links und rechts der Strasse gibt es zahlreiche Loops zum Meer oder zu den dahinterliegenden Seen. Wir richten unser Camp ein, die Südafrikaner nehmen den halben Hausrat zum Campen mit, der Tiefkühler und der Eischrank sind ein Muss. Bald steht unsere Zelt und Wagenburg. Jan hat wieder sein grosses Boot dabei, ab morgen will er jeden Tag um 5 Uhr in See stechen. Wir fahren mit dem Sonnenaufgang  zum Strand hinunter, an einen markierten Strandabschnitt laden wir das Boot ab. Wir alle begleiten Jan heute zum Fischen auf dem Meer. Mit  Schwimmwesten ausgerüstet stehen wir in Front des Bootes. “Festhalten“- das Boot wird mit Hilfe eines Traktors mit einer Stossstange ausgerüstet in die Wogen geschoben. Schnell startet Jan die zwei Aussenbordmotoren. Die Einwasserungsstelle liegt hinter einem Riff, an dem sich je nach Wind und Wetter, gigantische  Wellen auftürmen. Nun heisst es den richtigen Moment zu erwischen, um mit dem Boot durch die Brandungswellen am Ende des Riffs zu fahren. Zweimal müssen wir abdrehen, ehe uns Jan  mit Vollgas durch die hohen Wellen lotst. Das Boot springt über ein zwei Wellen, schlägt hart auf dem Wasser auf, wir sind draussen auf dem Meer. Silvana beugt sich schon über die Reeling, seekrank liegt sie für die nächsten Stunden auf dem Bootsboden, unsere Fotografin macht heute keine Fotos. Das Meer ist ziemlich rau, Jan führt uns in die Hochsee Fischerei ein. Je zwei Angelruten werden mit Ködern, lebenden Fischen, versehen, die wir als erstes heute in Ufernähe gefischt haben. Zwei Leinen werden mit Bodengewichten am Grund gelegt, zwei an der Oberfläche. Da ein Wind von Nordost bläst, driftet das Boot langsam der Küste entlang. Die besten Fangergebnisse erzielt man zwischen 25 und 40 m Wassertiefe. Nun heisst es abwarten und auf das plötzliche Surren der Angelrolle warten. Baracudas, Dorados, Thunas und andere leckere Fische hoffen wir so an Land, bzw. Schiff zu ziehen. Silvana hat mich auch infiziert, doch ich beisse durch, fische und übergebe mich zwischendurch. Leider bleibt uns das Fischerglück verwehrt, nach dem  Mittag, es ist mittlerweile richtig heiss auf dem Boot, fahren wir zurück. Mit den Schwimmwesten ausgerüstet, fahren wir wieder  getragen von einer Brandungswelle zurück zum Ufer. Festhalten und mit Vollgas schnellt das Boot aus dem Wasser einige Meter den Strand hinauf mit gleichzeitigem Heraufziehen und Abstellen der Aussenbordmotoren. Froh wieder Land unter den Füssen zu spüren, traurig, keine Fische gefangen zu haben. „It’s  beer time“ sagt Jan, das Boot wird mit der Seilwinde auf den Anhänger gezogen und zur Washbay gefahren. Hier werden die Boote gereinigt und die Fische ausgenommen. Morgen ist ein neuer Tag. Für Silvana war es der letzte Tag auf dem Boot, sie hat nicht mal die Delfine heute gesehen. Wir kühlen uns noch in den Wellen des herrlichen Meeres ab, früh essen wir gemeinsam in unserem Camp. Morgen heisst es „halb fünf Uhr“ Tagwache. So geniessen wir zwei strenge Wochen mit Fischen, Schwimmen und  Strand geniessen. Am Montag feiert Silvana ihren 55. Geburtstag, sie zaubert einen Schokoladenkuchen vom Feuer auf den Tisch, es ist ein lustiger Abend, wir fahren zum Strand runter beobachten den Vollmond, der aus dem Meer heraussteigt. Es hat nicht viele Leute auf dem Camp, wir lernen Eli und Claude kennen, er ein typischer Fischer, der kein Fisch isst. Sie campieren jedes Jahr für drei Monate in Cape Vidal. Wir sind eingeladen von unseren Nachbarn  Haneli und André zu leckerem Ungarian Gulasch, bei Elli und Claude, zu fantastischen „Baracuda Fischchnusperli“ à la Claude. Die Atmosphäre ist richtig familiär. Auch wir gehören nun zu den erfolgreichen Fischern, Baracudas, Dorados und ein Thuna  finden den Weg in den Fischtank. Michael lernt von Jan und Claude die Fische fachmännisch zu filetieren. Jan  kämpft eine Stunde mit einem mächtigen drei Meter Shark, auch Werni verliert den ungleichmässigen Kampf mit einem Hai. Michael, der Glückspilz hat sogar einen Sailfisch an der Angel, wir verfolgen ihn, Michael zieht die Leine ein, bis er neben dem Boot schwimmt. Beim Versuch ihn ins Boot zu ziehen, löst sich der Hacken , der mächtige Fisch mit seinen glänzenden blauen Punkten taucht ab in seine Freiheit, leider war  das Erinnerungsfoto, von diesem seltenen Fang, für Michi verwehrt. Es gibt nur eine verschwommene Handyaufnahme. Übers Wochenende kommt noch Nicolas, Jan‘s Sohn, Shine und Cheryl und zwei Neffen mit Anhang zu Besuch. Doch auch diese unbeschwerten Tage gehen zu Ende, Kim und Jan müssen zurück nach Camperdown, sie führen ein Transportunternehmen mit 14 riesigen Holztransportlastwagen. Auch hier in der Wildnis hören wir die neusten Corona Nachrichten, beschliessen noch abzuwarten mit der Heimreise. Wir hängen nochmals ein paar Beach Tage an. Wir verabschieden uns von Kim und Jan, wollen später zu ihrer Farm fahren, unseren Old Monk bei Ihnen einstellen und nach Hause fliegen.

Cape Vidal 15.03. – 25.03.2020, „Corona Lockdown“ Südafrika Die nächste Woche ist Fisch Competition, die Campsite füllt sich mit Fischern und Booten, es nehmen über dreissig Boote teil, mit teils lustigen  Namen „Washabi“, „ my wet dream“, „ my son“, „scatman“, „Come alive“, „Lucky strike“, „Jocker“. Wir werden beschenkt mit Fischen, alle zwei Tage gibt’s Fischknusperli. Michael versucht sein Fischerglück vom Riff aus, wir baden und schnorcheln, bewundern die herrlichen Sonnenaufgänge. Die  Corona  Nachrichten aus Europa stimmen uns nachdenklich. Am Freitag, den 20.03., ist die Fisch Competition zu Ende, zum Fischen war es keine gute Woche, ein Tag hat es geregnet, der Wind war meist auch nicht ideal. Ein Boot und ein „Jet ski“ sind an dem Riff verunglückt, beide Fischer haben überlebt, Boot und Jet ski zerstört.  Am Wochenende füllt sich der Campingplatz, Familien stellen ihre Zeltstädte auf, Michael findet schnell neue Freunde. Es sind Schulferien in Südafrika. Auch wir dürfen  bleiben, obwohl es auf der Reception geheissen hat, „The campsite is fully booked“. Viele Familien sind  aus Angst schon gar nicht angereist, der Corona Virus grassiert nun auch in Afrika, meist von leichtsinnigen Touristen eingeschleppt. Am Montag sind Michi und ich nochmals zum Fischen eingeladen auf der „My wet dream „. Am Nachmittag überschlagen sich die News, wir vernehmen, dass ab Freitagnacht 24 Uhr eine dreiwöchige Ausgangssperre  in Südafrika gilt. Wir beschliessen blauäugig, den „Lockdown“ hier in Cape Vidal zu verbringen. Am Dienstagabend wird den Campern verkündet, dass der Park am Mittwochmorgen um 10.00h geschlossen wird, es heisst packen. Jans Whats App, dass wir in dieser Zeit bei ihnen auf der Farm stehen können, stimmt uns glücklich. Am 25. 03 fahren wir die 350 km zurück nach Camperdown, parken unter den Bäumen unseren Old Monk.  Am Donnerstag und Freitag kaufen wir noch für die nächste Zeit ein, Alkohol und Zigaretten gibt es nicht mehr zu kaufen während des „Lockdowns“.

Der Kühlschrank ist gut gefüllt, der Old Monk  aufgestellt, nun heisst es abzuwarten und Bier trinken. We stay safe, es ist „Lockdown.

Der Corona Virus hat uns im Griff, das unbeschwerte Träumen der Reisenden ist ausgeträumt. Es ist die Zeit Zukunftspläne zu schmieden, was wird das Virus verändern. Bestärkt von den Meldungen über Phänomene, die das Virus ausgelöst hat, sehen wir Reisenden Licht im Dunkeln.

Delphine in den Häfen Italiens, Smogfreie Grossstädte, bedrohte Tierarten, die plötzlich wieder auftauchen,  Fernsicht zu den eindrücklichen  Himalayabergen in Indien,  gigantische Wassermassen  am Zambezi River und den Viktorifällen,  ein Naturschauspiel ohne Touristen

Das schaffen wir!

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Botswana 01.01.-27.01.2020

Numberplates, Safari, Tigerfishing, Malaria, Bowls Spiel In der Chobe Safari Lodge stehen wir direkt am Wasser auf der Campsite. Es hat nicht mehr so viele Touris, da langsam die langersehnte Regenzeit beginnt. Die Vervet Affen, Baboons, Buschböcke und Warthogs sind Dauergäste in der Lodge. Wir geniessen den grossen Swimmingpool.
Wir wollen hier in Botswana unseren „Old Monk“ zu einem Afrikaner machen, ihn in Botswana registrieren, damit wir vom Carnet (Zollpapier) befreit sind und ihn unbeschränkt im südlichen Afrika abstellen können. Die Behörden haben bis am 6. Januar geschlossen. So verbringen wir die meiste Zeit in der Lodge, chillen, schwimmen und diskutieren mit anderen Gästen. Das Vorgehen für die Registrierung hat Werni vor einem halben Jahr von einem Australier in Windhoeck gekriegt. Schweizer Freunde haben es vor rund einem Monat mit ihrem Landcruiser geschafft. Am Samstag unternehmen wir eine Safari im Chobe Nationalpark. Löwen, Giraffen, Elefanten und viele andere Wildtiere können wir beobachten, doch jetzt mit der Regenzeit sind die Tiere versteckt und nicht direkt am River zu beobachten.                                                                                 Wir fahren am Montagmorgen zum Head Office der Zollbehörde, wo wir nach Schilderung „unserer Geschichte“ das Ok für die Einführung des Fahrzeugs bekommen, dann  zu der örtlichen Polizei für die „Interpool Clearence“. Am Mittwoch können wir das Dokument abholen, wurde uns versprochen. Werni geht es nicht so prächtig, hat Durchfall, auch der Urin hat sich wieder dunkel verfärbt. Seit ein paar Tagen schwitzt er auch vermehrt – Malaria??? Nicht schon wieder!!!

Malaria Tropica  https://de.wikipedia.org/wiki/Malaria Am Dienstagmorgen habe ich hohes Fieber, Schwindelanfälle, das örtliche Spital erreiche ich noch knapp mit Unterstützung auf seinen eigenen Füssen. Ziemlich schnell ist eine Infusion gesteckt, die nächsten Tage werde ich nicht so schnell vergessen. Am Donnerstag gegen Mittag kann ich das Spital verlassen, doch mittlerweile hat sich Wasser in den Beinen angesammelt. Der Körper hat sich gelb verfärbt. Durch  zufällige Begegnungen und telefonischen Gesprächen können wir einen Transport in das  Privat Riverside Hospital ins rund 500km entfernte Francistown  organisieren. Abends um 23.00 Uhr ist alles organisiert, ein Fahrer wird uns am Morgen um 4 Uhr in der Lodge abholen und nach Francistown bringen.  Wir begegnen  Elefanten und anderen Wildtieren, nachts ist es lebensgefährlich auf dieser Strasse, man kann die Elefanten nicht sehen, Auto und Buswracks  am Strassenrand sind stille Zeugen. Nach 10 Uhr erreichen wir Francistown, finden Doktor Carlos in seiner Praxis, er untersucht mich schnell, eine halbe Stunde später bin ich schon im nahgelegenen Spital, wo die Behandlung durchgeführt wird. Ich muss die nächsten  vier Tage im Spital verbringen, meine Leber und die Milz sind angeschwollen. Silvana und Michael sind bei Barbara untergebracht, die uns unterstützt wo sie kann. Die Behandlung im Spital ist nicht vergleichbar mit dem örtlichen Spital in Kasane, doch auch hier herrschen chaotische Zustände. So bin ich heilfroh, dass ich am Dienstag, nach 5 Tagen das Spital wieder verlassen kann. Der abschliessende Malariatest wurde schlichtweg vergessen: So mache ich den Test am nächsten Tag in einem örtlichen Labor, Befund „still positiv!!!  Nein, was für ein Scheiss. Nach Rücksprache mit dem Arzt beschliessen wir  die Malaria mit einem anderen Medikament zu bekämpfen. Wir beschliessen in dieser Zeit nach Kasane zurückzukehren. Am Freitagabend, dem Geburtstag von Michael, fliegen wir zurück zu unserem Old Monk nach Kasane. Wir richten uns wieder auf der Campsite ein, ich nehme meine Malariamedikamente, fühle mich immer noch schwach.

Tigerfishing auf den Chobe-Zambesi River Am Sonntag sind wir eingeladen bei Clif und Marianne zum Fischen mit anschliessendem Brai. Clif holt uns nach 14 Uhr ab. Die ganze Geschichte ist nachzulesen in Michaels Blog (www.harmattan.li/michi/).

Wir möchten uns an dieser Stelle bei Marianne und Cliff herzlich bedanken für die Unterstützung bei Werni‘s Malaria und Old Monk‘s Numbernplates und für den erlebnisreichen Sonntagnachmittag.

Botswana Numberplate  in Kasane, Kazungula Border Am Montagmorgen, 20.Januar, holen wir das Interpol Clearence Dokument bei der Polizei ab, machen uns auf zur Grenze, um die Zollformalitäten zu erledigen. Wir müssen wieder nach Kasane zurück, um eine Expertise von einer Autowerkstatt einzuholen. Der ausgewanderte Italiener Mario stellt uns erfreut ein Dokument aus, das den Wert mit 2500US$ bescheinigt. Wir verbringen fast den ganzen Nachmittag am Zoll, den Papierkram erledigt ein Zollagent. Endlich ist die Verzollung abgeschlossen, so können wir zurückfahren zur Zulassungsstelle. Doch die computerübermittelnden Daten scheinen nicht zu stimmen, wir sollen morgenfrüh nochmal zum Zoll fahren. Früh am Dienstagmorgen sprechen wir nochmals bei der Zulassungsbehörde vor, die Daten stimmen nun, wir sind froh nicht nochmals zum Zoll zu fahren. Vor dem Mittag unternehme ich mit einem Experten eine Inspektionsfahrt, ich fahre und unterhalte mich mit ihm über die Wildtiere im Chobe Nationalpark. Auch diese Hürde ist geschafft, alle Gebühren sind bezahlt, wir fahren zu einem Druckereigeschäft, wo die Nummernschilder angefertigt werden. Nach dem leckeren Mittagessen beim „Inder in Town“, nehmen wir sie in Empfang  B 921 BMB.  „Unser Old Monk ist ein Afrikaner“ glücklich schlafen wir unsere letzte Nacht. Früh fahren wir los nach Francistown zu Barbara, die uns schon das erste Mal herzlich aufgenommen und unterstützt hat. Michael möchte unbedingt am Bowls Training teilnehmen, das um 18.00h beginnt. https://de.wikipedia.org/wiki/Bowls. Es wird eine anstrengende Fahrt, der Dieselfilter ist verstopft, Schlamm und Wasser im Tank, wir müssen die Leitungen mehrmals ausblasen. Kurz nach 18 Uhr erreichen wir den Bowls Court, der gleich neben Barbaras Restaurant liegt (Barbaras Bistro). Ein freudiges Wiedersehen. Barbara, die lustige Deutsche, hat uns schon während Wernis Spitalaufenthalt aufgenommen, so konnte Silvana und Michi die Woche in ihrem Zuhause verbringen, in kurzer Distanz zum Spital.

Wir spielen Bowls, alle freuen sich Michael wieder zu sehen, anschliessend essen wir lecker in Barbaras Bistro.Werni muss nochmals zum Malariatest. Erschütternde Diagnose: „still positive“. Auch mein Arzt macht sich Sorgen, hat Werni etwa eine resistente Malaria. Er fühlt sich wieder richtig krank nach dieser Diagnose. Wir zweifeln die Glaubwürdigkeit des Ergebnisses an. Zählen die vielleicht toten Parasiten im Blut??? Carlos schickt Werni in ein anderes Labor zum erneuten Testen. „Please count only the alive parasites in the blood“.   Und tatsächlich ist dieser Test ist negativ! Erleichtert gibt’s gleich ein Bier zum Nachtessen. Am Freitagabend ist nochmals eine Runde Bowls auf dem Programm. Es ist Zeit zum Abschied nehmen.

Danke Barbara für deine liebevolle Unterstützung unserer Familie in dieser schwierigen Zeit, auch für den Kontakt zu Dr. Carlos.

Am Sonntag fahren wir los Richtung südafrikanischer Grenze nach Palapye, wo wir uns im Camp Itumela aufstellen, kaum auf der Campsite hat der Old Monk einen Plattfuss. So heisst es vor dem Nachtessen noch Schlauch reparieren. Wir wollen nochmals in Südafrika durch den Krueger Nationalpark streifen und dann langsam einen Unterschlupf für unseren „Afrikaner“ Old Monk suchen und langsam den Heimflug organisieren.

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Sambia 19.12. – 01.01.20

Wir sind wieder in unserem geliebten Sambia angekommen, der Abstecher nach Daressalam hat uns viel Power gekostet. Wir wollen nun eigentlich möglichst schnell durch Sambia nach Botswana fahren, um dort unsere neue „Plate“ für den Old Monk zu machen. 50 km nach der Grenze erreichen wir, kurz vor dem Eindunkeln, die schöne Kingshighway Lodge &Campsite. Es gibt wieder mal eine Duschgelegenheit, auch pflücken wir uns noch leckere Mangos. Todmüde fallen wir nach dieser anstrengenden Grenzüberquerung ins Bett. Nach zwei  weiteren Wildcamps unweit der Hauptstrasse erreichen wir Lusaka, wo wir uns im Eureka Camp aufstellen, hier in der Nähe gibt es zwei Workshops, unser Old Monk hat eine gebrochene Plattfeder, auch die Silentsblocks der Aufhängung sind ausgeschlagen. Hier herrscht schon Weihnachtsstimmung, mit Hilfe unseres Freundes David (Autoworld) aus Lusaka, bekomme ich Kontakt zu einem auf Blattfedern spezialisierten Betrieb. Der Chef nimmt noch vor Weihnachten einen Augenschein auf der Campsite, wir vereinbaren, dass wir hier die Federn nach Weihnachten ausbauen, zur Reparatur bringt, um sie anschliessend auf der Campsite wieder einzubauen. Am 23. Dezember macht Werni noch einen Bluttest, der aufzeigt, dass er sich langsam von der Malaria wieder erholt hat.                                                                             Wir verbringen eine richtige Familienweihnacht ohne Stress, essen lecker, auch gibt es noch einen „Schoggipudding“ vom Migros. Michael vergnügt sich mit den einheimischen Jungs, spielt Fussball, bastelt sich aus Bambusrohr eine Armbrust. Wir sind die einzigen Camper auf dem Platz, drei Mal stellt sich eine Overlandergruppe über Nacht dazu (Rotel, das rollende Hotel und Andere).

Old Monk’s Blattfedern Reparatur

Am 26.Dezember tuckert ein Kleinlastwagen auf die Campsite, Operation Plattfeder beginnt. Der Old Monk wird abenteuerlich aufgebockt, das mitgebachte Werkzeug  taugt auch nicht viel. Mit meinem Werkzeug und unter meiner Arbeitsanleitung, werden die vorderen Federn ausgebaut. Werni gibt den Arbeitern die Federnlagerbüchsen  zum einpressen mit. Am Nachmittag erhält er ein Telefonat, dass auch eine vordere Feder gebrochen sei und sie eine neue herstellen müssen. Am nächsten Tag bauen wir die renovierten Vorderfedern wieder ein, endlich steht der Saviem wieder hochhackig auf seinen Vorderrädern. Danach bauen wir zusammen das rechte Federnpaket der Hinterachse aus, hier ist eine Feder am Auge gebrochen. Eine neue Feder wird in der Werkstatt hergestellt, auch der Silentblock muss ersetzt werden. Morgens um 10 Uhr bringen sie das Federpaket auf die Campsite, es regnet in Strömen, eine angenehme Arbeit zu dritt unter dem Saviem im Mud zu arbeiten. Endlich ist das Werk vollbracht, für rund 150 $ ist unser Old Monk für die nächsten Abenteuer gerüstet.

Silvester in Livingstone

Am 29. Dezember verlassen wir Lusaka und fahren nach Choma, unterwegs  gibt’s leckere Hamburgers im Coffeeberry Cafe vor Nakambala. In Choma haben wir uns mit Lilli Pilli verabredet, die seit rund drei Jahren in Afrika unterwegs ist. Wir besuchen Lilli. Sie ist bei Theo, einem Entwicklungshelfer. Er wohnt  hier seit Jahren, hilft hier die Wasserversorgung und die  Abfallbeseitigung aufzubauen. Wir verbringen einen gemütlichen Abend  miteinander. Gegen Mittag machen wir uns nach einer ruhigen Nacht auf den Weg nach Livingstone, kaufen nochmals richtig ein und stellen uns für Silvester in der  Maramba River Lodge auf, geniessen die Tage im Pool bei einem Bier, spielen am Lagerfeuer Spiele. Wieder ist ein abenteuerliches Reisejahr zu Ende. Was wird 2020 für Überraschungen  bringen.  Am 1. Januar fahren wir rund 70 km nach Kazungula, zur Grenze  nach Botswana. Wir kennen uns aus hier, wir überqueren schon zum zweiten Mal den Grenzfluss mit der Fähre. Das gigantische Brückenbau Projekt über den Zambesi River steht kurz vor dem Abschluss. So stellen wir uns bald auf der botswanischen Seite in Kasane der Chobe Safari Lodge auf der Campsite direkt am Chobe River auf.

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Tansanien 19.11. -19.12.2019

Nach dem Grenzübergang in Kalaluzi finden wir 90 km weiter einen Schlafplatz auf einem abgeholzten kleinen Stück Land, 8 km vor Sumbawanga. Am nächsten Tag kaufen wir in Sumbawanga ein, aktivieren  eine neue Simkarte, denn die Alte funktioniert nicht mehr, heben Geld ab und schliessen eine Autoversicherung ab. Am 21.11.19 schlafen wir vor dem Kativi Nationalpark und sehen vereinzelt Skorpione, die wir im Auge behalten. Die schwarzen Tierchen flössen Respekt ein. Da wir nahe an der Strasse schlafen, hören wir die vorbei donnernden Doppelanhänger schrecklich gut. Eine Durchgangsstrasse durch den NP, findet Michi eine Zumutung für die Tiere. Als wir schlafen gingen, hat sich viel Kleingetier im Bus verirrt, Käfer, Fliegen und sogar Grillen. Wie kommen die denn in den Bus? Wir kontrollieren alle Mosquitonetze und finden keine Lücken. Nachdem die Tierchen aus dem Bus geschafft sind, können wir endlich friedlich einschlafen. Am nächsten Tag fahren wir durch den Park und machen sogar einen Umweg, wo wir Tierskelette und viele Flusspferde sehen, natürlich auch Bushböcke und Impalas. Bei einer Brücke liegt ein riesiges, aufgeblähtes, totes Krokodil auf dem Rücken inmitten der badenden Hippos. Igitt! Die Fahrt geht über Mpanda, wo wir einkaufen und Mittag essen. Wir bestellen Omelettes mit Frites, die richtig gut schmecken. Silvana hat gelesen, dass manchmal Schimpansen in der Nähe des Dorfes Sibwesa gesichtet wurden. Es liegt zwischen dem Katavi NP und dem  Mahale Mountain National Park. Wir fahren landeinwärts Richtung Ikola, Lake Tanganika. Vielleicht sehen wir wirklich welche. Es ist ein stark besiedeltes Gebiet und es führen keine Strassen links und rechts weg Richtung Wald. Wir sehen nur „Trampelwege“ zu den Häusern. Die Menschen hier haben ihre Felder neben ihren Häusern an der Strasse. Mit Ochsengespann wird gepflügt, so wie bei uns vor hundert Jahren. Die Felder reichen bis zu den Wäldern. Es wird Reis, Mais und auch Baumwolle angepflanzt. Wir fahren an Sibwesa vorbei und finden einfach keine Möglichkeit zum campen. Nach Mpanda sind wir nun schon mehr als 70 km gefahren für Schimpansen, die wir nur mit wahnsinnig viel Glück sehen. Endlich finden wir unseren Schlafplatz mit einer schönen Sicht auf unendlich viel Wald. Dank dem Strassenbau ist hier eine Kiesgrube entstanden, die ideal ist für uns. Wir machen Feuer, kochen, spielen noch ein „Arschlöcherlis“ (Silvana verliert meist und ist dann eben das Ar….) Im Bus messen wir immer noch 30 Grad. Zum Glück hat es hier nicht mehr so viele Insekten, dafür quaken die Frösche. Am nächsten Tag fahren wir wieder zurück nach Mpanda, denn wir wollen auf der T23 nach Tabora. Wir sind  überrascht, wie wenig Leute an dieser Strasse wohnen, nach Uruwira sehen wir nur noch Wald, Wald,  Wald und schöne, Schachbrett gemusterte, blaue Schmetterlinge. Die Strasse wird eben erst gebaut, so kommen wir nicht ganz so schnell voran, immer wieder hat es Umwege. 90 km bis zum nächsten Städtchen Inyonga und alles am Ugalla Game Reserve entlang. Zwischen Inyonga und Tabora finden wir einen idealen Schlafplatz, wieder in einer Kiesgrube, die aber riesig ist. Strassenbau sei Dank! Hausaufgaben machen wird eine richtige Herausforderung, denn Michael wird von kleinen Bienchen umschwirrt. Unter dem Mosquitonetz ist es möglich sich etwas zu konzentrieren, um zu arbeiten. In Tabora angekommen, essen wir zu Mittag, Fleischspiesse, Chips und Salat. Einige der Männer sind schon richtig angetrunken und wollen gute Freunde sein und schütteln uns immer wieder die Hände. Es regnet und wir beobachten die vorbeilaufenden Leute mit Regenschirmen, Motorräder suchen den Weg im Schlamm und die Velofahrer müssen auch aufpassen, dass sie nicht vom Weg abrutschen. Nach Tabora finden wir neben der  Strasse einen guten Platz zum Übernachten. Die Wolken werden immer dunkler, bis es in der Nacht so richtig runter prasselt. Die Pfützen in den Gruben füllen sich und die Frösche freuen sich mit lautem Gequake. Wir finden die nächsten beiden Tage nochmals zwei schöne Wildcamps, fahren Richtung Dodoma., wo wir einkaufen. Nach Morogoro finden wir einen weiteres Wildcamp und fahren am 26.11. nach  Daressalam, das am  indischen Ozean liegt. In der Sunrisebeach Lodge, südlich von DAR treffen wir  Hugi und Kerstin, die das Teller- und Kegelrad für unseren Old Monk von Deutschland mitgebracht hat, Dank an Kerstin. Wir bleiben bis am 07.12. Das Camp ist toll und wir freuen uns baden zu gehen. Das Wasser ist in den Nachmittagsstunden sehr warm und so geniessen wir das Wasser am Morgen, wo es noch etwas erfrischt. Es ist heiss hier, bedeutend wärmer als im westlichen Teil von Tansania und so schlafen wir nicht besonders gut in diesen Tagen. Leider wird die Lodge auch von Besuchern rege benutzt, um Partys zu schmeissen und so ist es entsprechend laut. Wir werden alle krank, nicht wegen den Partys. Ich mache einen Bluttest und es stellt sich heraus, dass ich einen bakteriellen Infekt habe. Dem kann man gut mit Antibiotika zusetzen. Werni und Michi werden einen Tag später auch krank. Sie liegen im Bett mit Fieber und nach dem zweiten Tag möchten sie auch einen Bluttest machen beim Aga Khan Hospial. Die Diagnose ist nicht so toll. Michi hat Denque  Fieber und Werni  Dengue und Malaria. Michi erholt sich zackig und auch Werni geht es nach drei Tagen besser. Zum Glück! Wir ändern unsere Pläne, da die Regenzeit eingesetzt hat, gehen wir nicht nach Mosambique. Schade! Das sparen wir uns für später auf! Wir beschliessen den südlichen Teil von Tansanien entlang der Grenze zu Mosambique zu erkunden, um dann in Tunduma, eine der kompliziertesten Borderpost, nach Sambia zu gelangen. Aber vorher gehen wir noch unsere Freunde oberhalb von DAR besuchen Bea und Sadi von der Mahaba Beach Lodge, Jan mit Fari und natürlich auch Eckhard, bei dem Werni das Differenzial reparieren kann.Wir fahren südwärts am Indischen Ozean entlang bis nach Lindi , zwei Tage stehen wir noch in Kilwa am Beach.       Am 12.12. fahren wir weg vom schönen indischen Ozean und fahren erst entlang der Küste und unterhalb vom Salous Nationalpark, Richtung Westen. Bei unseren Wildcamps sehen wir wieder Glühwürmchen, haben Zeit eigenes Brot zu backen, freuen uns, dass wir so viel Wald sehen, fahren sogar ein Stück durch das riesige Nissa –Salous Reserve.  Am 19.12. überschreiten wir den kompliziertesten Grenzposten  bei  Tunduma. Wir laufen von A nach B, wieder zurück, gefolgt von einem Agenten, den wir nicht abschütteln können und fast Krach bekommen. Mama mia! So was von chaotisch und absolut unübersichtlich. Total kaputt fahren wir endlich auf sambischen Strassen unserem ersten Nachtlager entgegen. Immer wieder tauchen Szenen auf von diesem Übergang und schon können wir darüber lachen.

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Sambia Northern Provinz 05.11.-19.11.2019

Über Bangweulu Swamps, Mukuku, Lake Bangweulu Lumangwe Falls, Kasama, Lake Tanganika  Die Bats ziehen sich zu ihren Schlafplätzen in den Baumen zurück und wir starten unser Abenteuer mit der Fahrt  durch die Northern Provinz zum Lake Tanganika. Bei Mukuku erreichen wir ein gigantische Sumpfgebiet, die Bangweulu Swamps. Die Menschen leben hier links und rechts der Strasse mitten im Sumpfgebiet. Mit Holzbooten fischen sie in den Kanälen, einfache Behausungen ragen aus dem grünen Sumpf. Die frischgefangenen Fische werden direkt an der Strasse zum Verkauf angeboten. Bei Mukulu führt eine gigantische Brücke mitten durch den Sumpf. Sie ist mit 15 km die längste Brücke Sambias. Wir fahren nördlich weiter und biegen rechts ab nach Samfya zum Lake Bangweulu. https://de.wikipedia.org/wiki/Bangweulusee

Bangweulu Swamps und Samfya

Der See ist nur gerade vier Meter tief und sehr fischreich, auch Krokodile findet man hier. In der Bantusprache der Einheimischen bedeutet der Name „ Grosses Wasser“. Bangweulu ist der Ort, wo das Wasser den Himmel trifft. Samfia ist kein wirklich einladendes Fischerstädtchen, die Armut der Bevölkerung kann man an jeder Ecke sehen. Wir finden ein wenig ausserhalb einen Standplatz auf dem Barparkplatz der Council Lodge. Zum Glück schliesst die Bar nach Sonnenuntergang mangels  Kunden. So verbringen wir zwei Tage an diesem Ort, schwimmen und beobachten das Treiben der Einheimischen, die sich morgens mit Gemüse und frischem Fisch zum Markt in die Stadt aufmachen. Wir beschliessen weiter nördlich zu fahren, wollen die prächtigen Wasserfälle Lumangwe und Kabweluma besuchen, die man uns auf unserer Sambiakarte mit einem grossen Kreuz markiert hat. Nach Mansa fahren wir dem Luapula River entlang, der die Grenze zur Demokratischen Republik Kongo bestimmt. Kurz vor Mambilima biegen wir links in eine Schotterpiste ab, die zum Fluss führt. Wir suchen einen Schlafplatz und finden einen Kirchenplatz direkt am Wasser. Das Gate ist geschlossen, doch die Familie, die hier wohnt öffnet uns die Pforten. Wir haben eine idylische Oase direkt am Fluss gefunden. Wir stehen mit unserem Old Monk auf einer Felsplatte am Wasser. Bald übersetzen neugierige Kinder mit ihren Einbaumkanus von der Kongo Seite den Fluss und beobachten uns neugierig auf Distanz. Auch Fischer versuchen ihr Glück auf dem Fluss, Kinder holen Wasser, Frauen waschen  Geschirr. Oberhalb unseres Camps finden wir eine gute Stelle zum Baden. Am Abend können wir ein Gewitter beobachten mit herrlichen Blitzen, die sich über dem Fluss entladen. Eigentlich möchten wir gerne noch länger da bleiben, doch die ansässige Familie möchte nicht die Verantwortung für uns Eindringlinge übernehmen.

Wir haben das Ufer vom Kongo gesehen, schöner Luapulariver oder der Junge, der drei Kanister Wasser holt.

So fahren wir am nächsten Morgen traurig los. Kurz nach Erreichen der Hauptstrasse macht unser Old Monk eigenartige Geräusche, vor Kawamba werden die Vibrationen immer stärker, wir können nur noch in den ersten zwei Gängen fahren. Werden später dazu berichten. Nach Kawambwa finden wir einen ruhigen Schlafplatz in einem Forstgebiet, mit herumschwirrenden Glühwürmchen und  Froschgequake, ein herrliches Konzert zum Einschlafen.  

Unterwegs zu den Fällen

Nach kurzer Fahrt am nächsten Tag biegen wir bei der Tafel zu den “Lumangwe Falls“ links von der Strasse ab und erreichen auf einer gut ausgebauten Naturstrasse das Eingangstor, wo wir Eintritt zu dem Naturreservat und für die Campsite bezahlen müssen. Wir besuchen zuerst den Kabweluma Falls, lassen unsere Drohne über den Wasserfall steigen und bewundern die üppige Natur. Am Nachmittag stellen wir uns an der Campsite direkt oberhalb des Lumangwe Fall auf, wir sind die einzigen Besucher. Die Pools oberhalb der Fälle laden zum Baden ein, eine grüne Baumschlange verschwindet hinter Silvanas Rücken in den Büschen. Wir geniessen den Ort in vollen Zügen.

Der kleine Viktoriafall

Am Abend angeln wir noch zwei „Breems“  Barsche) hinter der Campsite beim Dam, ein leckeres Nachtessen. Nach dem Eindunkeln, erhalten wir noch Besuch von Bruce und seinem Sohn, die Familie aus Südafrika will hier, in dieser idyllischen, wasserreichen  Gegend, eine Farm aufbauen, verweilen hier zu Gesprächen mit den lokalen „Chiefs“. Wir tauschen noch unsere Nummern, ich soll mich melden, wenn ich steckenbleiben würde, es sind rund 270 km schlechte Naturstrasse bis nach Kasama, der nächstgrösseren Stadt. Einige Strassenabschnitte sind schon ziemlich schlecht, da die Regenzeit eingesetzt hat. So fahren wir mit rund 30 km pro Stunde im 2. Gang. In Mporokoso ist die einzige Tankstelle im Umbau und geschlossen, auch  die Einkaufsmöglichkeiten sind klein. Doch nun sind wir nach 90 Kilometern wieder auf einer Tamac Road (Teerstrasse).Bei den Chilumbwe Falls möchten wir unser Camp einrichten. Wir bleiben nicht, man will rund 40 $ für ein Camp, ohne Wasser und Strom. So fahren wir fluchend bei Dunkelheit weiter, stellen uns am Wegrand einer kleinen Querstrasse  auf. Hier werden wir von einem betrunkenen Heimkehrer belästig, der fordernd immer wieder seine Hand ausstreckt: „You have to give me something!“ Die Orange, die ich ihm in die Hand drücke, stimmt ihn nicht besser, doch mehr gibt es nicht. Nach rund einer Stunde sind wir ihn endlich los. In Kasama angekommen, fahren wir direkt zu Godfrey, dem Mechaniker, eingetragen in IOverlander. Ich schildre ihm meine Vibrationen am Fahrzeug. Wir machen aus, dass ich in der Thorn Tree House Lodge mein Getriebe ausbaue, um es dann bei ihm zu reparieren. Er lädt uns ein, wir können direkt auch bei ihm campen. Wir fahren zum Shopprite, wieder mal richtig einkaufen, besuchen die Lodge, die eine Kaffeefarm betreibt. Da die Lodge aber keine richtige Campsite bietet, fahren wir zurück zu Godfrey und bitten um Asyl, wir werden freudig aufgenommen und verbringen sechs wunderbare Tage auf seinem schönen Grundstück.

Mechanic Place bei Godfrey, Kasama 11.11. – 16.11.19 Werni bockt  die Hinterachse auf und lasse die Hinterräder frei laufen. Die Geräusche und Vibrationen sind nun klar eruierbar, sie kommen aus dem Differential der Hinterachse. Erstmal ist er froh, nicht das Getriebe ausbauen zu müssen. Das hintere Differential ist noch am Mittag ausgebaut. Die Kugellager des Tellerrads  sind ausgelaufen und haben die Zähne des Pignion stark beschädigt, weit wären wir  nicht mehr gefahren. Am nächsten Morgen zerlegen wir das Diff, die Lager muss man aus Lusaka herkommen lassen. Werni bestellt sie bei unserem Freund David von Autoworld, übermorgen sollen sie schon per Bus da sein. Wir beschliessen, das baugleiche vordere Diff nach hinten zu nehmen und das kaputte vorne zu montieren, ohne Tellerrad. So können wir eigentlich unsere Reise fortsetzen, haben aber unseren 4×4 Antrieb vorerst verloren. Godfrey ist ein lustiger Mensch, ist immer zu Spässen aufgelegt, mit Mikrometer ausgerüstet, justieren wir auch die Einstellung des intakten Diffs neu. Michael hat schon bald eine ganze Fussball Mannschaft zusammen, er geniesst seine neugewonnenen Freunde.

Bald können wir die Diffs wieder einbauen, die bestellten Lager aus Lusaka sind eingetroffen. In der Zwischenzeit hat Werni sogar ein Teller und Kegelrad über Facebook in Frankreich gefunden. Guillaume aus Frankreich schenkt es uns, der Transport nach Daressalam ist auch organisiert, eine Travel Freundin fliegt zurück von Deutschland nach Tansania und kann das Paket mitnehmen, am    27 November wird es ankommen.                                                                                       Mit einem tränenden Auge heisst es Abschied nehmen von Godfrey und Michaels Freunden, wir bringen den Kindern noch einen richtigen Fussball von der Stadt mit. Am  16 November machen wir uns auf den Weg zum Lake Tanganika, danach ist ein ungeplanter Abstecher nach Daressalam, Tansania angesagt.

Moto Moto Museum, Lake Tanganika 16.11 -19.11 In der kleinen Stadt Mbala vor dem Tanganika Lake besuchen wir das Moto Moto Museum, das die Entstehungsgeschichte und die Kultur Sambias aufzeigt. Wir sind fast die einzigen Besucher, leider sind alle Räumlichkeiten dunkel, kein Strom, der Generator im Innenhof ist auch ausser Betrieb. Es ist schwierig sich nur mit den Handytaschenlampen ausgerüstet, zu orientieren. Ein Gewitter prasselt auf die Museumsdächer, danach essen wir auf dem Parkplatz unsere Sandwiches. Wir fahren zur Hafenstadt Mpulungu, besuchen den Markt und fahren dann ausserhalb zur Science Lodge, wo wir uns direkt am Wasser aufstellen. Wir baden  und tauchen, beobachten die wunderschönen Vögel,  schauen den Fischern zu  und abends bekommen wir Besuch von grossen, schwarzen Skorpionen. Die Wolken und Sonnenstrahlen  setzen den See in ein prachtvolles Bild, am Abend erhellen Blitze den Horizont. Wir verbringen zwei ruhige erholsame Tage.

Lake Tanganika

Am 19. November fahren wir zurück nach Mpala, kaufen das Notwendigste auf und machen uns auf den Weg zur Grenze. Wir wollen über einen kleinen Grenzübergang Mpala/ Isopa fahren. Wir wollen auf der nassen Piste schon bald umkehren, wir haben keinen 4×4 mehr und es sind rund fünfzig Kilometer zur Grenze. Doch die Einheimischen erzählen uns, dass die Strasse nach der Grenze richtig gut sei. So fahren wir „schliedernd“ durch Mud  und Pfützen und erreichen bald die Grenze. In einem kleinen Häuschen erledigen wir Pass und Zollformalitäten, fahren zum Grenztor und müssen auf tansanischer Seite auf das Zollpersonal warten, die das Zollamt scheinbar als Nebenbeschäftigung ausführen. Doch nach Telefonaten bekommen wir Visa und Roadtax Dokument, nur eine Autoversicherung können wir hier nicht abschliessen. Auch unsere Gelbfieberimpfung  müssen wir vorweisen.                                  Somit haben wir nach rund  zwei Monaten Abenteuer Sambia, eines unserer Lieblingsländer Afrikas,  in Richtung Tansania/Daressalam verlassen.

Bis zur Zombe Border Post

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